U-Bahn-Haltestelle Stephansplatz soll lichtdurchfluteten Blätterbaldachin erhalten
Das internationale Architektur- und Ingenieurbüro Sweco hat jetzt den Architekturwettbewerb für den Bau der U5-Haltestelle Stephansplatz in Hamburg gewonnen. Zentrales Gestaltungselement ist eine dreidimensional anmutende Decke und ein energieeffizientes Beleuchtungskonzept.
V. l. n. r.: Anjes Tjarks (Hamburger Senator für Verkehr und Mobilitätswende), Robert Henrich (Vorstandsvorsitzende der Hamburger Hochbahn AG), Klaus Uphoff (technischer Geschäftsführer der Hochbahn U5 Projekt GmbH) und Markus Rudolph (Architekt, Sweco GmbH) präsentieren den Siegerentwurf von Sweco.
Foto: Sweco
Die U5 in Hamburg
Den 1. Preis beim international besetzten Planungswettbewerb für die architektonische und freiraumplanerische Gestaltung der U5-Haltestelle Stephansplatz in Hamburg belegte das Büro Sweco, worauf hin die Hamburger Hochbahn AG das Siegerbüro jetzt auch offiziell mit dem raumbildenden Ausbau sowie der Freianlagen- und Lichtplanung für die Station beauftragt hat. Eine Melange aus Licht, Architektur und Nachhaltigkeit charakterisiert den Entwurf, der bei einem Pressetermin im Beisein von Hamburgs Verkehrssenator Anjes Tjarks (Bündnis 90 / Die Grünen) und Vertretern der Hochbahn präsentiert wurde.
Die Linie U5 in Hamburg: Deutschlands größtes U-Bahn-Projekt
Um die Mobilität auf der Schiene zu fördern und dem Mobilitätsbedarf einer wachsenden Bevölkerung gerecht zu werden, ist in Hamburg der Neubau der U-Bahn-Linie U5 geplant. Die Linie U5 soll von Bramfeld im Nordosten quer durch die Stadt bis zu den Arenen im Westen Hamburgs führen, wobei die Haltestelle Stephansplatz im Innenstadtbereich entsteht und das Umsteigen von der U1 in die U5 und umgekehrt ermöglichen soll. Mit 22 neuen Haltestellen auf einer 25 Kilometer langen Strecke ist die Hamburger Linie U5 Deutschlands größtes U-Bahn-Projekt.
Prämiertes Design: Lichtdurchfluteter Blätterbaldachin für die U5-Haltestelle Stephansplatz
Der Neubau des 4-gleisigen U-Bahnhofes erstreckt sich entlang des Alten Botanischen Gartens vom Bahnhof Dammtor bis zum Stephansplatz. Der Leitgedanke des prämierten Entwurfs von Sweco für die U5-Haltestelle bezieht sich auf den unmittelbar angrenzenden Botanischen Garten mit seinem Baumbestand und das japanische Wort „KOMOREBI“, das Sonnenlicht beschreibt, das durch die Blätter der Bäume gefiltert wird. Entsprechend soll ein lichtdurchfluteter Blätterbaldachin den hallenartigen Charakter des neuen U-Bahnhofs prägen und einen Eindruck der unmittelbaren Umgebung vermitteln. Der Entwurf wurde von einem international besetztem und interdisziplinären Team aus Architekt*innen, Landschaftsarchitekt*innen und Lichtplaner*innen entwickelt und habe die Jury durch seine stimmige Umsetzung überzeugen können, so Sweco.
U5-Neubau: nachhaltige Planung und Kreislaufwirtschaft
Die Hamburger Hochbahn AG hat sich das Thema Nachhaltigkeit für den Neubau der U5 auf die Fahnen geschrieben. So soll der CO2-Austoß beim Bau der neuen Linie gegenüber einer konventionellen Bauweise um 70 Prozent reduziert werden. Nachhaltigkeit ist auch ein zentraler Bestandteil des Planungskonzepts von Sweco. Die Außenraumgestaltung orientiert sich an bestehenden Strukturen mit dem Ziel, Bauteile wie Kantsteine, Pflasterbeläge und Sitzmöbel zurückzubauen, zu reinigen und nach Möglichkeit wiederzuverwenden, heißt es in einer aktuellen Meldung. In der Station soll dann die Decke als zentrales Gestaltungselement im Fokus stehen: Mit sparsamem Materialverbrauch entsteht ein dreidimensionaler Effekt und die demontierbaren Elemente fördern die Wiederverwendbarkeit im Sinne der Kreislaufwirtschaft. Für mehr Energieeffizienz wird die Zahl der Lampen durch direkte und indirekte Beleuchtung reduziert und die Beleuchtungsstärke auf den Bahnsteigen optimiert, teilt Sweco mit.
In der November-Ausgabe des Bauingenieur
Ein ausführliches Interview zum Bau der U5 in Hamburg lesen Sie in der November-Ausgabe 2025 des Bauingenieur.
Sweco / Melanie Schulz
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