KI und Robotik 05.06.2024, 07:00 Uhr

Mit dieser Technik werden Roboter viel intelligenter

Forschende des MIT haben eine Technik entwickelt, die Robotikdaten aus unterschiedlichen Quellen mittels generativer KI sinnvoll kombiniert. Entsprechend trainierte Roboter setzten Werkzeuge wie Hammer, Schraubenzieher und Spachtel effektiver ein. Die Roboterleistung verbesserte sich um satte 20 Prozent – in Simulation und Praxis gleichermaßen.

Schraubender Roboter Schraube in Oberfläche

Eine spezielle KI macht Roboter intelligenter.

Moderne Roboter sollen vielseitig sein und schnell neue Aufgaben lernen, damit sie zum Beispiel in der Lage sind, Reparaturen im Haus mit verschiedenen Werkzeugen durchzuführen. Dazu brauchen sie eine große Menge an Trainingsdaten, um den Werkzeuggebrauch zu lernen. Das Problem dabei: Vorhandene Datensätze sind je nach Anwendung und Umgebung sehr unterschiedlich: Farbbilder, taktile Parameter, Simulationen oder menschliche Demos – die Vielfalt der Daten erschwert das gezielte Training der Roboter.

Aus diesem Grund greifen viele Trainingsmethoden nur auf eine oder wenige Arten von Daten zurück. Der Nachteil: Die Roboter werden gut und spezifisch auf bestimmte Aufgaben trainiert, scheitern jedoch oft an neuen Aufgaben in unbekannten Umgebungen. Forschende des Massachusetts Institute of Technology (MIT) haben nun einen Weg gefunden, Daten aus vielen Quellen sinnvoll zu kombinieren. So können sie “einfache” Roboter zu Mehrzweck-Robotern ausbilden, die verschiedene Werkzeuge besser einsetzen können.

KI-Modelle lernen aus verschiedenen Datensätzen

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler setzten in ihrem Ansatz auf sogenannte Diffusionsmodelle, eine bestimmte Form von generativer künstlicher Intelligenz (KI). Für jeden Datensatz trainierten sie ein separates Diffusionsmodell, das eine Strategie für eine bestimmte Aufgabe lernt. Anschließend kombinierten sie die erlernten Strategien zu einer allgemeinen Strategie. Durch dieses Vorgehen können Roboter verschiedene Aufgaben (besser) in unterschiedlichen Umgebungen ausführen.

„Der Umgang mit der Heterogenität von Roboterdatensätzen ist wie das bekannte Henne-Ei-Problem. Wenn wir viele Daten zum Trainieren allgemeiner Strategien verwenden wollen, brauchen wir zunächst einsatzfähige Roboter, um all diese Daten zu gewinnen. Ich denke, dass die Nutzung aller verfügbaren heterogenen Daten, ähnlich wie es die Forschenden mit ChatGPT getan haben, auch ein wichtiger Schritt für die Robotik ist“, sagt Lirui Wang, Hauptautorin des Artikels.

Stellenangebote im Bereich Softwareentwicklung

Softwareentwicklung Jobs
Unfallkasse Mecklenburg-Vorpommern-Firmenlogo
Ingenieur / Naturwissenschaftler (m/w/d) für Berufskrankheiten-Ermittlung Unfallkasse Mecklenburg-Vorpommern
Schwerin Zum Job 
ONTRAS Gastransport GmbH-Firmenlogo
Projektmanager für Wasserstoff (m/w/d) ONTRAS Gastransport GmbH
Leipzig Zum Job 
ROBEL Bahnbaumaschinen GmbH-Firmenlogo
Referent Zulassung (m/w/d) ROBEL Bahnbaumaschinen GmbH
Freilassing Zum Job 
THOST Projektmanagement GmbH-Firmenlogo
Ingenieur*in (m/w/d) in der Terminplanung für Großprojekte im Anlagenbau THOST Projektmanagement GmbH
Nürnberg, Berlin, Leipzig, Hamburg, Pforzheim Zum Job 
3M Deutschland GmbH-Firmenlogo
Senior Research Product Development Engineer (R&D) - Electrical Markets (m/f/*) 3M Deutschland GmbH
IMS Röntgensysteme GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/i) für digitale Inspektionssysteme IMS Röntgensysteme GmbH
Heiligenhaus Zum Job 
AbbVie Deutschland GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Senior Project Engineer - Facility Automation (all genders) AbbVie Deutschland GmbH & Co. KG
Ludwigshafen am Rhein Zum Job 
Stadtwerke Augsburg Holding GmbH-Firmenlogo
Planer*in (m/w/d) für die technische Gebäudeausrüstung - Elektrotechnik Stadtwerke Augsburg Holding GmbH
Augsburg Zum Job 
OST  Ostschweizer Fachhochschule-Firmenlogo
Professor/in für Integrierte Digitale Systeme OST Ostschweizer Fachhochschule
Rapperswil (Schweiz) Zum Job 
Sentronics Metrology (a Nova Company)-Firmenlogo
Service Engineer Commissioning Metrology (m/w/d) Sentronics Metrology (a Nova Company)
Mannheim Zum Job 
Sentronics Metrology (a Nova Company)-Firmenlogo
Teamleiter (m/w/d) Integration & Commissioning Automation Sentronics Metrology (a Nova Company)
Mannheim Zum Job 
Sentronics Metrology (a Nova Company)-Firmenlogo
Elektriker / Industriemechaniker (m/w/d) für optische Messsysteme Sentronics Metrology (a Nova Company)
Mannheim Zum Job 
DB InfraGO-Firmenlogo
Senior Projektingenieur:in Leit- und Sicherungstechnik (w/m/d) DB InfraGO
Frankfurt am Main Zum Job 
DB InfraGO AG / DB Engineering & Consulting GmbH-Firmenlogo
(Senior) Planungsingenieur:in (w/m/d) DB InfraGO AG / DB Engineering & Consulting GmbH
Saarbrücken, Frankfurt am Main, Mainz Zum Job 
io-Firmenlogo
Senior Planungsingenieur/ Fachplaner Elektrotechnik (w/m/d) io
Heidelberg, Kaiserslautern Zum Job 
TÜV Hessen-Firmenlogo
Sachverständige/-r (m/w/d) Elektrotechnik TÜV Hessen
keine Angabe Zum Job 
TÜV Hessen-Firmenlogo
Sachverständige/-r (m/w/d) für EMV und EMF TÜV Hessen
keine Angabe Zum Job 
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
SCI-Selection - A Division of Stanton Chase Bad Homburg GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur elektrische Antriebe (m/w/d) SCI-Selection - A Division of Stanton Chase Bad Homburg GmbH
Mannheim Zum Job 
Stadtwerke Augsburg Holding GmbH-Firmenlogo
Technischer Revisor (m/w/d) Schwerpunkt Prozessprüfung im Bereich Versorgung und ÖPNV Stadtwerke Augsburg Holding GmbH
Augsburg Zum Job 

Roboter profitieren von kombinierter KI-Strategie

Die Forschenden nennen ihren Ansatz „Policy Composition“ (PoCo). Er basiert auf den eingeführten Diffusionsmodellen. Jedes Diffusionsmodell wird mit einer anderen Datenart trainiert, zum Beispiel mit menschlichen Demovideos oder Daten aus der Teleoperation eines Roboterarms. Die erlernten Einzelstrategien werden gewichtet, kombiniert und iterativ verfeinert. So erfüllt die Gesamtstrategie auch die Ziele jeder Einzelstrategie.

Mehr zum Thema Robotik

„Einer der Vorteile dieses Ansatzes besteht darin, dass wir Strategien kombinieren können, um das Beste aus beiden Welten zu erhalten. So kann eine Strategie, die auf realen Daten basiert, die Geschicklichkeit verfeinern, während eine Strategie, die mittels Simulationsdaten trainiert wurde, mehr Generalisierung erreichen kann“, erklärt Wang.

KI-Modelle flexibel kombinierbar

Da die Strategien gesondert trainiert werden, können die Diffusionsmodelle flexibel kombiniert werden. Forschende können so ihre Trainingsergebnisse für bestimmte Aufgaben gezielt optimieren. Auch neue Daten sind einfach integrierbar, indem ein zusätzliches Modell damit trainiert wird. Der gesamte Lernprozess muss nicht jedes Mal aufs Neue von vorne beginnen. Die Forscherinnen und Forscher testeten PoCo in Simulationen und an echten Roboterarmen. Die künstliche Intelligenz steuerte die Roboter beim Ausführen verschiedener Werkzeugaufgaben, wie Nägel einschlagen oder Objekte mit einem Spachtel umdrehen. Dabei verbesserte PoCo die Leistung im Vergleich zu herkömmlichen Methoden um 20 Prozent.

Nach Aussage der Forschenden habe man nach Abschluss des kombinierten Trainings deutlich sehen können, dass die mehrfach trainierten Roboter ihre Werkzeuge effektiver einsetzen als die einfach trainierten Roboter. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wollen ihre Trainingstechnik künftig auf komplexere Aufgaben mit wechselnden Werkzeugen anwenden und noch größere Datensätze einbeziehen.

„Wir werden alle drei Arten von Daten benötigen, um in der Robotik erfolgreich zu sein: Internetdaten, Simulationsdaten und echte Roboterdaten. Die Millionen-Dollar-Frage wird sein, wie wir sie effektiv kombinieren können. PoCo ist hier ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung“, kommentiert Jim Fan von NVIDIA, einem der führenden Anbieter von KI-Computing. NVIDIA war nicht an der Entwicklung der MIT-Technik beteiligt.

Ein Beitrag von:

  • Thomas Kresser

    Thomas Kresser macht Wissenschafts- und Medizinjournalismus für Publikumsmedien, Fachverlage, Forschungszentren, Universitäten und Kliniken. Er ist geschäftsführender Gesellschafter von ContentQualitäten und Geschäftsführer von DasKrebsportal.de. Seine Themen: Wissenschaft, Technik, Medizin/Medizintechnik und Gesundheit.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.