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Pilotprojekt mit Batterien aus Elektrofahrzeugen 17.09.2024, 13:02 Uhr

Kommunen testen Second-Life-Energiespeicher

Wie können ausgemusterte E-Auto-Batterien zur Energiewende beitragen. In einem Verbundprojekt kommen die Energiespeicher auf kommunaler Ebene erneut zum Einsatz.

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Foto: Panthermedia / uflypro (YAYMicro)

Die niedersächsische Stadt Wolfenbüttel und der Landkreis Ludwigsburg (Baden-Württemberg) erproben Second-Life-Stromspeicher aus gebrauchten Elektrofahrzeugbatterien. Entwickelt wurde die Technologie im Rahmen des Forschungsprojekts „Fluxlicon“ unter Beteiligung des Lehrstuhls „Production Engineering of E-Mobility Components“ (PEM), der RWTH Aachen, der DEKRA und der Agentur für Erneuerbare Energien. Die Besonderheit: Es wurden Batterien verschiedener Hersteller und Größen integriert.

Modulares Speichersystem aus Fahrzeugbatterien

Gebrauchte Lithium-Ionen-Batterien aus Elektrofahrzeugen, die nicht mehr für den Antrieb geeignet sind, bieten eine nachhaltige Lösung für stationäre Speichersysteme. Denn nach ihrer Nutzung im Fahrzeug behalten die Batterien rund 80 Prozent ihrer ursprünglichen Kapazität und können weiterhin Strom speichern. Das Forschungsprojekt „Intelligentes und flexibles System zum Einsatz von jeglichen Second-Life-Batterien in der kommunalen Lade-infrastruktur“ (Fluxlicon) entwickelt ein flexibles und modulares Speichersystem in Containerbauweise aus Second-Life-Batterien. Dabei steht die flexible Nutzung in der kommunalen Energieinfrastruktur im Mittelpunkt. Im Gegensatz zu anderen Projekten integriert „Fluxlicon“ Batterien verschiedener Hersteller und Größen, wodurch die Produktverfügbarkeit steigt und der Speicher flexibel an den jeweiligen Anwendungsfall angepasst werden kann.

Anwendung in Verwaltungscampus und Kläranlage

In einem Ausschreibungsprozess wurden Ludwigsburg und Wolfenbüttel für die Pilotierung des Fluxlicon-Speichers ausgewählt. Sie erhalten ab Herbst 2024 einen Speicher, der jeweils aus 16 gebrauchten Batterien verschiedener Hersteller besteht. Der Landkreis Ludwigsburg plant die Integration in seinen Verwaltungscampus als Teil eines erneuerbaren Quartierskonzepts. Der Speicher unterstützt dieses Konzept durch die Erhöhung des Stromanteils aus lokalen Photovoltaikanlagen sowie durch intelligentes Lastspitzenmanagement. Der Strom kann dann unter anderem für die örtliche Ladeinfrastruktur genutzt werden.

In Wolfenbüttel optimiert der Fluxlicon-Speicher die Versorgung der städtischen Kläranlage durch Photovoltaik-Freiflächenanlagen, die derzeit geplant werden. Durch die Zwischenspeicherung des erzeugten Stroms kann die Kläranlage auch in Zeiten ohne Sonneneinstrahlung mit lokalem Strom versorgt werden. Als einer der größten Stromverbraucher der Stadt trägt die Kläranlage somit zu einem höheren Anteil erneuerbarer Energien bei und entlastet die lokalen Netze.

Beide Anwendungsfälle dienen als Referenzmodelle für zukünftige Energiespeicherkonzepte mit Second-Life-Speichern in Kommunen. Die gewonnenen Erkenntnisse werden der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt und können damit auch in anderen Städten und Gemeinden genutzt werden.

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Von AEE / Marc Daniel Schmelzer