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Standardisierter Digitaler Zwilling 18.07.2023, 16:05 Uhr

IDTA veröffentlicht Spezifikation der Verwaltungsschale

Die Grundlage für den standardisierten Digitalen Zwilling: die Spezifikation definiert die Softwarestruktur, die Schnittstelle und die Semantik der AAS.

Typen des Informationsaustauschs durch die Asset Administration Shell. Grafik: IDTA

Typen des Informationsaustauschs durch die Asset Administration Shell. Grafik: IDTA

Die Industrial Digital Twin Association e.V. (IDTA) veröffentlicht die Version 3.0 der Spezifikation für das Informationsmodell der Verwaltungsschale (englisch: Asset Administration Shell – AAS), das die Grundlage für den standardisierten Digitalen Zwilling in der Industrie bildet. Wie die IDTA mitteilt, beschreibt die Spezifikation in vier Teilen, wie Unternehmen Informationen in der Verwaltungsschale aufbereiten und strukturieren können. Die neue Version ist einsatzbereit für die sofortige Implementierung im Unternehmen, heißt es weiter. Zukünftige Updates und Erweiterungen werden abwärtskompatibel sein. Mit der Spezifikation der AAS in Version 3.0 verfüge die Branche erstmalig über einen Standard für den industriellen Digitalen Zwilling. Dieser biete Investitionssicherheit und ebne den Weg für einen Innovationsschub.

Schlüsselkomponente für Interoperabilität

„Die AAS mit ihren einheitlichen und offenen Standards ist die Schlüsselkomponente für Interoperabilität in der Industrie. Die Spezifikation ermöglicht es Anbietern und Anwendern von Hard- und Software, eigene Verwaltungsschalen zu erstellen und damit ein unternehmensübergreifendes System von Digitalen Zwillingen verschiedenster Komponenten zu schaffen. Die stabile und industriereife Version gewährleistet Planungssicherheit über Branchen und die Wertschöpfungskette hinaus. Das ist ein Meilenstein für zukünftige Datenräume“, sagt Dr. Christian Mosch, Geschäftsführer der IDTA.

Daten schnell und einfach zur Verfügung stellen

Die Spezifikation definiert, so IDTA weiter, die Softwarestruktur, die Schnittstellte und die Semantik der AAS, die es ermöglichen, Daten einer industriellen Anlage schnell und einfach allen Teilnehmern entlang der Wertschöpfungskette auf interoperable Weise über den gesamten Lebenszyklus, vom Engineering bis zum Recycling, hinweg zur Verfügung zu stellen. Die Arbeiten der zuständigen Arbeitsgruppe der IDTA basieren auf den Publikationen „Verwaltungsschale im Detail“ der Plattform Industrie 4.0. Ein besonderes Augenmerk bei der Entwicklung der neuen Version habe auf der industriellen Anwendbarkeit gelegen. Eine wichtige Neuerung sei die Spezifikation einer offiziellen Schnittstelle zur AAS – die sogenannte API. Diese ermögliche es den Partnern in der Wertschöpfungskette, ihre Daten über die AAS über Unternehmensgrenzen hinweg auszutauschen und schaffe die notwendige Grundlage für die Implementierung von industriellen Datenräumen in der Zukunft.

Eine Arbeitsgruppe der IDTA entwickelt die Version 3.0 der Spezifikation für das Informationsmodell der Verwaltungsschale.

Foto: IDTA

Die Spezifikation der AAS ist in vier Teilen erschienen:

  • Part 1: Metamodel
  • Part 2: Application Programming Interfaces (API)
  • Part 3a: Data Specification – IEC 61360
  • Part 5: Package File Format (AASX)

Weitere Teile zum Thema Datenspezifikation und Security sind zurzeit in Arbeit. Alle Dokumente sind auf der Webseite der IDTA (https://industrialdigitaltwin.org/content-hub) erreichbar.

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Von IDTA/Udo Schnell