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Warmwasseraufbereitung nach Bedarf 19.09.2025, 10:17 Uhr

Alpenhotel nutzt zentrale Frischwarmwassertechnik

Das Waldhotel Arosa liegt inmitten der Bündner Alpen und wirbt damit, für alle Generationen Entspannung, Wellness und passende Aktivitäten anzubieten. Dafür achtet die Führungscrew nicht nur auf Äußerlichkeiten: Um die 124 Zimmer stets mit ausreichend Trinkwarmwasser zu versorgen, hat die Eigentümerschaft mehrere im Gebäude verteilte Trinkwasserspeicher durch eine zentrale Frischwarmwasserlösung ersetzt.

Aussicht auf die Schweizer Alpen: Im Zuge der Sanierung des „Waldhotel Arosa“ wurden ­Heizungsanlage und Trinkwasserspeicher durch neue Lösungen ersetzt. Foto: Waldhotel Arosa

Aussicht auf die Schweizer Alpen: Im Zuge der Sanierung des „Waldhotel Arosa“ wurden ­Heizungsanlage und Trinkwasserspeicher durch neue Lösungen ersetzt.

Foto: Waldhotel Arosa

Das Gebäude des Waldhotels hat eine lange Geschichte: Bereits 1910 wurde es als Waldsanatorium und Kurhaus genutzt, ab 1932 als Hotel geführt. Zwischenzeitlich war in dem Gebäude ein Militärspital untergebracht. Im Jahr 2009 wurde es um Zimmer und Suiten erweitert, 2012 kam der weitläufige Spa-Bereich hinzu. 2019 erfuhr das 4-Sterne-Superior Haus ein Rebranding und firmiert seitdem als „Waldhotel Arosa“. Im Zuge der Sanierung im Herbst 2020 wurde die alte Heizungsanlage ausgetauscht. Hier waren bisher zentral zwei Trinkwasserspeicher verbaut, die seit gut 18 Jahren im Einsatz waren. Zwei weitere Trinkwasserspeicher waren im Lüftungsraum des Neubaus untergebracht und seit knapp zehn Jahren in Betrieb. Mit der Sanierung sollten die Trinkwasserspeicher durch Frischwarmwasserstationen ersetzt und an einen zentralen Platz verlegt werden. Zudem waren dem Bauherren Sicherheit und Effizienz bei der Trinkwassererwärmung wichtig.

Hygienischer Betrieb bei schwankendem Bedarf

Die Trinkwassererwärmung möglichst effizient, hygienisch und wirtschaftlich zu gestalten, war eine spannende Herausforderung für Hotel-Eigentümer Andy Abplanalp, der sich für Frischwarmwasserstationen von Taconova entschied. Die anschlussfertige TacoTherm Fresh Peta X verzichtet auf eine Bevorratung von Trinkwarmwasser im Speicher. Durch den schnellen Wasseraustausch des erwärmten Trinkwassers wird so das Risiko der Legionellenvermehrung in der Trinkwasseranlage erheblich verringert. Ebenso werden Energieverluste minimiert, da das Trinkwasser erst bei der Warmwasserentnahme über einen Plattenwärmetauscher erwärmt wird und dieser eine hohe Übertragungsleistung bei gleichzeitig geringem Druckverlust besitzt. Die Erwärmung des Trinkwassers erfolgt im Gegenstromprinzip über das Betriebswasser aus dem Pufferspeicher. Die dabei erzielte niedrige Rücklauftemperatur des Betriebswassers zum Pufferspeicher ist wünschenswert und energetisch sinnvoll. Durch die angepasste Dimensionierung des Wärmespeichers lässt sich zudem die geforderte Zapftemperatur beim Nutzer von 50 °C (SIA 385/1:2020) auch bei schwankendem Wasserverbrauch konstant aufrechterhalten. Dem Pufferspeicher wird dabei stets nur so viel Energie entnommen, wie zur Aufrechterhaltung dieser Temperatur nötig ist.

Die fünf Frischwarmwasserstationen sind als Kaskade im Heizungskeller des Hotels untergebracht. Nur eine der Stationen – die mit der Zirkulationspumpe – ist durchgängig in Betrieb. Die anderen ­werden erst bei Bedarf alternierend dazu geschaltet.

Foto: Taconova Group

Kaskadierung deckt hohen Warmwasserbedarf

„Bei 124 Zimmern, einem eigenen Restaurant und einem Spa-Bereich ist der Bedarf an Frischwarmwasser hoch“, berichtet Taconova-Planerberater Stefan Radevic. „Wenn ein Großteil der 240 Betten belegt ist und zusätzlich die Stoßzeiten der Küche hinzukommen, ist der Verbrauch zudem temporär stark erhöht. Die Frischwarmwasserstationen müssen dann die volle Auslastung des Warmwasserbedarfs des Hotels abfangen können und auch zu Spitzenzeiten genügend Warmwasser zur Verfügung stellen.“ Hierbei war dem Bauherren eine möglichst effiziente Umsetzung wichtig, die nicht unnötig Strom und Wasser verbraucht. „Glücklicherweise mussten wir uns bei dem Einsatz der Frischwarmwasserstationen keine Sorgen wegen der Größe des Hotels machen“, resümiert Andy Abplanalp. Für einen hohen Warmwasserbedarf mit hoher Gleichzeitigkeit hält das Taconova nämlich eine Lösung bereit, die auch Nutzungsunterbrechungen, beispielsweise in weniger ausgebuchten Phasen des Hotels, abdecken kann. Im „Waldhotel Arosa“ wurden dazu fünf Frischwarmwasserstationen in Kaskade installiert. Die Bevorratung der benötigten Wärmeenergie findet in drei 3 000 Liter-Pufferspeichern mit Betriebswasser statt. Die Stationen arbeiten modulierend und können bei einer 100 prozentigen Hotelauslastung 475 l/min mit einer Entnahmetemperatur von 50 °C problemlos bereitstellen. Im „Waldhotel Arosa“ wurden dafür die Stationen im Heizungskeller des Hotels untergebracht. So sind alle Elemente zentral an einem Platz untergebracht.

Smarte Lösung für wirtschaftlichen Betrieb

Auch diese Kaskadierung wurde so wirtschaftlich wie möglich gestaltet: Nur eine der Stationen – die mit der Zirkulationspumpe – ist durchgängig in Betrieb. Die anderen vier Stationen werden erst bei Bedarf alternierend dazu geschaltet. So kann die Versorgung mit ausreichend Trinkwarmwasser auch in Ausnahmesituationen sichergestellt werden. „Denkt man an die Zukunft, hat die Kaskadierung noch weitere Vorteile“, erläutert Stefan Radevic. „Müssen die Stationen gewartet werden oder fällt eine der Stationen temporär aus, übernehmen die verbleibenden Stationen die Arbeit und die Frischwarmwasserversorgung ist sichergestellt.“ Dabei ist die Frischwasserstation äußerst anwenderfreundlich gestaltet: Alle Parameter müssen nur an der Station mit der Zirkulationspumpe vorgenommen werden. Die Werte werden dann automatisch an die anderen Stationen übertragen. Zudem besteht die Möglichkeit, die Station sowohl in eine bestehende Gebäudeleittechnik als auch web-basiert einzubinden und dann zu parametrieren und auszulesen.

Von Taconova / Marc Daniel Schmelzer