Holzbau hilft kommunale Klimaziele zu erreichen
Die Ruhr-Universität Bochum und die RWTH Aachen University haben jetzt einen Leitfaden zu klimafreundlichen Holzquartieren veröffentlicht. Die Botschaft: Werden die Weichen früh gestellt, lassen sich solche Quartiere einfacher umsetzen.
Cover des Leitfadens.
Foto: Lehrstuhl Ressourceneffizientes Bauen (Ruhr-Universität Bochum) und Institut für Städtebau (RWTH Aachen University)
Wie kann der Holzbau auf der Stadtplanungsebene befördert werden? Welche Vorgaben und Entwurfsprinzipien sind in der städtebaulichen Planung entscheidend, um Holz- und Holzhybridbauweisen umzusetzen? Eines ist gewiss: Das Bauen mit Holz kann Städten und Gemeinden helfen, ihre Klimaziele zu erreichen. Holzbau darf dann aber keine Ausnahme sein, sondern sollte zur gleichwertigen Option werden. Wie das möglich ist, zeigt jetzt der Leitfaden „Holzbau_findet_Stadt“, den die Ruhr-Universität Bochum und die RWTH Aachen University veröffentlicht haben. Das Bundesbauministerium hat das Projekt im Rahmen des Innovationsprogramms Zukunft Bau mit 225 000 Euro gefördert. Fachlich wurde es vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) begleitet.
Holz als Option frühzeitig mitdenken
Der Leitfaden richtet sich besonders an Fachleute in Kommunen sowie in Planungs- und Architekturbüros. Er zeigt praxisnah, wie Holzbau von Anfang an in städtebauliche Konzepte integriert werden kann. Denn: Der Erfolg von Holzbauprojekten hängt maßgeblich von frühen Weichenstellungen ab. Werden spezifische und für den Holzbau relevante Anforderungen zum Brandschutz, zur Anzahl der Geschosse und zur Gebäudehöhe bereits im städtebaulichen Entwurf berücksichtigt, lassen sich spätere Hemmnisse vermeiden. Ziel ist es, Holzbau nicht als Sonderfall, sondern als gleichwertige und zukunftsfähige Option in der Stadtplanung zu etablieren.
Klimaschutz, Ressourcennutzung und Wohnraumschaffung zusammendenken
„Klimaschutz, Ressourcennutzung und Wohnraumschaffung sollten zusammengedacht werden. Holzbau bietet hier ein großes Potenzial“, betont Prof. Dr. Annette Hafner von der Ruhr-Universität Bochum „Damit Städte und Kommunen ihre Klimaziele erreichen, sollten Holzbauquartiere frühzeitig als strategische Option in Planungsprozesse einbezogen werden.“ BBSR-Expertin Helga Kühnhenrich ergänzt: „Wer das Bauen mit Holz bereits in der Stadtentwicklung mitdenkt, schafft die Grundlage für ressourcenschonende Quartiere und nachhaltiges Bauen im großen Maßstab.“
Das Projekt
Der Leitfaden ist im Rahmen des Forschungsprojekts „Holzbau_findet_Stadt“ entstanden, das unter der Leitung von Annette Hafner und Prof. Dr. Christa Reicher (RWTH Aachen) durchgeführt wurde. Das Forschungsteam analysierte 25 beispielhafte Holzbauquartiere in Deutschland, Österreich und der Schweiz mit 20 bis 1 000 Wohneinheiten, führte Interviews mit Expertinnen und Experten und erprobte Erkenntnisse in studentischen Entwürfen.
Angeklickt
Der Leitfaden „Holzbau_findet_Stadt“ ist hier kostenfrei abrufbar.
Der Abschlussbericht ist hier verfügbar.
Empfehlungen der Redaktion:
- Bündnis bezahlbarer Wohnraum stellt Maßnahmenpaket vor
- BIM gestützte strukturdynamische Analyse mit Volumenelementen höherer Ordnung
- BIM-Rollen im Bauunternehmen
- Baustoffe der Zukunft: Der Betonbau im Wandel
- Neues Leben für alten Beton
- Asphalt bei niedrigeren Temperaturen herstellen
- Wie sich Asphalt häufiger wiederverwenden lässt
- Nachwuchspreise für innovativste Bau-Digitalprojekte vergeben
- Lagerhalle wird zu kreativem Workspace
- Nichts mehr verpassen: Hier geht‘s zur Anmeldung für den Bauingenieur-Newsletter…




