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Industrie 4.0 24.10.2025, 11:32 Uhr

Leitbild für eine wettbewerbsfähige und nachhaltige Industrie

Der Forschungsbeirat Industrie 4.0 und die Plattform Industrie 4.0 haben ein Papier erstellt, dass zentrale Aspekte und Handlungsperspektiven für eine vernetzte Wertschöpfung aufzeigt.

Forschungsbeirat Industrie 4.0 und die Plattform Industrie 4.0 stellen zentrale Aspekte und Handlungsperspektiven für die Zukunft der vernetzten industriellen Wertschöpfung vor. Foto: smarterpix/tang90246

Forschungsbeirat Industrie 4.0 und die Plattform Industrie 4.0 stellen zentrale Aspekte und Handlungsperspektiven für die Zukunft der vernetzten industriellen Wertschöpfung vor.

Foto: smarterpix/tang90246

Der Forschungsbeirat Industrie 4.0 und die Plattform Industrie 4.0 stellen mit dem Papier „Industrie 4.0 – Zentrales Leitbild für eine wettbewerbsfähige und nachhaltige Industrie“ zentrale Aspekte und Handlungsperspektiven für die Zukunft der vernetzten industriellen Wertschöpfung vor. Industrie 4.0 steht den Angaben zufolge für die vierte industrielle Revolution und für ein zentrales, weiterhin höchstrelevantes industrielles Leitbild, das weltweit verfolgt wird. Die Fortschritte werden über eine synergetische Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft sowie über Förderinitiativen seitens der Politik erzielt: Die Forschungsperspektiven des Forschungsbeirats Industrie 4.0 treffen auf die Umsetzung der digitalen Transformation durch die Plattform Industrie 4.0. So können, wie es weiter heißt, innovative Geschäftsmodelle entstehen, die Produktivität gesteigert und Arbeitsplätze gesichert werden. Ziel sei es, die Wettbewerbsfähigkeit und Prosperität der Industrie in Deutschland nachhaltig zu stärken.

Das durch den Forschungsbeirat Industrie 4.0 und die Plattform Industrie 4.0 erstellte Papier fokussiert die folgenden Aspekte zur Adressierung von Industrie 4.0 als Zentrales Leitbild für eine wettbewerbsfähige und nachhaltige Industrie:

  • Industrie 4.0 – Die 4. Industrielle Revolution
  • Die Plattform Industrie 4.0 und der Forschungsbeirat Industrie 4.0 – Synergie aus Wirtschaft und Wissenschaft
  • Industrielle KI – Vom vernetzten System zur intelligenten Fabrik
  • Digitale Infrastruktur – Grundlage für Skalierung und Souveränität
  • Datenökosysteme – Der zentrale Baustein für vernetzte und intelligente Produktion
  • Forschungsperspektiven zu Industrie 4.0
  • Resultierende Handlungsperspektiven für die industrielle Wertschöpfung und die Stärkung der industriellen Wettbewerbsfähigkeit in Deutschland

Wertschöpfung und Forschungsperspektiven

Industrie 4.0 bietet, wie es weiter heißt, unter anderem die Potenziale, höchstindividuelle Produkte zum Preis eines Massenprodukts automatisiert herzustellen, Resilienz und Nachhaltigkeit zu fördern, dabei den Mensch in seiner Arbeitswelt bestmöglich zu unterstützen sowie insgesamt die Wettbewerbsfähigkeit des Industrie- und Wirtschaftsstandorts Deutschland zu sichern. Souveräne Datenräume spielen für die digitale Vernetzung der Unternehmen und der intelligenten Fabrik eine wichtige Rolle, ebenso wie industrielle Künstliche Intelligenz als wesentliche Enabler-Technik.

Als Grundlage für Industrie 4.0 seien zudem robuste digitale Infrastrukturen notwendig, beispielsweise 5G. Der Forschungsbeirat Industrie 4.0 erarbeitet aktuell vier Forschungsroadmaps für die nächsten zehn Jahre in den Bereichen „Geschäftsmodelle“, „Engineering“, „ökologische Nachhaltigkeit“ und „Zukunft der Arbeit“. Wichtige Themen stellen dabei unter anderem der Einsatz von KI, die Implementierung der Kreislaufwirtschaft, die Schaffung smarter, individualisierter Produkte mit komplementären datenbasierten Services sowie die Entwicklung hochautomatisierter Produktionsstätten dar.

Wettbewerbsfähigkeit und Handlungsperspektiven

Der Industriestandort Deutschland befinde sich im rasanten Wandel und stehe unter Druck. Ursache dafür seien insbesondere auch sich verändernde und aufbrechende tradierte Liefer-, Innovations- und Wertschöpfungsketten. Die vormals starren Liefer-, Innovations- und Wertschöpfungsketten entwickelten sich hin zu dynamischen Netzwerken innerhalb digitaler Ökosysteme. Hinzu kommen sich zunehmend divergent verhaltende regionale Wirtschaftsräume (Europa, China/Asien, USA etc.) mit den damit einhergehenden global-systemischen Unsicherheiten. Das betreffe vor allem traditionelle Industrien, beispielsweise Automobil- und Maschinenbau oder Chemie. Es gelte, eine digitale Wertschöpfung in Deutschland und Europa souverän zu entwickeln, bei der neben IT und Telekommunikation auch Zukunftsfelder wie Medizintechnik und Quantencomputing einbezogen werden. Das erfordert von der deutschen Industrie, Veränderungen weit über technische Aspekte in Richtung Industrie 4.0 hinaus anzugehen, verbunden mit der Bereitschaft, schnell und entschlossen zu handeln. Der Forschungsbeirat Industrie 4.0 und die Plattform Industrie 4.0 haben auf Basis dieser gemeinsamen Analyse zentrale Handlungsoptionen ausgearbeitet.

Von acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften e. V./Udo Schnell