Praktikum finden 08.10.2025, 08:30 Uhr

Fünf Wege zum Ziel: So finden Nachwuchsingenieure das passende Praktikum

Das richtige Praktikum zur richtigen Zeit kann ein erster Meilenstein in der Berufskarriere sein. Doch wie kommen Nachwuchsingenieure an geeignete Praktikumsstellen? Wir stellen fünf Wege zum Ziel vor.

Praktikum

Erfolgreich ins Praktikum: Wer den direkten Austausch sucht, hat bessere Chancen.

Foto: PantherMedia / Fabrice Michaudeau

Echter Karriere-Boost statt reine Koffeinbeschaffung: Im Idealfall ist ein Praktikum eine Win-Win-Situation für Praktikant und Unternehmen. Vor Routineaufgaben sind Berufsneulinge zwar nie ganz sicher, doch gerade in den praxisnahen Ingenieurdisziplinen bietet sich oft die Chance, an realen Projekten mitzuwirken und wertvolle Erfahrung zu sammeln.

Eine Erfahrung, die auch Lucas Cayé gemacht hat. Der studierte Maschinenbauer steht zwar inzwischen als Entwicklungsingenieur mitten im Berufsleben, und doch kommt er nach wie vor mit der Praktikumssuche in Kontakt. Denn neben seinem Job engagiert sich Cayé im Vorstand der VDI Young Engineers, dem Netzwerk für Studierende und Berufseinsteiger im Verein Deutscher Ingenieure. Die Frage ‚Wie komme ich an einen passenden Praktikumsplatz?‘ gehört hier zu den Dauerbrennern.

„Aus unserer Erfahrung wissen wir, dass Praktikanten im Ingenieurwesen meist aktiv eingebunden werden und auch Verantwortung übernehmen dürfen“, betont Lucas Cayé. Dass sie nicht mit langweiligen Aufgaben vergrault werden, liege schließlich auch im Interesse der Unternehmen. „Die geburtenstarken Jahrgänge, die bald in den Ruhestand gehen, hinterlassen bekanntlich eine große Lücke. Viele Unternehmen sind daher bemüht, künftige Fachkräfte frühzeitig zu binden“, so Cayé. Praktika seien dafür ein bewährter Weg.

Wenn es zwischen beiden Seiten „funkt“, kann aus einem Praktikum viel mehr entstehen: ein Werkstudentenjob, eine praxisnahe Abschlussarbeit fürs Studium oder später sogar die erste Festanstellung – in jedem Fall eine Erfahrung fürs weitere Berufsleben.

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Doch wie findet man den passenden Praktikumsplatz? Im Wesentlichen bieten sich fünf Wege an.

Jobportale

Die Mehrheit der Jobsuchenden schaut sich heute online um, junge Menschen umso selbstverständlicher. Kommerzielle Jobportale wie Stepstone oder Indeed gehören dabei zu den Platzhirschen. Diese Generalisten bieten eine große Auswahl, die sich über die jeweilige Suchfunktion filtern lässt. Gleiches gilt für die Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit.

Daneben gibt es Plattformen, die bewusst auf Berufsanfänger zugeschnitten sind: Absolventa, Unicum oder MeinPraktikum.de zählen hier zu den bekanntesten. Für das Ingenieurwesen, seine Disziplinen und verwandte Technikbranchen existieren zudem spezialisierte Portale. Ein Beispiel ist Talentmaschine, das Nachwuchsportal des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau. Die Auswahl auf solchen Seiten ist deutlich spitzer, mit Vor- und Nachteilen.

Schließlich veröffentlichen viele Unternehmen ihre Praktika direkt auf den eigenen Karriereseiten. Wird man nicht durch geschicktes Social Recruiting auf sie aufmerksam, muss man allerdings wissen, dass diese Firmen existieren. Besonders die Hidden Champions – führende Unternehmen in Nischenmärkten – sind ohne gezielte Recherche schwerer zu finden.

Wer sich durch die Weiten der Jobportale klickt, stößt ganz bestimmt auf interessante Stellen. Lucas Cayé selbst ergatterte sein Praktikum bei einem Ingenieursdienstleister über eine öffentliche Ausschreibung. Doch diese Stellenangebote sehen auch alle anderen. Die Konkurrenz ist entsprechend groß.

Hochschulen

In vielen Bachelor- und Masterstudiengängen sind Pflichtpraktika in der Studienordnung verankert. „In Summe reden wir von rund 20 Wochen, die jeder Student am Ende seines Ingenieurstudiums mindestens absolviert hat“, fasst Lucas Cayé zusammen.

Auf Fakultätsebene unterhalten viele Universitäten und Fachhochschulen traditionelle Verbindungen zur örtlichen Industrie oder bestimmten Branchen. Manche Hochschulstandorte pflegen zudem enge Kontakte zur Startup-Szene. Über Lehrkräfte sowie die Karrierezenten der Unis lassen sich daher oft Angebote finden, die nicht öffentlich ausgeschrieben sind. Das gilt auch für begehrte Auslandspraktika, besonders wenn internationale Partnerschaften bestehen.

Falls das hochschuleigene Angebot nicht den eigenen Vorstellungen entspricht, dann gibt es Initiativen wie AIESEC, IAESTE oder RISE, die Praktika und Austauschprogramme vermitteln. Davon bieten IAESTE und RISE technische Schwerpunkte.

Vitamin B

Kontakte sind im Berufsleben nicht alles, können aber entscheidend sein. Beispielsweise können Sie den Zugang zum sogenannten „verdeckten Arbeitsmarkt“ erleichtern. Hierunter fallen Stellen, die nur auf Empfehlung vergeben oder erst geschaffen werden.

Das gilt auch für Praktika. Ein Freund der Familie kennt jemanden, dessen Abteilung zum ersten Mal mit einer Praktikumsstelle plant. Oder eine Bekannte arbeitet in einer Branche, die man spannend findet. Wieso nicht einfach nachfragen, ob Praktikanten eine Chance haben?
Allerdings: Gerade zu Beginn der Karriere ist das Netzwerk, auf das man zurückgreifen kann, meist noch überschaubar.

(Branchen-)Verbände

Verbände ermöglichen es mitunter, auch in jungen Jahren wertvolle Kontakte zu knüpfen. Eine Mitgliedschaft ist dafür nicht immer sofort nötig. Oft gibt es auch offene Veranstaltungen wie Karrieremessen. Mitglieder profitieren zusätzlich von exklusiven Angeboten wie Workshops, Unternehmensbesuchen und Fachtagungen.

So oder so: „Wer organisierte Branchenevents besucht, durchbricht die Anonymität des klassischen Bewerbungsverfahrens und kommt direkt mit den richtigen Ansprechpartnern ins Gespräch“, so Lucas Cayé.

Die VDI Young Engineers beispielsweise veranstalten einmal im Jahr einen Kongress, der Studierende gezielt mit Firmen zusammenbringt. „Vom großen Konzern bis zum jungen Start-up ist alles dabei“, betont Mitorganisator Cayé. Hinzu kommen weitere bundesweite Veranstaltungen, die Gelegenheit zum Austausch und Kennenlernen bieten – auch, weil Besuche bei Unternehmen zum Programm gehören.

Ähnliche Formate gibt es auch bei anderen Fachverbänden, die gezielt den Kontakt zwischen Nachwuchs und Industrie fördern.

Initiativbewerbungen

„Gerade bei kleineren Unternehmen oder Ingenieur- oder Planungsbüros kann sich ein Anruf oder eine Initiativbewerbung lohnen, auch wenn keine Praktikumsstellen ausgeschrieben sind“, weiß Lucas Cayé.

Nicht nur, weil sich so ein Praktikumsplatz eröffnen kann, den vorher niemand auf dem Schirm hatte – manchmal nicht einmal das Unternehmen selbst, „In kleineren Firmen bieten sich größere Chancen, in wichtige Prozesse eingebunden zu werden.“ Allerdings könne es genauso gut sein, dass gerade wirklich keinen Bedarf gibt. Dann aber habe man zumindest Initiative gezeigt – ein Eindruck, der sich vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt bezahlt mache.

Zum Wunschpraktikum führen verschiedene Wege. Auch wenn Lucas Cayé als überzeugter Netzwerker von einer Sache überzeugt ist: „Nichts geht über den persönlichen Kontakt.“ Das muss die klassische Bewerbung nicht ausschließen. Auch hier können Praktikumssuchende auf sich aufmerksam machen, indem sie etwa durch einen Anruf oder eine gezielte Nachfrage echtes Interesse zeigen.

Auch wenn es nicht gleich um den Job für Leben gehe: „Sorgfalt und ein gewisser Vorlauf sind sicher nicht verkehrt“, findet Cayé. Denn wer weiß schon, welche Chancen sich über ein Praktikum ergeben.

Ein Beitrag von:

  • Patrick Torma

    Patrick Torma ist freier Journalist und Autor aus dem Ruhrgebiet. Sein Herz schlägt für Texte mit Aha-Effekt. Für ingenieur.de schreibt er über Technik-, Infrastruktur- und Karrierethemen.

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