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Roboterplattform 19.10.2023, 17:25 Uhr

Automatisierung mit Robotik in der Landwirtschaft

Eine geländegängige Roboterplattform soll autonomes Arbeiten in der Landwirtschaft ermöglichen. Der autonome Betrieb ist eine Alternative zum Einsatz immer größerer Maschinen.

Ein gemeinsam mit dem Unternehmen Hentschel System, Österreich, entwickelter Roboter für die Aussaat in der Landwirtschaft. Das Projekt ist gefördert vom
Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. Foto: Hawe

Ein gemeinsam mit dem Unternehmen Hentschel System, Österreich, entwickelter Roboter für die Aussaat in der Landwirtschaft. Das Projekt ist gefördert vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft.

Foto: Hawe

Hawe Hydraulik präsentiert mit dem neuen Rovo die dritte Generation seiner bewährten Roboterplattform und ebnet damit nach eigenen Angaben den Weg für völlig neue Anwendungen im Outdoor-Bereich. Speziell für die Landwirtschaft werden zusammen mit bewährten Partnerfirmen intelligente Automatisierungslösungen umgesetzt. Der Rovo ist damit ein Baustein zur Transformation weg von immer größeren Maschinen mit mehr Flächenleistung hin zum autonomen Betrieb mehrerer kleinerer Maschinen als Flotte, führt das Unternehmen aus.

Das fahrbare Chassis aus hochfestem Stahl misst 1,20 m × 1,20 m. Damit verfügt der Rovo über ein Eigengewicht von 300 kg. Das kompakte System transportiert bis zu 500 kg Nutzlast, fährt bis zu 30 km/h, auch in rauem Gelände, und schafft mit seinen 1.000 Nm Spitzendrehmoment Bodenunebenheiten und extreme Steigungen.

Eingebauter Batteriepack für hohe Reichweite

Eine Besonderheit ist das eingebaute Batteriepack des Rovo, der für hohe Reichweite steht. Durch die Ausführung als Wechselakku mit Stecksystem kann es innerhalb von zwei Minuten werkzeugfrei gewechselt werden. Dadurch kann die Reichweite beliebig verlängert werden.

Roboter für das Ausbringen von Herbiziden in Weinbergen, Unternehmen Robot Makers.

Foto: Hawe

Die enthaltenen Lithium-Ionen-Akkus verfügen über eine Kapazität von 8,8 kWh. Damit werden nicht nur der vollelektrische Antriebsstrang, sondern auch externe Steuergeräte und Sensorik versorgt. Eine externe Spannungsversorgung mit 12, 24, 48 oder 96 V steht zur Verfügung. Vier Stunden Dauerbetrieb oder eine Reichweite von 40 km sind darstellbar.

Steuerung über CAN-Schnittstelle

Eine Funkfernsteuerung ist optional für den Rovo erhältlich. Alternativ kann er über die standardmäßig integrierte CAN-Schnittstelle extern präzise angesteuert werden. Ebenfalls optional erhältlich ist eine Multifunktionskupplung.

Minihydraulische Antriebe für erforderliche Anbaugeräte können in die Universalplattform des Rovo platzsparend integriert werden. Für schmutzempfindliche Steuergeräte sind ebenfalls ab Werk Stauraumboxen optional vorgesehen. Das vereinfacht den Einbau und sichert ein schnelles Time-to-Market.

Auch bei extremen Steigungen kraftvoll und gleichzeitig emissionslos unterwegs. Foo: Hawe

Für Automatisierungslösungen in landwirtschaftlichen Anwendungen stehen so alle Optionen offen. Beginnend bei der GPS-Wegpunkt-Navigation über die Teleoperation bis hin zum autonomen Betrieb. Erste Prototypen, die wir in Zusammenarbeit mit Partnerunternehmen realisiert haben sind bereits erfolgreich im Einsatz. Sie ermöglichen beispielsweise das zielgenaue Ausbringen von Herbiziden in Weinbergen oder fungieren als Aussaatroboter für ein cm-genaues Aussäen mit in der Folge reduziertem Herbizidverbrauch.

Von Hawe/Udo Schnell