Chef werden 28.05.2025, 12:07 Uhr

Wie wird man in Deutschland CEO – und wer schafft es ganz nach oben?

Was Spitzenpositionen in Unternehmen angeht, gleichen sich die Karrierewege oft nur auf den ersten Blick. Eine aktuelle internationale Analyse wirft einen genaueren Blick auf die Führungsetagen – und zeigt überraschende Unterschiede zwischen Ländern, Branchen und Biografien.

Wer führt die Wirtschaft? Eine globale Studie zeigt, wie unterschiedlich Karrierewege, Herkunft und Auswahl von CEOs weltweit sind – und wo Deutschland steht. Foto: PantherMedia / pressmaster

Wer führt die Wirtschaft? Eine globale Studie zeigt, wie unterschiedlich Karrierewege, Herkunft und Auswahl von CEOs weltweit sind – und wo Deutschland steht.

Foto: PantherMedia / pressmaster

Die internationale Personalberatung Heidrick & Struggles untersucht seit vielen Jahren die Lebensläufe von Spitzenmanagern weltweit. In ihrer Studie „Route to the Top“ zeigt sie typische Karrierewege von CEOs in verschiedenen Ländern und gibt Einblicke in Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den führenden Volkswirtschaften. Doch wie sieht es konkret in Deutschland aus – wer führt unsere Unternehmen?

In der aktuellen Analyse von Heidrick & Struggles wurden die Lebensläufe von 1.232 CEOs weltweit untersucht – allesamt an der Spitze führender börsennotierter Unternehmen in 27 Ländern. Darunter sind auch 93 Vorstandsvorsitzende aus Deutschland, die Unternehmen im DAX und MDAX leiten.

So alt/jung sind unsere CEOs

„Die untersuchten CEOs wurden hierzulande durchschnittlich im Alter von 50 Jahren auf ihre Position berufen und sind inzwischen 57 Jahre alt. Ihre Verweildauer beträgt demnach sieben Jahre. Lediglich 16 Prozent von ihnen wurden als vergleichsweise junge CEOs mit unter 45 Jahren von ihren Aufsichtsgremien bestellt“, kommentiert Nicolas von Rosty, Deutschlandchef von Heidrick & Struggles und Mitglied der weltweiten CEO & Board Practice die Ergebnisse der Untersuchung: Laut der Studie waren die heutigen Vorstandsvorsitzenden im Schnitt acht Jahre im Unternehmen, bevor sie zum CEO ernannt wurden. Es heißt, dass 95 % von ihnen Männer seien und 74 % die deutsche Staatsangehörigkeit hätten. Etwa 42 % hätten Berufserfahrung im Ausland gesammelt, und rund ein Drittel habe zuvor in einer anderen Branche gearbeitet. Außerdem soll knapp ein Drittel der DAX- und MDAX-CEOs extern, also von außerhalb des Unternehmens, rekrutiert worden sein.

Die Studie „Route to the Top“ von Heidrick & Struggles zeigt, dass sich die Auswahl und der Hintergrund von CEOs je nach Land deutlich unterscheiden. So lässt sich die deutsche Praxis besser im internationalen Vergleich einordnen.

Beim Alter der CEOs liegt Deutschland mit 57 Jahren im Mittelfeld. Besonders hoch ist das Durchschnittsalter in den USA und Italien – dort sind die Unternehmenschefs im Schnitt 61 Jahre alt. Jünger sind die CEOs in Dänemark mit 53 Jahren sowie in Polen, Brasilien und Kenia, wo das Durchschnittsalter jeweils bei 55 Jahren liegt. In Frankreich beträgt es 59 Jahre, in Großbritannien – genau wie in Deutschland – 57 Jahre.

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Alter bei der Berufung zum CEO

  • Deutschland: 50 Jahre
  • Italien: 55 Jahre
  • USA & Finnland: je 54 Jahre
  • Großbritannien: 51 Jahre
  • Frankreich: 49 Jahre
  • Kenia: 48 Jahre
  • Mexiko: 47 Jahre

Auffällig sind auch die Unterschiede bei besonders jungen CEOs unter 45 Jahren – den sogenannten „Super-CEOs“. In Mexiko liegt ihr Anteil bei 33 %, dicht gefolgt von Irland und Brasilien mit jeweils 31 %. Auch in Belgien (29 %) und Frankreich (28 %) ist der Anteil vergleichsweise hoch. Deutlich seltener finden sich so junge CEOs dagegen in Großbritannien und den USA, wo ihr Anteil lediglich 10 % beträgt.

Seniorität und Souveränität sind gefragt

CEOs bleiben in vielen führenden Ländern lange im Amt. In Deutschland beträgt die durchschnittliche Amtszeit sieben Jahre. In Frankreich sind es sogar neun Jahre, in Spanien acht. In den USA liegt die Dauer ebenfalls bei sieben Jahren, in Großbritannien bei sechs Jahren.

„Wir erleben derzeit keinen grundsätzlichen Jugendtrend bei der Besetzung der CEO-Position, insbesondere nicht in den traditionellen Industrieländern. Seniorität, Souveränität und Gravitas sind gefragt. Dies passt auch in den derzeitigen Kontext großer geopolitischer Herausforderungen“, kommentiert Nicolas von Rosty.

Mehr Frauen als CEO?

Der Anteil weiblicher CEOs ist international sehr unterschiedlich verteilt. Während Länder wie Singapur (17 %), Australien und Neuseeland (je 16 %), die USA und Portugal (je 13 %) deutlich weiter sind, liegt der Frauenanteil in Mexiko und Saudi-Arabien bei 0 %. Auch in Kanada (2 %), Italien und Spanien (je 3 %) ist der Anteil sehr gering. Deutschland liegt mit 5 % weiblichen CEOs ebenfalls im unteren Bereich, während Frankreich 10 % und Großbritannien 9 % erreichen.

Nicolas von Rosty betonte in diesem Zusammenhang, dass Frauen in deutschen Unternehmen – vor allem im DAX – in den vergangenen Jahren stark in die Vorstände aufgerückt seien. Es sei nur eine Frage der Zeit, bis sich das auch bei der Besetzung von CEO-Positionen deutlicher zeige.

Was die Herkunft und Auslandserfahrung von CEOs verrät

In Deutschland stammt knapp ein Viertel der CEOs (24 %) nicht aus dem Inland. In anderen Ländern ist der Anteil ausländischer Vorstandschefs deutlich höher – an der Spitze liegt Hongkong mit 69 %, gefolgt von der Schweiz mit 62 %. Auch in Großbritannien (46 %), den Vereinigten Arabischen Emiraten (43 %) und den Niederlanden (42 %) führen viele CEOs einheimische Unternehmen, ohne dort geboren zu sein. Dagegen gibt es in Portugal und Kolumbien keine ausländischen CEOs, und auch in den USA ist der Anteil mit 11 % eher gering. Frankreich kommt auf 15 %.
Auch bei der Auslandserfahrung zeigen sich Unterschiede. In Deutschland haben 42 % der Vorstandschefs internationale Berufserfahrung. In Ländern wie Belgien (57 %), der Schweiz und Schweden (je 55 %) sowie in Singapur und Mexiko (je 53 %) ist dieser Anteil noch höher.

Vergleichsweise wenig Auslandserfahrung bringen CEOs in den USA (13 %) und Kanada (15 %) mit. Frankreich liegt bei 38 %, Großbritannien bei 45 %.

Interne oder externe Chefbesetzung?

Interessant ist auch, ob CEOs intern aufsteigen oder von außen geholt werden. In Deutschland kommen 29 % der Vorstandschefs von außerhalb – die Mehrheit wird also intern befördert. In anderen Ländern sieht das oft anders aus: In Kolumbien etwa stammen 63 % der CEOs aus externen Unternehmen, in Polen und Schweden sind es jeweils 55 %, in Italien 45 %. Deutlich seltener werden externe Kandidaten dagegen in Mexiko (11 %), Frankreich (15 %) und den USA (16 %) in die CEO-Position berufen.

„Die von uns untersuchten Länder weisen in ihren CEO-Profilen große Unterschiede auf. Das Profil der Vorstandsvorsitzenden in Deutschland ist über die Jahre statistisch dabei sehr stabil. Wir beobachten gleichfalls, dass sich Deutschland bei den untersuchten Kategorien weitgehend im internationalen Mittel bewegt. Die Bereitschaft der Aufsichtsgremien, bei CEO-Besetzungen Experimente zu wagen beziehungsweise neue Wege zu gehen, ist ganz offensichtlich eher gering“, resümiert Nicolas von Rosty.

Ein Beitrag von:

  • Alexandra Ilina

    Alexandra Ilina ist Diplom-Journalistin (TU-Dortmund) und Diplom-Übersetzerin (SHU Smolensk) mit mehr als 20 Jahren Berufserfahrung im Journalismus, in der Kommunikation und im digitalen Content-Management. Sie schreibt über Karriere und Technik.

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