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3D-Druck für Gebrauchsgegenstände 25.07.2023, 10:19 Uhr

Leichtes Singlespeed Bike aus dem Drucker

Additive Verfahren sind fester Bestandteil der Industrie. Die Produktion komplexer Gebrauchsgegenstände mit additiven Verfahren, zeigt das Beispiel eines Bikes.

Singlespeed Bike aus dem 3D-Drucker. Foto: CoreTechnologie GmbH

Singlespeed Bike aus dem 3D-Drucker.

Foto: CoreTechnologie GmbH

Das Team des Software-Herstellers CoreTechnologie (CT) hat nach eigenen Angaben erstmals ein besonders leichtes und günstig zu produzierendes Bike aus 3D-Druck-Aluminiumbauteilen sowie Carbon-Standardrohren realisiert. Die voll einsatzfähige Singlespeed-Version des Fahrrads wiege fahrfertig lediglich 7,1 kg. Aufgrund der einfachen Arbeitsschritte sei im Gegensatz zur herkömmlichen Produktion von Carbon-Rahmen eine schnelle, unkomplizierte und automatisierte Fertigung möglich.

Aufrüstung mit Schaltung ist möglich

Die CT-Software-Entwickler haben, so das Unternehmen weiter, selbst konstruierte, 3D-gedruckte Verbindungsteile aus Aluminium (AlMgSi10) sowie maschinell gefertigte, extrem leichte Carbon-Rohre des Unternehmens Carbonforce kombiniert. Die Rohre wurden mit Hilfe von hochfestem Zwei-Komponenten-Kleber aus der Flugzeugindustrie verbunden.

Das Projekt wurde in zwei Monaten von der Idee bis zum fahrfertigen Prototyp realisiert. Das Design hat das CT-Team basierend auf einer existierenden 56 cm Rahmengeometrie optimiert und in zahlreichen 3D-Renderings perfektioniert. Aufgrund der Gestaltung der Rahmenteile könne die Singlespeed-Version auch mit einer Schaltung aufgerüstet werden.

Durch die Freiheitsgrade, die das Computer Aided Design (CAD) in Verbindung mit dem 3D-SLS-Druckverfahren ermöglicht, wurde eine besonders leichte und simple Konstruktion erreicht, die durch seine hervorragenden Fahreigenschaften einen Gegentrend zu technisch komplexen und schweren E-Bikes darstellt.

Details in der Oberflächenstruktur des Bikes.

Foto: CoreTechnologie GmbH

Der Software-Hersteller hat in dem Projekt seine 4D_Additive Software eingesetzt, um Wandstärken zu optimieren, die Oberflächentexturen zu erzeugen und die reibungslose Fertigung der 3D-Druckteile auf der SLM-Maschine des Dienstleistungspartners FKM zu realisieren.

Wie das Unternehmen ausführt, hat das 3D-gedruckte Bike bei zahlreichen Testfahrten bewiesen, dass es höchst robust und belastbar ist und auf unterschiedlich beschaffenen Wegen leicht bewegt werden kann. Mit dem Projekt und dem daraus resultierenden Prototyp habe das Team von CoreTechnologie gezeigt, dass mithilfe aktueller Soft- und Hardware die Fertigung von komplexen Alltags- und Gebrauchsgegenständen unabhängig von fragilen Lieferketten kostengünstig, schnell und einfach möglich sei.

„Neben dem lässigen Design und der Fahrfreude zauberte das superleichte Bike von CoreTechnologie den Testern schon beim Anheben ein ungläubiges Lächeln aufs Gesicht“, sagt CT-Geschäftsführer Armin Brüning über die neueste CT-Entwicklung.

Von CoreTechnologie/Udo Schnell