Lichtblitze beschädigen neue Spionagezentrale der NSA in Utah
Massive technische Probleme mit der Stromversorgung verzögern die Inbetriebnahme des neuen Rechenzentrums des amerikanischen Geheimdienstes NSA in Utah. Nach einem Bericht des Wall Street Journal treten in der Anlage Überschlagsblitze auf, die so heiß sind, dass sogar Metalle schmelzen und ganze Stromkreise ausfallen. Die Anlage soll den weltenweiten Internetverkehr überwachen.
In Bluffdale im US-Bundesstaat Utah baut der amerikanische Geheimdienst NSA ein riesiges Rechenzentrum mit beeindruckenden Daten. Hier, im vermutlich größte Spionagezentrum der Welt, will der Geheimdienst weite Teile des weltweiten Internetverkehrs analysieren. Und dazu braucht der Geheimdienst vor allem eines: Speicher in Massen. Die Speicherkapazität des Utah Data Center geht deshalb in den Zettabyte-Bereich hinein – das ist immerhin eine Milliarde Terabyte.
Rechenzentrum braucht so viel Strom wie eine Kleinstadt
Der Bau des Rechen- und Abhörzentrums ist so geheim, dass jetzt das
Das sind beeindruckende Werte. Mit diesen Daten ist das Utah Data Center noch größer als das größte Google-Rechenzentrum. Die Baukosten für das Rechenzentrum liegen laut
Jeder Lichtblitz verursacht mehr als 100 000 Dollar Schaden
Denn das neue Utah Data Center der NSA hat dem Bericht zufolge massive technische Probleme mit seiner Stromversorgung. In den auftretenden Überschlagsblitzen schmelzen Metalle und lassen ganze Stromkreise ausfallen. Insgesamt gab es schon 10 solche intern als „meltdowns“ oder „arc fault failures“ bezeichnete Vorfälle in den vergangenen 13 Monaten. Der erste Blitz schlug schon am 9. August 2012 ein. Und jeder Überschlagsblitz verursachte einen Schaden von 100 000 Dollar.
Deshalb ist der Bau des neuen Abhörzentrums auch kräftig in Verzug. Nach Recherchen der Zeitung sollte der erste von vier Bereichen des Rechenzentrums schon im Oktober 2012 in Betrieb gehen und ist damit schon über ein Jahr in Verzug.
Ursachen der Blitze sind weiterhin unbekannt
Nach den Ursachen für das Auftreten der Überschlagsblitze wird immer noch gesucht. Doch die Ingenieure der NSA tappen offenbar im Dunkeln, so dass jetzt an Zwischenlösungen gearbeitet wird. So werden in Utah derzeit Geräte installiert, die die Folgen des nächsten Ausfalls minimieren sollen – ohne den aber verhindern zu können. Details sind nicht bekannt.
Jetzt wurde das „Tiger Team“ eingeschaltet, eine schnelle Eingreiftruppe des „Army Corps of Engineers“, also ein Ingenieurs-Korps der Armee. Nach einer ersten Prüfung ließ dieses Team jetzt verlauten: „Wir finden nicht den geringsten Hinweis, dass die vorgeschlagenen Änderungen diese Vorfälle in Zukunft effektiv verhindern.“