Zum E-Paper
Viele Fragzeichen bei Förderung und GEG 22.03.2024, 07:11 Uhr

Wärmepumpen: Fördermöglichkeiten vielfach unbekannt

Insgesamt 16,7 Milliarden Euro stellt der Bund in diesem Jahr zur Förderung der energetischen Gebäudesanierung zur Verfügung. Dennoch wissen viele Hauseigentümer nach wie vor wenig über die staatlichen Fördermöglichkeiten, und auch die Vorgaben des seit dem 1. Januar 2024 geltenden Gebäudeenergiegesetzes sind vielfach unbekannt.

PantherMedia D50202202

Foto: Panthermedia / Edophoto (YAYMicro)

Eine repräsentative Umfrage des Meinungs- und Marktforschungsunternehmens Civey belegt: Mehr als jedem dritten Befragten (37,4 Prozent) ist nicht bekannt, dass der Einbau einer Wärmepumpe überhaupt staatlich gefördert wird. Noch größere Informationslücken existieren bezüglich des Umfangs der Förderungen: Knapp neun von zehn Immobilienbesitzern (86 Prozent) sei nicht bewusst, dass der Staat bis zu 70 Prozent der förderfähigen Investitionskosten beim Einbau einer Wärmepumpe im Bestand übernimmt, so die Analysten. Der maximale Fördersatz setzt sich aus einer Grundförderung und verschiedenen Boni zusammen. Insgesamt sind bis zu 21.000 Euro Förderung für eine neue klimafreundliche Heizungsanlage möglich. Und: Fast die Hälfte der Befragten (49,5 Prozent) gibt an, nicht zu wissen, welche Heizsysteme sie nach dem Gebäudeenergiegesetz künftig in ihre Immobilie einbauen dürfen.

Potenzial von Wärmepumpen unbekannt

Darüber hinaus unterschätzt die große Mehrheit der Immobilienbesitzer den breiten Einsatzbereich von Wärmepumpen: Nach der Befragung der Berliner Meinungsforscher schätzen lediglich 15,8 Prozent der Befragten richtig ein, dass ein effizienter Betrieb von Wärmepumpen schon heute in rund 70 Prozent der Wohngebäude ohne größere Umbaumaßnahmen möglich ist.

Warten auf die Wärmeplanung

Ein weiteres Ergebnis der Umfrage unter 5.000 deutschen Immobilienbesitzern: Rund zwei Drittel der Befragten (64,3 Prozent) wollen mit dem Heizungstausch warten, bis die Kommunen ihre Wärmeplanungen abgeschlossen haben. 9,6 Prozent sind noch unentschlossen. Dabei laufen Immobilienbesitzer, die den Heizungstausch zu lange aufschieben, Gefahr, sich einen Teil des Klimageschwindigkeitsbonus entgehen zu lassen. Dieser kann nur noch bis 2028 umfassend genutzt werden und reduziert sich danach schrittweise.

Weiter Aufklärungsarbeit nötig

„Momentan sind viele Immobilienbesitzer nicht ausreichend über das Gebäudeenergiegesetz und die Bundesförderung informiert, sodass sie die energetische Sanierung ihres Hauses nicht angehen“, sagt Dr. Tillmann von Schroeter, Geschäftsführer von Vaillant Deutschland. Der Remscheider Heiztechnik-Hersteller hatte die Umfrage beauftragt. „Jetzt gilt es, möglichst viele Hausbesitzer darüber aufzuklären, dass der gesetzliche Rahmen beim Heizungstausch gesetzt ist und die Förderbedingungen sehr attraktiv sind“, so von Schroeter weiter. Zudem würden Eigentümer den Wert ihrer Immobilie durch den Umstieg auf eine Wärmepumpe deutlich steigern.

Ebenfalls interessant:

  1. Wie die Kommunale Wärmeplanung vorankommt
  2. Verkaufszahlen für Wärmepumpen so hoch wie nie
  3. Klimaneutralität: RISEnergy fördert Neuentwicklungen
Von Vaillant / Marc Daniel Schmelzer