BASt startet Brückenkompetenzzentrum

Die Bundesanstalt für Straßen- und Verkehrswesen (BASt) hat jetzt das Brückenkompetenzzentrum als zentrale Anlaufstelle für Forschungsthemen rund um Brücken für das Bundesfernstraßennetz gestartet. Aber auch darüber hinaus soll es mit umfangreichem Wissen und praxisnahen Lösungen eine Brücke zwischen Forschung und Praxis schlagen.

Wissen im Brückenkompetenzzentrum der Bundesanstalt für Straßen- und Verkehrswesen (BASt) bündeln. Grafik: BASt

Zu den folgenden Themenfeldern wird das neue Brückkompetenzzentrum Forschungsergebnisse sammeln: Sicherheit und Verfügbarkeit von Brücken, alternde Bausubstanzen, steigende Verkehrslasten und prognostizierbare Auswirkungen des Klimawandels auf die Bauwerke, Digitalisierung von Prozessen sowie Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit von Brücken.

Die Fachwelt vernetzen

Dabei bündelt das Brückenkompetenzzentrum der BASt Wissen aus Forschung und Praxis über den gesamten Lebenszyklus. Die neue Themenplattform auf der BASt-Website stellt hierfür die Inhalte übersichtlich zur Verfügung. Neben Regelwerken, Planungshilfen und Handlungsempfehlungen sind auch Informationen zu abgeschlossenen und laufenden Projekten abrufbar. Ziel ist es, einen schnellen Wissenstransfer von der Forschung in die Praxis und einen gezielten Austausch zu unterstützen. Des Weiteren gibt es Informationen zu Leistungen und aktuellen Ausschreibungen sowie kurze Zusammenfassungen von Workshops und kompletten Webinaren.

Durch gebündeltes Wissen Bedarfe aus der Praxis erkennen

Dr. Carl Richter, Abteilungsleiter Ingenieurbauwerke der BASt, kommentiert: „Die intensive Vernetzung diverser Stakeholder, etwa durch Workshops und Fachveranstaltungen, bewirkt einen gezielten Austausch zu fachlich relevanten und praxisnahen Forschungsfragen. Mit dem Aufbau unserer Expertendatenbank bringen wir Fachexpertinnen und Fachexperten aus allen relevanten Fachbereichen zusammen. Dadurch können wir Bedarfe aus der Praxis besser erkennen und Marktänderungen und -neuerungen schneller in unsere Untersuchungen einbeziehen.“

Der Nutzen

Um Forschungsmaßnahmen zur Instandsetzung und Modernisierung bestehender Bauwerke zu optimieren, müssen vorhandene Praxiserfahrungen und Ergebnisse aus der Forschung strukturiert gebündelt und zur Verfügung gestellt werden. Es sollen praxistaugliche Methoden identifiziert, vorhandene Forschungsbedarfe aufgezeigt und alternative Vorgehensweisen beziehungsweise Planungshilfen für eine beschleunigte Integration vielversprechender, derzeit nicht geregelter Anwendungen abgestimmt und erstellt werden. Zusammengefasst übernimmt das neue Brückenkompetenzzentrum die folgenden Aufgaben:

Zentrale Anlaufstelle für alle Forschungsthemen im Lebenszyklus von Brückenbauwerken.
Etablieren eines Netzwerks, das Wissen bildet und transferiert (Themenplattform, Planungshilfen, Forschungsthemen, Foren, Workshops, Webinare, usw.).
Initiierung von zielorientierten und praxisnahen Forschungsaktivitäten.
Generieren von Forschungsergebnissen zur Klärung offener Fragestellungen.
Starker Forschungsschwerpunkt im Gegensatz zum Brückenkompetenzzentrum der Autobahn GmbH des Bundes, das eher auf das operative Geschäft fokussiert.
Beide Kompetenzzentren gehören zum Ressort des Bundesministerium für Verkehr (BMV).

Der Hintergrund

Sicherheit und Verfügbarkeit von Brücken haben eine hohe gesellschaftliche Bedeutung. Durch aktuelle Ereignisse und deren Auswirkungen zum Beispiel in Form von Verkehrseinschränkungen und -sperrungen wird dies nachdrücklich in den Fokus gerückt (beispielsweise Talbrücke Rahmede, Rheinbrücke Leverkusen). Um diesen Herausforderungen effizient zu begegnen und Veränderungen frühzeitig wahrzunehmen, ist ein agiles und prädiktives Lebenszyklusmanagement erforderlich.

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