Lindner Group beantragt erfolgreich Re-Use-EPD
Als erster Komplettanbieter hat Lindner beim Institut Bauen und Umwelt e. V. (IBU) eine EPD für die aufbereiteten Doppelbodenplatten Loop prime und Loop aurum auf Basis der neuen Re-Use-Regeln erfolgreich verifizieren lassen.
„Die Wiederverwendung von Bauteilen ist ein zentrales Element der Transformation der Bauwirtschaft. Mit der EPD für aufbereitete Bodenplatten liefert Lindner glaubwürdige und transparente Nachweise für Produkte, die wiederverwendet werden“, sagt Florian Pronold, Geschäftsführer des IBU, der die Vorreiterrolle der Lindner Gruppe in Sachen Kreislaufwirtschaft für Bauprodukte betont.
Re-Use-EPD bescheinigt mehr als 70 % CO2-Einsparung
Die Re-Use-EPD der Lindner Group beschreibt die Umweltauswirkungen der Calciumsulfat-Doppelbodenplatten, die aus Rückbauprojekten stammen, im Werk geprüft, aufbereitet und erneut in den Markt gebracht werden. Der Prozess umfasst eine mechanische Demontage, Qualitätskontrolle sowie das Fräsen und – je nach Produkttyp – das erneute Kantenband. Die CO2-Einsparung gegenüber einem gleichwertigen Neuprodukt beträgt nach Angaben von Lindner mehr als 70 Prozent. Ralph Peckmann, Leiter Geschäftsbereich Boden in der Lindner Group: „Wir haben das Konzept aus allen Perspektiven geprüft – juristisch, ökobilanziell und wirtschaftlich. Unser Fazit: Es funktioniert. Die Rücknahme und Aufbereitung ist nicht nur ein Gewinn für die Umwelt, sondern auch für unsere Kunden.“

Die aufbereiteten Doppelbodenplatten haben eine um 70 Prozent verbesserte CO2-Bilanz im Vergleich zu einem Neuprodukt.
Foto: Lindner Group
Bereits im Herbst 2023 hat das IBU Re-Use-Rechenregeln veröffentlicht
Bereits Ende 2023 hat das IBU Ökobilanzierungsregeln für Re-Use-Produkte in seinen Environmental Product Declarations (EPDs) eingeführt und damit einen neuen Standard für wiederverwendete Bauprodukte geschaffen. Aktuell befinden sich die Regeln zur Re-Use EPD in Revision, um eine noch höhere Qualität zu sichern. Ziel ist es, die tatsächlichen Einsparpotenziale im Lebenszyklus solcher Produkte sichtbar zu machen – von der selektiven Demontage über die Aufbereitung bis zum erneuten Einsatz im Gebäude.
Produkte müssen so aufbereitet werden, dass sie direkt wiederverwendet werden können
Das IBU bestätigt hier nur die Umweltinformationen. Technische Werte oder gar die Gewährleistung des Produktes sind hiervon ausgenommen. Als Re-Use bezeichnet das IBU den Vorgang, bei dem Produkte oder Komponenten, die das Ende ihrer Lebensdauer erreicht haben, ohne Weiterverarbeitung, aber einschließlich der Vorbereitung für eine weitere Verwendung, wiederverwendet werden. Dabei versteht man unter Vorbereitung zur Wiederverwendung, soweit erforderlich, das Prüfen, Reinigen, Lösen von Verbindungen, Beschneiden, Entfernen von Beschichtungen und/oder andere Wiederherstellungsmaßnahmen oder Reparaturen, durch die Produkte oder Komponenten von Produkten, die ihr Lebensende erreicht haben, so vorbereitet werden, dass sie ohne weitere Verarbeitung wiederverwendet werden können.
Produkte müssen für denselben Zweck wiederverwendet werden
Die Wiederverwendung im Sinne von Re-Use meint die erneute Verwendung für denselben Zweck, für den sie ursprünglich bestimmt war. Die Methodik zur Erstellung einer Re-Use-EPD orientiert sich grundsätzlich an den Standards für konventionelle EPDs, enthält jedoch spezifische Rechenregeln für die Herstellungs- und Aufbereitungsphase. Dabei gilt, dass Re-Use-Produkte lastenfrei in das System eingehen und nur die Umweltwirkungen aus dem neuen Produktsystem in die Berechnung einfließen. Dazu gehören unter anderem der Aufwand beim selektiven Rückbau und alle Prozesse, die der Aufbereitung zuzurechnen sind. Alle anderen Module der EPD werden wie gewohnt berechnet. Ziel der neuen Regeln ist eine bessere Unterstützung der Kreislaufwirtschaft.
Zur Re-Use-EPD der Lindner Group
Die Re-Use-EPDs sind als PDF auf der IBU-Website veröffentlicht sowie als maschinenlesbare Datensätze in der Datenbank IBU.data verfügbar. Die zugrunde liegenden Rechenregeln können bei der Geschäftsstelle des IBU angefordert werden. Weitere Informationen: https://ibu-epd.com/veroeffentlichte-epds
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