Karriere 08.04.2005, 18:38 Uhr

„Mit Macherqualitäten punkten“

VDI nachrichten, Düsseldorf, 8. 4. 05 – Christian Püttjer & Uwe Schnierda sind ausgemachte Profis, wenn es um das Thema Bewerbung geht – ihre Ratgeber gelten als extrem praxisnah und hilfreich. Im Interview mit der Ingenieur Karriere geben sie zahlreiche Tipps für Absolventen und Young Professionals.

Ingenieur Karriere: Nehmen wir an, ich bewerbe mich jetzt. Ich habe noch einen Ratgeber zum Thema Bewerbung im Schrank, der ist gerade fünf Jahre alt. Kann ich den noch verwenden? Püttjer & Schnierda: Natürlich, wenn er von Püttjer & Schnierda ist! Aber im Ernst: Es gibt gute Bewerbungsratgeber, die seit 15 Jahren nicht mehr wesentlich verändert worden sind. Es ist die Aufgabe der Bewerber festzustellen, welcher Ratgeber für welche Bewerbungssituation am besten geeignet erscheint. Ingenieur Karriere: Was raten Sie einem angehenden Ingenieur, der in absehbarer Zeit die Hochschule verlässt und sich jetzt bewirbt? Püttjer & Schnierda: Absolventen ingenieurwissenschaftlicher Studiengänge können besonders punkten, wenn sie deutlich machen, dass sie nicht nur über fachliches Know-how verfügen, sondern auch über nachgefragte Softskills wie Teamfähigkeit, Kommunikationsstärke, Belastbarkeit und analytisches Denken.

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Ingenieur Karriere: Haben sich die Anforderungen an schriftliche Bewerbungen verändert? Püttjer & Schnierda: Die Anforderungen sind härter geworden. Bewerberinnen und Bewerber bekommen heute eine kürzere Schonfrist als früher. Sie sollen möglichst schon vom ersten Tag an von Nutzen für die Firma sein. Daher ist es wichtig, bereits in der Bewerbungsmappe zu begründen, was man für die Firma leisten kann. Ingenieur Karriere: Warum sind perfekte Bewerbungsunterlagen so wichtig? Püttjer & Schnierda: Aus Sicht der umworbenen Firma ist die Bewerbungsmappe die erste wichtige Arbeitsprobe des Bewerbers. Sie hat die Funktion einer Entscheidungsvorlage. Dabei spielen sowohl die Argumente, also die inhaltliche Seite, als auch die Form der Aufbereitung – Layout, Rechtschreibung und Strukturierung – eine Rolle. Ingenieur Karriere: Unterscheidet sich die schriftliche Bewerbung eines Berufseinsteigers von der eines Bewerbers, der die Stelle wechseln will? Püttjer & Schnierda: Auf jeden Fall. Einsteiger müssen aufpassen, dass sie sich nicht unabsichtlich als theorielastige Grundlagenforscher mit universitärem Tunnelblick darstellen. Stellenwechsler machen oft den Fehler, alte Unterlagen zu recyclen, dann wirken sie nicht wie berufserfahrene Young Professionals, sondern wie Absolventen. Ingenieur Karriere: Wie kann ich meine schriftliche Bewerbung „testen“?

Püttjer & Schnierda: Eine kostengünstige Möglichkeit, gravierende Fehler zu vermeiden und optimale Bewerbungsmappen zu erstellen, sind z. B. unsere aktuellen Bewerbungsratgeber im DIN A4 Format. Hier finden Absolventen, Aufsteiger, Führungskräfte oder Initiativbewerber spezielle Vorlagen, an denen sie sich orientieren können. Ingenieur Karriere: Warum lohnt es sich, sich an Profis wie Sie zu wenden? Und was kostet das? Püttjer & Schnierda: Unsere Beratungsangebote werden überwiegend von Fach- und Führungskräften genutzt. Diese Zielgruppe ist es gewohnt, bei speziellen Aufgabenstellungen externe Spezialisten hinzuzuziehen. Diese Zielgruppe realisiert Jahresgehälter von 50 000 € bis 200 000 €, ein Tagescoaching kostet bei uns 1500 €. Aufwand und Nutzen stehen also in einem sinnvollen Verhältnis. Ingenieur Karriere: Viele Absolventen haben Probleme, die Sprache der Stellenanzeigen zu deuten. Haben Sie dazu ein paar Tipps? Püttjer & Schnierda: In Stellenanzeigen wird grundsätzlich der perfekte Bewerber beschrieben. Absolventen lassen sich manchmal davon abschrecken. Erfüllen sie aber acht von zehn Voraussetzungen, sollten sie sich bewerben. Wichtig ist die Unterscheidung von Muss- und Kann-Voraussetzungen. Muss-Voraussetzungen wie beispielsweise Fremdsprachenkenntnisse, müssen erfüllt werden.

Ingenieur Karriere: Was muss ich bei einer Online-Bewerbung beachten? Püttjer & Schnierda: Grundsätzlich ist die eigene Online-Bewerbung von der über das Online-Formular von Firmen oder Jobbörsen zu unterscheiden. Im ersten Fall genügt ein digitales Anschreiben mit Lebenslauf und Foto, am besten im PDF-Format. Zeugnisse und sonstige Leistungsnachweise kann man später nachreichen. Im zweiten Fall ist es wichtig, alle relevanten Fähigkeiten und Kenntnisse auch im Formular einzutragen. Hier hilft es, das Formular auszudrucken und in Ruhe auszufüllen. Ingenieur Karriere: Das Unternehmen hat mir den Eingang meiner Bewerbung bestätigt. Jetzt höre ich aber nichts mehr. Wann soll und darf ich nachfragen? Püttjer & Schnierda: Viele Firmen werden von Bewerbungen regelrecht überschüttet. Es hilft also nichts, zehn Tage nach dem Versand anzurufen und eine Rückmeldung zu verlangen. Geben Sie den Firmen ruhig drei Wochen Zeit. Dann können Sie einen Nachfassbrief auf den Weg bringen oder anrufen. Aber bitte absolut freundlich, Sie sprechen mit einem Vertreter der Personalabteilung. Seien Sie auch darauf vorbereitet, dass man Sie fragt, warum Sie an der Stelle interessiert sind. Drei Sätze über Ihr Profil sollten Sie immer parat haben. Ingenieur Karriere: Was sind die größten Probleme für Bewerber? Püttjer & Schnierda: Die Ansprüche an Bewerber sind in den letzten Jahren massiv gestiegen. Die Personalabteilungen haben „aufgerüstet“, etwa durch den Einsatz von Assessment-Centern oder Job-Interviews. Die Bewerber dagegen werden mit ihren Sorgen allein gelassen. Wir erleben immer wieder, dass Bewerber eigentlich viel zu bieten haben, aber große Schwierigkeiten haben, dies in den Unterlagen oder im Gespräch herüberzubringen.

Ingenieur Karriere: Welche sind die häufigsten Fehler bei Bewerbungen von Absolventen? Püttjer & Schnierda: Hochschulabsolventen sind es noch weniger als berufserfahrene Bewerber gewohnt, aus der Sicht des Unternehmens zu argumentieren. Praktika oder Jobs werden meist viel zu knapp dargestellt. Es wird oft nicht deutlich gemacht, welchen Nutzen die Firma von einer Einstellung hätte.

Ingenieur Karriere: Wie kann ich ein Unternehmen schnell davon überzeugen, dass ich ins Unternehmen passe?

Püttjer & Schnierda: Am meisten überzeugt der Bewerber, der verdeutlichen kann, dass er schon vorher das gemacht hat, was er nun auch im Unternehmen machen soll. Absolventen punkten also, wenn sie auf ihre Erfahrungen aus Praktika, Werkstudententätigkeiten oder Jobs hinweisen können. Berufserfahrene Bewerber sollten auf ihre Erfahrungen aus dem Tagesgeschäft, aber auch auf Sonderaufgaben und Projektarbeiten hinweisen. Wichtig dabei: Es sollten immer konkrete Beispiele für erfolgreiches Arbeiten genannt werden. Wirklich überzeugend sind gut ausgebildete Bewerberinnen oder Bewerber mit ausgeprägten Macherqualitäten. JOCHEN KLEIN

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