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Motek 2022 15.09.2022, 15:30 Uhr

Zukunftaufgaben mit Automation bewältigen

Ressourcen- oder Energieeffizienz, Individualisierung, Komplexität und Ergonomie: Automatisierungslösungen für diese Herausforderungen, will Schmalz auf der Motek zeigen.

Ohne Druckluft erzeugt die Compact-Pump GCPi von Schmalz Vakuum – mithilfe einer Doppelkopf-Membranpumpe. Foto: J. Schmalz

Ohne Druckluft erzeugt die Compact-Pump GCPi von Schmalz Vakuum – mithilfe einer Doppelkopf-Membranpumpe.

Foto: J. Schmalz

Unter dem Motto „Handling your automation challenges“ zeigt Schmalz auf der Motek in Stuttgart smarte, flexible und effiziente Handhabungs-Lösungen. Wie das Unternehmen mitteilt, setzt jedes Exponat dabei einen eigenen Schwerpunkt: Der Challenge Energy efficiency begegnet Schmalz mit der brandneuen Compact-Pump GCPi. Dieser vollelektrische Vakuum-Erzeuger steuert die Drehzahl der Pumpe bedarfsgerecht und auf das jeweilige Werkstück hin optimiert. Die Compact-Pump GCPi eigne sich beispielweise für den Einsatz an Leichtbaurobotern oder in mobilen Anwendungen mit autonomen Transportsystemen und Robotern. Kombiniert mit dem Kompaktbelüftungsventil LQE werden schnelle Evakuierungs- und Belüftungszeiten erreicht und der Prozess direkt am Greifer überwacht, so Schmalz weiter.

Palettieren mit niedrigem Ressourceneinsatz

Zum Thema resource efficiency zeigt Schmalz den neuen Leichtbau-Lagengreifer ZLW, der das Palettieren mit sehr niedrigem Ressourceneinsatz möglich macht: Durch das reduzierte Greifergewicht könne ein in der Anschaffung günstiger, kleinerer Roboter eingesetzt werden. Zugleich reduziere sich der CO2-Fußabdruck des gesamten Prozesses. Der Leichtbau-Lagengreifer ZLW sei ein echtes Multitalent für EOL-Palettierprozesse: Er handhabe unterschiedliche Güter wie Pakete, Pouches, Gläser, Dosen oder Eimer gleichermaßen effizient und zuverlässig.

Additive Fertigung unterstützt Individualisierung

Ein weiterer Ausstellungsschwerpunkt steht unter dem Motto customization und meint die Individualisierung von Greifern. Das Leichtbaugreifsystem SLG ist laut Schmalz mit wenigen Klicks konfiguriert und aufgrund additiver Fertigung schnell verfügbar. Es könne in Kombination mit einem Vakuum-Erzeuger auch Teil des End-of-Arm-Ecosystems Match sein. Dahinter steckt eine modulare Plattform, die durch standardisierte Schnittstellen einen automatischen Wechsel von verschiedenen mechanischen und Vakuum-Greifern ermöglicht. Mit der Greifpunktermittlung zeigt Schmalz ein neues Feature des Online-Kundenkonfigurators für SLG-Greifer: Anhand von Werkstück-Geometrie und -Oberfläche ermittelt die Software ideale Greifpunkte und -konstellationen, führt Schmalz aus. Dadurch könne jedes beliebige Werkstück als 3D-Modell in den Konfigurator geladen und daraus die optimale Anzahl an Sauggreifern sowie deren Durchmesser und Platzierung vorgeschlagen werden.

Komplettsystem für den Griff in die Kiste

Vision- und Handlinglösungen helfen bei der Automatisierung anspruchsvoller Aufgaben wie der Griff in die Kiste. Unter dem Stichwort complexity zeigt Schmalz eine Komplettsystem, das mit Hilfe einer Kamera und passender Software Objekte in einer Kiste erkennt, greift und geordnet in einer anderen Kiste ablegt. Dabei verbindet Schmalz Bin-Picking und Vakuum-Technik: Denn zum Einsatz kommen das Schnellwechselsystem RMQC, der pneumatische Vakuum-Erzeuger RECB, und ein Greifer aus dem modularen PXT-Greiferbaukasten oder Bin-Picker SBPG, der zum Aufnehmen der Bauteile in die Kiste eintaucht.

Das modulare Kranportal KBG ermöglicht ergonomisches Handhaben überall dort, wo keine Krananlage fest installiert werden kann.

Foto: J. Schmalz

Neben der Automation steht das Thema ergonomics bei Schmalz im Mittelpunkt: Das neue, mobile und modulare Kranportal KBG kommt dann zum Einsatz, wenn die Statik eine Kran-Montage an der Decke ausschließt. Ein Highlight: aufgrund der Systemauslegung über einen Konfigurator in Vertriebsinnendienst haben Kunden schnell ein individuelles Angebot mit 3D-Grafik vorliegen und mögliche Anpassungen sind einfach und flexibel umzusetzen,, erläutert Schmalz. Gepaart mit kurzen Lieferzeiten verkürzt das die Projektdurchlaufzeiten erheblich. Am Portal ist eine SRA-Hängekrananalage für Vakuumheber befestigt. Mit dem angebrachten Schlauchheber Jumbo-Flex bewegen Anwender Lasten bis 35 kg in nahezu allen innerbetrieblichen Produktions- und Logistikprozessen. Das hohe Maß an Flexibilität unterfüttert Schmalz mit digitalem Support: Der neue Jumbo Application Assistant erfasse Betriebsdaten, werte sie aus und ermöglicht dadurch eine vorausschauende Wartung. Der Bediener sieht den Verschmutzungsgrad des Filters sowie den Status des Vakuum-Erzeugers auf einen Blick. Zusätzlich bekommt er Hinweise, wie effizient er sein Gerät aktuell betreibt. Außerdem auf dem Schmalz-Stand zu sehen ist ein Hebegerät aus der Quick-Lift Reihe von Binar. Der schwedische Hersteller von ergonomischer Handhabungstechnik ist seit 2022 Teil der Schmalz Unternehmensgruppe. (Schmalz auf der Motek: Halle 7, Stand 7101)

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Lösungen zum Automatisieren von Handhabungsaufgaben

Von J. Schmalz/Udo Schnell