Zahngesundheit 11.06.2025, 15:00 Uhr

Warum Schlafmangel Parodontitis begünstigt

Schlafmangel kann weitreichende Folgen haben – auch für unser Zahnfleisch. Forschende haben entdeckt, dass bestimmte Nerven im Kopf bei wenig Schlaf stärker reagieren und dadurch Entzündungen im Zahnfleisch verstärken können.

Zahnarzt

chlafmangel, Nervensignale und Entzündung: Wie zu wenig Schlaf das Risiko für Parodontitis erhöht und die Mundgesundheit bedroht.

Foto: PantherMedia / TanyaTerekhina (YAYMicro)

Wer zu wenig schläft, hat öfter gesundheitliche Probleme. Forschende haben nun herausgefunden, dass Schlafmangel auch Parodontitis auslösen oder verschlimmern kann.

Parodontitis ist eine weitverbreitete chronische Entzündung des Zahnfleischs, die die Gesundheit stark beeinträchtigt.

Wissenschaftler der Tongji-Universität in Shanghai zeigen in einer Studie, veröffentlicht im Fachmagazin PNAS, dass etwa jeder fünfte Mensch, der regelmäßig weniger als vier Stunden schläft, an Parodontitis leidet. Bei Menschen mit längerer Schlafdauer ist der Anteil deutlich niedriger.
Wissenschaftler haben untersucht, wie der Zusammenhang zwischen Schlafmangel und Parodontitis entsteht. Dafür führten sie Experimente mit Mäusen durch, die Parodontitis hatten. Sie verfolgten die Nerven im Zahnfleisch bis zu ihrem Ursprung, um zu sehen, ob diese Nerven bei Schlafmangel stärker arbeiten und wie das die Parodontitis beeinflusst.

Die Rolle der TRPV1-Neuronen bei Parodontitis

So haben sie herausgefunden, dass bestimmte Nervenzellen im Kopf, die sogenannten TRPV1-Neuronen, eine wichtige Rolle in diesem Zusammenhang spielen. Die Nerven im Zahnfleisch sind mit speziellen Nerven im Gesicht verbunden, den sogenannten TRPV1-Neuronen. Diese Nerven nehmen Schmerzen und Temperatur wahr und reagieren bei Schlafmangel besonders stark. Wenn diese TRPV1-Nerven gereizt werden, geben sie einen Stoff namens Substanz P ab. Dieser Stoff sorgt dafür, dass sich die Blutgefäße erweitern und durchlässiger werden.

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Dadurch können mehr Immunzellen ins Zahnfleisch gelangen und eine Entzündung verstärken. Das führt dazu, dass sich eine bestehende Parodontitis verschlimmert, erklären Li und sein Team.

Wenn man diese Nervenzellen ausschaltet oder die Signale blockiert, werden die schlimmen Folgen von Schlafmangel auf die Parodontitis weniger. Das zeigt, dass diese Nerven und die Blutgefäße zusammen mit dem Immunsystem eine wichtige Verbindung bilden, die die Entzündung verstärkt.

Parodontitis einfach erklärt

Parodontitis ist eine Entzündung des Zahnfleischs und des Gewebes rund um die Zähne. Sie entsteht, wenn Bakterien aus Zahnbelag das Zahnfleisch reizen und dort eine Infektion auslösen. Wenn die Entzündung nicht behandelt wird, kann das Gewebe und sogar der Knochen, der die Zähne hält, beschädigt werden. Das kann dazu führen, dass Zähne locker werden oder sogar ausfallen. Parodontitis entwickelt sich oft langsam und zeigt am Anfang nur wenige Symptome, wie gerötetes oder blutendes Zahnfleisch.

Weltweit haben über 3,5 Milliarden Menschen Probleme mit Zähnen oder dem Mund. Die WHO sagt, Zahnkrankheiten gehören zu den häufigsten chronischen Krankheiten. Viele dieser Probleme könnten verhindert oder früher behandelt werden.

Ein Beitrag von:

  • Alexandra Ilina

    Redakteurin beim VDI Verlag. Nach einem Journalistik-Studium an der TU-Dortmund und Volontariat ist sie seit mehreren Jahren als Social Media Managerin, Redakteurin und Buchautorin unterwegs.  Sie schreibt über Karriere und Technik.

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