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PV-Pflicht Neubauten 06.06.2023, 15:55 Uhr

Chance für die Energiewende

Einige Bundesländer gingen schon voran. Nun soll auch bundesweit eine Photovoltaik-Pflicht für Neubauten kommen. Eine Chance für die Energiewende und den eigenen Geldbeutel.

Die Installation von Photovoltaik-Dachanlagen zahlt sich vielfach aus. Foto: PanterMedia/Elenathewise

Die Installation von Photovoltaik-Dachanlagen zahlt sich vielfach aus.

Foto: PanterMedia/Elenathewise

Nach dem Abschalten der letzten Atomkraftwerke Mitte April 2023 ist deutlich geworden, dass für eine sichere und insbesondere emissionsarme Stromerzeugung die erneuerbaren Energien eine Schlüsselrolle spielen werden. Besonders Photovoltaik bietet ein enormes Potenzial, denn Sonnenlicht ist eine der zuverlässigsten Energiequellen. Die Sonne liefert über das Jahr gesehen das Tausendfache an Energie, die für den globalen Gesamtbedarf notwendig wäre.

Bislang wird auch in Deutschland nur ein kleines Potenzial dieser gewaltigen Energiemenge genutzt. Die beschlossene Pflicht für Photovoltaikanlagen auf gewerblichen Neubauten ist insofern als wichtiger Schritt in die Zukunft der sauberen Stromerzeugung zu sehen. Hausbauer profitieren langfristig von Photovoltaik Modulen auf dem Dach: Mit dem selbst erzeugten Strom lässt sich beispielsweise eine Wärmepumpe kosteneffizient betreiben oder das neue Elektroauto umweltfreundlich aufladen. Berechnungen zeigen, dass sich die Investition in Photovoltaik schon nach wenigen Jahren bezahlt macht, auch dank attraktiver staatlicher Förderung.

Rahmenbedingungen zur PV-Pflicht in Deutschland

Laut Koalitionsvertrag der Ampelregierung sollen Photovoltaikanlagen auf Gewerbeimmobilien Pflicht und auf Privathäusern die Regel werden. Durch den Ausbau der erneuerbaren Energie sollen möglichst viele verfügbare Dachflächen mit Photovoltaik versehen werden. Auf dem Weg zur Klimaneutralität bis 2045 soll bereits im Jahr 2030 80 % des Stroms aus erneuerbaren Quellen gewonnen werden (aktuell sind es ca. 45 %). Viele Bundesländer haben nun gesetzliche Tatsachen geschaffen und eine Photovoltaikpflicht für Neubauten sowie Dachsanierungen beschlossen (60 % der Fläche soll für Sonnenenergie genutzt werden).

Immer mehr Bundesländer beschließen Regeln für den Solarausbau

Im Energiegesetz von Hessen ist die Solarpflicht auch für neu gebaute Parkplätze vorgesehen, die mehr als 50 Stellplätze aufweisen. Bis 2030 soll die Leistung aller Photovoltaik Anlagen deutschlandweit von derzeit etwa 55 auf 200 GW ansteigen. Zum Vergleich: Die abgeschalteten Atomkraftwerke haben nur etwa 4 GW Strom produziert. Das zeigt, welchen immensen Beitrag Photovoltaik für die Energieversorgung in Deutschland jetzt schon leistet.

 

Mit Photovoltaik-Experten können Interessenten die Voraussetzungen am jeweiligen Standort genau prüfen, vor allem mit Blick auf einen wirtschaftlichen Betrieb der Photovoltaik-Anlage: Eine zusammenhängende Dachfläche von mindestens 20 m² ist bereits ausreichend für eine hohe Nennleistung. Für optimale Erträge spielen die Ausrichtung (optimalerweise nach Süden oder eine Ost-West-Ausrichtung) und der Neigungswinkel eine wichtige Rolle, weshalb nicht auf eine fundierte Fachberatung verzichtet werden soll. „Nahezu alle Dächer ab ca. 1970 eignen sich für die Installation von Photovoltaikanlagen. Dabei muss das Dach nicht, wie vielfach angenommen, eine Südausrichtung haben. Auch Ost-West-Ausrichtungen eignen sich hervorragend und liefern im Gegensatz zu reinen Süddächern sogar von früh bis spät Solarstrom” so Carsten David, CEO von Solar Ready.

Die Beratung durch Experten unterstützt Kunden nicht nur bei Auswahl und Installation, sondern auch bei allen formalen Erfordernissen: Innerhalb von 12 Monaten hat eine Bestätigung der Bundesnetzagentur über die Registrierung im Marktstammregister zu erfolgen. Bei denkmalgeschützten Gebäuden ist eine Einzelfallprüfung möglich, ggf. kommt ein Härtefallantrag in Frage. Die optimale Ausrichtung einer jeden Solaranlage ist die Basis für einen maximal rentablen und umweltschonenden Betrieb.

Die Sonne scheint nicht nur auf das Hausdach

Vielerorts sorgen mehr als 2.000 Sonnenstunden in Deutschland für hohe Erträge von Photovoltaik Anlagen. Und selbst im Winter liefern moderne Module dank exzellenter Wirkungsgrade mittlerweile hohe Erträge, die in Kombination mit intelligenten Speicherlösungen für eine flexible Verfügbarkeit sorgen. Grundsätzlich gilt, dass eine Photovoltaik Anlage nicht nur auf dem Hausdach einen Platz bekommen kann. Zu denken ist auch an Fassaden, Balkonkraftwerke oder Photovoltaikmodule auf dem Carport oder Garage. Sie können mit Solarthermie oder mit hybriden Solarmodulen noch einen Schritt weiter gehen und Sonnenenergie auch für die emissionsfreie Erwärmung des Brauchwassers nutzen. Hierdurch lassen sich in vielen Haushalten die Energiekosten deutlich senken. Carsten David weiß, dass “die Autarkie sich dabei schon mit kleinen Batteriespeichern, welche den überschüssigen Strom über Tag einspeichern und vom Abend bis zum nächsten Morgen für z. B. das Laden eines Elektroautos, die Waschmaschine, den Kühlschrank oder aber auch für eine Wärmepumpe wieder abgeben, deutlich steigern.“

Jetzt mit Solarstrom für die Zukunft planen

Angehende Hausbauer oder Gebäudesanierer sollten die politischen Vorgaben nicht als Zwang, sondern vielmehr als Chance für Planungssicherheit verstehen. Die Explosion des Strompreises in den letzten Monaten hat verdeutlicht, wie wichtig eine unabhängige Energieversorgung für Hausbesitzer ist. Sie können mit einer wirtschaftlich dimensionierten und gut ausgerichteten Photovoltaik-Anlage bis zu ca. 80 % an Stromkosten sparen und/oder Überschüsse auf Wunsch gegen eine feste Vergütung in das öffentliche Netz einspeisen. Auch das erhöht die Planungssicherheit.

Sonnenschein löst fossile Brennstoffe ab

„Photovoltaik und Wärmepumpe sind eine optimale Kombination, um sich unabhängig von fossilen Brennstoffen zu machen. Diese sind im Gegensatz zum Sonnenlicht immer stärker begrenzt, was unabhängig von der aktuellen Energieversorgung zu massiven Preissteigerungen führen wird. Sonnenlicht wird immer kostenlos verfügbar sein“, betont David. Alleine diese Planungssicherheit spreche dafür, jetzt mit Photovoltaik in die Zukunft zu investieren. Und viele Hausbauer haben in den letzten Jahren ohne Zwang in diese grüne Form der Stromerzeugung investiert. „Gerade jetzt zahlt sich diese Entscheidung aus, in naher Zukunft noch viel mehr.“

Individuell zugeschnittene Komplettpakete

Die Nutzung von Solarenergie hat nicht nur den Vorteil, dass sie kostengünstiger ist als Strom aus fossilen Brennstoffen, die CO2-Emissionen verursachen, sondern sie steht auch unbegrenzt zur Verfügung. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass durch die Verwendung von Solarenergie die CO2-Abgabe entfällt. Angesichts der Tatsache, dass die Vorkommen an Öl und Kohle begrenzt sind und ihr Abbau negative Auswirkungen auf die Umwelt hat, gibt es zahlreiche Gründe, auf erneuerbare Energie umzusteigen. Schnell zeigt eine konkrete Wirtschaftlichkeits- und Amortisationsrechnung, welches Einspar- und somit Zukunftspotenzial in Photovoltaik auf dem eigenen Hausdach steckt. In Zukunft werden sich also Hausbesitzer und auch energiesparende Unternehmer doppelt freuen können, wenn die Sonne scheint.

Von Hans-Christoph Neidlein