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Softwaretool für KT-Leichtbauteile 15.06.2023, 11:43 Uhr

Einflüsse auf die Umwelt in der Konstruktionsphase erkennen

Ziel eines Forschungsprojekts am SKZ ist ein Softwaretool, mit dem Umweltauswirkungen von Leichtbauteilen aus Kunststoff optimiert werden können.

SKZ entwickelt Softwaretool für Leichtbauteile aus Kunststoff zur Optimierung von Umweltauswirkungen. Foto: SKZ

SKZ entwickelt Softwaretool für Leichtbauteile aus Kunststoff zur Optimierung von Umweltauswirkungen.

Foto: SKZ

Mit dem rahmengebenden European Green Deal und den daraus folgenden EU-Verordnungen sowie den Anpassungen in der nationalen Gesetzgebung, welche auf ein Verlangsamen der fortschreitenden Klimakrise abzielen, werden auch die Anforderungen an Produkte verschärft. Wie das Kunststoff-Zentrum SKZ mitteilt, werden bereits in der Design- und Konstruktionsphase Entscheidungen getroffen, die große Auswirkungen auf die Umwelt- und Ressourcenperformance in der Herstellungs-, Nutzungs- und Entsorgungsphase von Produkten haben. Bei Entscheidungen, welche die betroffenen Kennzahlen, beispielsweise CO2-Fußabdruck, Recyclingfähigkeit, CO2-Bindung oder Ressourceneffizienz, beeinflussen, werde derzeit selten eine ganzheitliche Betrachtung dieser Indikatoren der Umweltauswirkung durchgeführt. Insbesondere bei Leichtbauprodukten aus Kunststoffen könnten diese, über den gesamten Lebensweg betrachtet, einen Zielkonflikt aufzeigen, welcher in der Design- und Konstruktionsphase mit Alternativszenarien gelöst werden könne.

Softwaretool soll Konflikte und Alternativen aufzeigen

Im Forschungsprojekt SuLiCo (Sustainable Lightweight Construction) soll den Angaben zufolge am SKZ in Zusammenarbeit mit den beteiligten Kooperationspartnern ein Softwaretool entwickelt, welches Entwicklern diesen Zielkonflikt aufzeigen soll und auch Alternativszenarien prüfen könne. Dafür werden in einem umfangreichen Prozess die Bedarfe der Industrie genau ermittelt und anhand bestehender Normen und Standards die Bewertungsmethodik für die Umweltperformance von Leichtbauprodukten aus Kunststoffen entwickelt. Nach der softwaretechnischen Umsetzung werde das Tool in einem zielgruppenspezifischen Roll-Out Programm den potenziellen Anwendern frei zur Verfügung gestellt. Am Ende der Projektlaufzeit soll das Ergebnis einer breiten Öffentlichkeit und im speziellen der Anwenderzielgruppe vorgestellt werden. Interessierte Unternehmen, die sich als weitere assoziierte Partner in diesem Forschungsprojekt einbringen möchten, können Julius Ort, Klimamanager am SKZ, kontaktieren.

Das Projekt SuLiCo mit dem Förderkennzeichen 03LB3084A wird im Rahmen des Technologietransfer-Programm Leichtbau aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert.

Die Kooperationspartner:

Das SKZ, die Würzburger Firma va-Q-tec und die Nachhaltigkeitsberatung brands & values aus Bremen bringen ihre Kompetenzen im Bereich der Bewertung von Umweltauswirkungen, der Toolentwicklung und der Entwicklung von Leichtbauprodukte in das Forschungsprojekt ein. Die entwicklungsbegleitende Evaluierung durch ein breites Konsortium von assoziierten Partnern, eine heterogene Gruppe von potenziellen Anwendern des zu entwickelnden Softwaretools, stellt die zukünftige Nutzerfreundlichkeit des Tools sicher, heißt es weiter.

Von SKZ/Udo Schnell