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Forumsprogramm Rapid.Tech 3D 26.03.2024, 14:51 Uhr

KI und Automatisierung beschleunigen additive Fertigung

Das Forum Software, KI & Design auf der Rapid.Tech 3D will zeigen, welche Rolle Software für die Leistungsfähigkeit von Additive Manufacturing spielt.

3D-gedruckte Vorrichtungen sind die meistverbreitete Anwendung im Fertigungsumfeld. trinckle präsentiert im Forum Software, KI & Design eine automatisierte Lösung, mit der die Konstruktion von Vorrichtungen in weniger als 15 Minuten möglich wird. Foto: trinckle

3D-gedruckte Vorrichtungen sind die meistverbreitete Anwendung im Fertigungsumfeld. trinckle präsentiert im Forum Software, KI & Design eine automatisierte Lösung, mit der die Konstruktion von Vorrichtungen in weniger als 15 Minuten möglich wird.

Foto: trinckle

Softwarelösungen für Anwender additiver Fertigung stehen im Mittelpunkt des Forums. „Wir betrachten dabei die gesamte Kette vom Design über die Fertigung bis hin zu rechtlichen Aspekten der Datennutzung. Es geht um effiziente Softwareprozesse, Datenmanagement und Datendurchgängigkeit zwischen den einzelnen Prozessschritten. Momentan ist noch viel manuelle Arbeit beim Erstellen und Handling von Daten zu leisten. KI und Automatisierung können hier helfen, schneller zum Ziel zu kommen“, sagt Martin Gasch. Der Manager im Bereich Business Development von Siemens Digital Industries Software verantwortet die inhaltliche Ausrichtung des Forums. Seit November 2023 gehört er zum Rapid.Tech 3D-Fachbeirat. Die AM-Fachveranstaltung kennt er dagegen schon lange als Teilnehmer. „Das fachliche Know-how und die hohe Qualität der Vorträge sind kennzeichnend für die Rapid.Tech 3D. Das unterscheidet sie von anderen Veranstaltungen dieser Art. Deshalb bringe ich meine Kenntnisse und Erfahrungen gern hier ein.“

Schnelle Konstruktion von Vorrichtungen mit Algorithmus gesteuertem Design

Automatisierte Konstruktionslösungen sind ein Weg, um die manuelle und ressourcenintensive 3D-Modellierung in herkömmlicher CAD-Software zu umgehen. Dr. Damien Buchbinder, Produktmanager bei der trinckle 3D GmbH, demonstriert, wie durch Algorithmus gesteuertes Design Betriebsmittel wie Vorrichtungen in weniger als 15 min konstruiert werden können. Neben der Schnelligkeit bietet diese Innovation noch zwei weitere Vorteile: Sie demokratisiert die Konstruktion von Vorrichtungen, indem sie nicht nur CAD-Experten daran teilnehmen lässt, und gestaltet diese Tätigkeit zu einem skalierbaren und integrativen Prozess innerhalb von Unternehmen. Außerdem kann die Software nahtlos in die Produktionsumgebung integriert werden. AM ist damit sofort nutzbar für die Herstellung von Vorrichtungen.

Vorteile einer simulationsgestützten Designoptimierung

Die Vorteile einer simulationsgestützten Designoptimierung beleuchtet Sebastian Stahn, Leitender Anwendungsingenieur bei der Ansys Germany GmbH. Am Beispiel eines Umlenkhebels für einen Formula-Student-Rennwagen zeigt er auf, wie dessen Gewicht um 30 % reduziert werden kann, und gleichzeitig alle Anforderungen an Festigkeit und Leistung erfüllt werden. Hochentwickelte Simulationssoftware trägt wesentlich dazu bei, schnell zu einem erfolgreichen Erstdruck zu kommen.

Mit Amaize hat das Berliner Start-up 1000 Kelvin GmbH seine erste KI-Software entwickelt. Dr. Katharina Eissing, Mitgründerin und CTO, stellt diese Vorhersage- und Optimierungsplattform vor. Die Software analysiert Scanstrategien, kann Druckprobleme vorhersagen und korrigieren. Sie erstellt fehlerfreie, sofort einsetzbare 3D-Druckdateien für komplexe Teile. Zeitaufwendige Trial-and-Error-Schleifen werden damit überflüssig. Amaize lässt sich nahtlos in Maschinensysteme integrieren.

Fortschrittliche Software für LPBF-Prozesse

Speziell für den Metall-3D-Druck mittels Laserschmelzen (LPBF) bietet das US-amerikanische Unternehmen Dyndrite die Software Dyndrite LPBF Pro an. Die Entwicklung soll Anwendern bisher unerreichte Bau-Funktionen, beschleunigte Bau-Raten und deutliche Kosteneinsparungen ermöglichen. Michael Head, Anwendungsingenieur bei Dyndrite, stellt das Produkt vor, mit dem sich wesentliche Schritte des industriellen 3D-Drucks automatisieren lassen. Nutzer können ihr eigenes IP entwickeln und damit ihr geistiges Eigentum schützen.

Rechtliche Aspekte bei der Wertschöpfung mittels Daten und KI

Welche rechtlichen Aspekte generell in der additiven Kette zu beachten sind, darüber spricht Marco Müller-ter Jung von der Grant Thornton Rechtsanwaltsgesellschaft in seinem Vortrag „Wertschöpfung mittels Daten und KI – der Rechtsrahmen“. Insbesondere wird er auf die Anforderungen eingehen, die sich aus den aktuellen europäischen Regulierungen zu Daten und KI ergeben.

Über die Rapid.Tech 3D:

Die Rapid.Tech 3D hat sich den Angaben zufolge in zwei Jahrzehnten zu einer führenden AM-Fachveranstaltung in Mitteleuropa entwickelt – mit dem Fachkongress als Herzstück. In diesem Jahr findet die Veranstaltung vom 14. bis zum 16. Mai in der Messe Erfurt statt.

Von Messe Erfurt/Udo Schnell