Ziele kaum erreichbar 11.03.2025, 08:00 Uhr

Europas schwieriger Weg zur Batterie-Selbstversorgung

Europa will unabhängig von asiatischen Batterien werden. Doch eine neue Studie zeigt: Die Ziele der EU könnten zu optimistisch sein.

Batterieproduktion

Die EU möchte 2030 90 % der Batterien selbst produzieren. Diese Ziele lassen sich laut einer aktuellen Studie kaum erreichen.

Foto: PantherMedia / guteksk7

Die europäische Industrie steht vor einer gewaltigen Aufgabe: Sie soll sich unabhängig von asiatischen Batterieherstellern machen. Besonders China dominiert den Markt, sowohl bei der Produktion von Batteriezellen als auch bei der Rohstoffverarbeitung. Eine aktuelle Studie des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung ISI zeigt jedoch, dass Europa weit davon entfernt ist, seine ehrgeizigen Ziele zu erreichen.

Die Europäische Union strebt eine 90%ige Selbstversorgung mit Batteriezellen bis 2030 an. Die Forschenden um Steffen Link beziffern die Wahrscheinlichkeit dafür jedoch nur auf etwa 50 % bis 60 %.

Der steigende Bedarf und die Produktionslücke

Bis 2030 wird die europäische Nachfrage nach Batteriezellen voraussichtlich mehr als 1 TWh pro Jahr betragen. Die Studie analysierte 1000 verschiedene Szenarien zu Bedarf und Produktion. Dabei zeigte sich, dass eine vollständige Deckung durch europäische Hersteller eher unwahrscheinlich ist. In einigen Simulationen wurde der Bedarf zwar gedeckt oder gar übertroffen, häufiger blieb die Produktion jedoch hinter den Anforderungen zurück.

Ein entscheidender Faktor für den Ausbau der Produktion ist die geopolitische Lage. Handelskonflikte und Lieferkettenprobleme verdeutlichen, wie wichtig es für Europa ist, unabhängiger zu werden. „Dabei wäre gerade vor dem Hintergrund der globalen Unsicherheiten und eskalierenden Handelskonflikte Eigenständigkeit ein wichtiger Punkt, um Lieferengpässe zu vermeiden und die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Europa zu sichern“, erklärt Link.

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Europa muss in Qualität statt Preisführerschaft investieren

Der globale Markt für Batterien ist hart umkämpft. Vor allem asiatische Hersteller bieten ihre Produkte zu günstigen Preisen an. Dass europäische Unternehmen in den nächsten Jahren die preisgünstigsten Batterien produzieren, gilt als unwahrscheinlich. Allerdings gibt es andere Wettbewerbsvorteile.

„Aber vielleicht kann man auf lange Sicht in Sachen Nachhaltigkeit oder Performance bessere Eigenschaften erzielen oder sogar führend werden“, so Link. Um langfristig konkurrenzfähig zu bleiben, sollte Europa nicht nur den Fokus auf Produktionskapazitäten legen, sondern gezielt auf nachhaltige und leistungsstarke Technologien setzen.

Politische Rahmenbedingungen und Hindernisse

Der Aufbau einer stabilen und wettbewerbsfähigen Batteriezellproduktion erfordert massive Investitionen und politische Unterstützung. Link sieht vor allem in der Bürokratie einen Bremsklotz: „Der Aufbau der Fertigung und die Skalierung dauern momentan einfach zu lange.“

Er plädiert für verlässliche Rahmenbedingungen, einen Abbau bürokratischer Hürden und gezielte staatliche Förderungen, beispielsweise durch öffentlich-private Partnerschaften. Zudem braucht die Branche eine gesicherte Rohstoffversorgung, um nicht weiterhin von Importen aus Asien abhängig zu sein.

Verzögerungen und wirtschaftliche Risiken

Einige geplante Batterieprojekte in Europa kommen nur schleppend voran. Northvolt, ein schwedisches Unternehmen, das in Schleswig-Holstein eine Batteriefabrik für Elektrofahrzeuge errichten will, hat seit Längerem mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen. Auch in Kaiserslautern stockt der Aufbau der Batteriezellfertigung durch den deutsch-französischen Hersteller ACC.

Ein wesentlicher Standortnachteil in Deutschland sind die hohen Energiekosten. Die Batterieherstellung ist energieintensiv, und im internationalen Vergleich sind die Strompreise hierzulande deutlich höher als in anderen Regionen. Ohne wettbewerbsfähige Bedingungen droht Europa in der Batterieproduktion weiter hinterherzuhinken. (mit dpa)

Ein Beitrag von:

  • Dominik Hochwarth

    Redakteur beim VDI Verlag. Nach dem Studium absolvierte er eine Ausbildung zum Online-Redakteur, es folgten ein Volontariat und jeweils 10 Jahre als Webtexter für eine Internetagentur und einen Onlineshop. Seit September 2022 schreibt er für ingenieur.de.

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