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Test im eigenen Betrieb 04.12.2023, 14:30 Uhr

Reich dem Cobot die Hand

Roadshow mit neuem Low-Cost-Automation-Van, soll kleinen und mittleren Unternehmen das Potenzial kostengünstiger Automation aufzeigen.

Mit dem neuen, kompakten Roadshow-Van von igus können auch kleine Unternehmen Low-Cost-Automation-Lösungen schnell am eigenen Standort testen. Foto: Schnell

Mit dem neuen, kompakten Roadshow-Van von igus können auch kleine Unternehmen Low-Cost-Automation-Lösungen schnell am eigenen Standort testen.

Foto: Schnell

Neueste Automationslösungen im eigenen Betrieb testen: Diese Möglichkeit bietet igus nach eigenen Angaben mit einer eigenen Low-Cost-Automation-Roadshow, die durch ganz Europa tourt. Außer dem Truck in XL gibt es jetzt auch eine kompakte Variante: Mit einem orange-lilafarbenen Van fahren die Experten vor allem zu kleinen und mittleren Unternehmen (KMU). Mit im Gepäck ist der ReBeL Cobot sowie ein Delta- und ein Portalroboter inklusive Endeffektoren wie Greifer, aber auch Kameras zur Bauteilerfassung. Bereits 200 Unternehmen mit rund 2.000 Besuchern konnten direkt vor Ort ihre eigenen Low-Cost-Automation-Lösungen programmieren und verproben. Der Fokus liegt, so Igus, dabei auf bezahlbaren Anwendungen unter 12.000 Euro.

Alexander Mühlens, Geschäftsbereichsleiter Low-Cost-Automation, igus, vor dem Rebel, mit dem Kunststoff-Wellgetriebe in der Hand.

Foto: Schnell

In Zeiten von Fachkräftemangel, hohen Energiekosten und gestörten Lieferketten spielen der Preis und die Umsetzbarkeit von Automationslösungen eine wichtige Rolle – sowohl für KMU als auch Großunternehmen. „Doch vor allem kleinere Betriebe scheuen meist den Einstieg aufgrund hoher Investitionskosten und mangelndem Know-how“, weiß Alexander Mühlens, Geschäftsbereichsleiter Low-Cost-Automation bei igus. Plug-and-Play-fähige Low-Cost-Roboter mischen die Karten neu. Um die Hürden für den Einstieg weiter zu senken, startet igus eine neue Roadshow mit einem Van. Getreu dem Motto ‚Test before invest‘ können Betriebe kostengünstige Roboter vorab ausgiebig testen – und das ganz bequem am eigenen Standort. „Ob die XL-Variante mit unserem Truck oder der kompakte Van: Die kostenfreie Roadshow ist ganz auf die Größe und die Bedürfnisse der Unternehmen zugeschnitten“, betont Mühlens. Ähnliche Roadshow-Konzepte werden bereits weltweit umgesetzt. „Neue und bewährte Produkte führen wir live vor und unsere Automatisierungsexperten stehen für eine 1:1-Beratung zur Verfügung.“

Komplettlösungen direkt vor Ort testen

„Das Besondere: Wir bringen nicht nur Roboter mit, sondern auch verschiedene Endeffektoren wie Greifer oder eine Kamera – also komplette Lösungen“, erklärt Mühlens. So können Betriebe die Roboter vor Ort nicht nur unter die Lupe nehmen, sondern sogar selbst programmieren und testen. Das ermöglicht die igus Robot Control Software, die sich aufgrund des digitalen Zwillings so einfach bedienen lässt wie ein Computerspiel. Überzeugen können sich Unternehmen im Rahmen der Roadshow beispielsweise vom ReBeL. Der Cobot „made in Cologne“ ist fast vollständig im Kunststoff-Spritzgussverfahren gefertigt.

Cobot für den Einstieg in die Robotik

Mit dem ReBeL hat igus einen kompakten und leichten Cobot auf den Markt gebracht, der den kostengünstigen Einstieg in die Robotik möglich machen soll. So lässt er sich den Angaben zufolge besonders gut für Montageaufgaben, Qualitätsprüfungen und im Servicebereich einsetzen. Damit der Roboter auch wirklich arbeiten kann, sind Greifer und Sauger von Nöten. Dazu bietet das Unternehmen auf dem Markplatz RBTX.com eine breite Auswahl an passenden Endeffektoren verschiedener Hersteller an. „Da der ReBeL mit seinen rund 8 Kilogramm Eigengewicht und einem Preis ab 3.970 Euro sehr leicht und erschwinglich ist, wird er viel in humanoiden Anwendungen eingesetzt. Aus diesem Grund erreichten uns einige Kundenanfragen nach einer Roboterhand, die sich einfach per Plug-and-Play mit dem ReBeL verbinden lässt“, so Mühlens.

igus hat einen Fingergreifer für den ReBeL Cobot entwickelt. Der ReBeL kann mit der neuen Low-Cost-Roboterhand eine breite Palette von einfachen humanoiden Aufgaben übernehmen.

Foto: igus GmbH

Als Ergänzung hat igus jetzt einen ReBeL Fingergreifer entwickelt, der schon für 1.840 Euro erhältlich ist. Die humanoide Hand ist laut igus kompatibel mit allen ReBeL Modellen. Die Ansteuerung erfolgt über DIO am Tool Center Point, was eine einfache Integration und Flexibilität in verschiedenen Anwendungen ermögliche. Die Besonderheit des Fingergreifers liege darin, dass er menschliche Handbewegungen nachahmen könne. „Der ReBeL kann mit der neuen Low Cost-Hand eine breite Palette von einfachen humanoiden Aufgaben und Anwendungen übernehmen. Wir denken da an den Bereich der Forschung und Entwicklung an Hochschulen, aber auch Aufgaben in der Gastronomie oder in der Unterhaltungsbranche sind denkbar“, so Mühlens.

Hochleistungskunststoffe sorgen für präzise Bewegungen

Alle Komponenten, einschließlich Flansch, Leitungen und Ansteuerung kommen direkt von igus aus Köln. So erhalte der Kunde eine 100 % kompatible Lösung. Die Gleitlager in den Gelenken aus iglidur Polymeren seien nicht nur kostengünstig und schmierfrei, sondern ermöglichen auch reibungslose und präzise Bewegungen der einzelnen Finger. Umfangreiche Tests im hauseigenen Labor garantieren die Langlebigkeit der humanoiden Hand, heißt es. Ihre Steuerung sei dabei äußerst flexibel und könne über verschiedene Schnittstellen erfolgen, darunter USB, TTL (5 V) seriell und internal scripting. Neben dem Fingergreifer bietet igus weitere Produkte für das ReBeL Environment an. Darunter zum Beispiel feuerfeste Brandschutzhauben, eine 7. Achse, Greifersets, Adapterplattensets, Energieführungssysteme, einen fertigen Arbeitsplatz und Anschlusskabel.

„Der ReBeL kann mit der neuen Low Cost-Hand eine breite Palette von einfachen humanoiden Aufgaben und Anwendungen übernehmen.“ Alexander Mühlens

Die igus Expertise steckt, so das Unternehmen, vor allem in den bewegten Bauteilen wie dem Kunststoff-Wellgetriebe. Der ReBeL koste in der vollausgestatteten Plug-and-Play-Variante 4.970 Euro, dies sei ein Bruchteil des Preises klassischer Industrieroboter. Er unterstützt Industriebetriebe zum Beispiel bei Positionieraufgaben wie dem Auftragen von Klebemitteln an Bauteilen oder Gastronomen beim Bierausschank. Ebenfalls an Bord des Vans ist ein schmierfreies Raumportal, das unter anderem in Produktionen die Qualitätskontrolle mit einer mobilen Kamera unterstützt, sowie ein Delta-Roboter, der mit einem Objekterkennungssensor Pick-and-Place-Aufgaben übernimmt.

Automatisieren mit RBTX.com

Sind Unternehmen von den Vorzügen der Low-Cost-Robotik überzeugt, können sie ihre individuelle Anwendung auch jederzeit auf RBTX.com zusammenstellen. Der Online-Marktplatz, den igus 2019 für das One-Stop-Shopping ins Leben gerufen hat, bringt mittlerweile über 100 Anbieter von Automatisierungs-Komponenten zusammen. Dort sind nicht nur Roboter erhältlich, sondern auch passende Vision-Systeme, Greifer, Motoren, Sensoren und Steuerungen. Mit wenigen Klicks lassen sich schlüsselfertige Komplettlösungen ganz einfach zusammenstellen – und das schon ab 2.000 Euro. Automationswillige können sich zudem von über 500 sofort adaptierbaren Projekten aus der Praxis inspirieren lassen, knapp 90 Prozent davon mit einem Invest unter 12.000 Euro. Der Return-on-Invest ist in den meisten Fällen schon nach 3 bis 12 Monaten erreicht.

Der Delta-Roboter kann direkt vom Kunden programmiert werden. Er schafft bis zu 100 Picks in der Minute.

Foto: Schnell

Wer sich selbst von den Vorzügen der Low-Cost-Automation überzeugen möchte, kann ganz einfach online einen Vor-Ort-Termin für die Roadshow buchen.

Den modular aufgebauten Portal-Roboter gibt es in den verschiedensten Größen, auch mit mehreren Metern Abmessungen und einer Tragfähigkeit bis 50 kg.

Foto: Schnell

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Von igus/Udo Schnell