„Wir berichten eins zu eins und ungeschminkt“
Zum sechsten Mal hat der Kreditversicherer Euler Hermes Ende Oktober Unternehmen mit dem Preis „Beste Finanz-Kommunikation im Mittelstand“ ausgezeichnet. Der Dämmstoffhersteller Kaimann in Hövelhof sicherte sich die Auszeichnung in der Kategorie „Mittlerer Mittelstand“. Die Jury lobte unter anderem die Reaktion des Managements auf den kräftigen Umsatzeinbruch in Folge der Finanzkrise. Im Interview erläutert Geschäftsführer Martin Eilerts, wie Kaimann in den vergangenen Jahren seine Finanz-Kommunikation professionalisiert hat.
VDI nachrichten/INGENIEUR.de:
Eilerts: Wir haben das monatliche Berichtswesen in Gänze überarbeitet. So umfasst ein 30-seitiger Bericht die Bereiche Gewinn- und Verlust-Rechnung, Bilanz, Cashflow und Liquidität – auch für sämtliche Auslandsgesellschaften. Das hat es in dieser Form früher überhaupt nicht gegeben.
Der Bericht ist das Herzstück unserer Finanzkommunikation. Hinzu kommen bilaterale Gespräche sowie unsere jährliche Bankenrunde. Zu der laden wir alle Finanzierungspartner ein. Vier bis fünf Stunden befassen wir uns dann mit Rückschau und Planung sowie den Fragen unserer Partner.
Eilerts: Nein, die Lieferanten sind gewissermaßen über die Warenkreditversicherer vertreten.
Eilerts: Ausgesprochen lobend. Unsere proaktive Finanzkommunikation sei, so der Tenor, sehr professionell und qualitativ hochwertig. Die Commerzbank sagte z. B., sie fühle sich bestens informiert.
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Eilerts: Den Mehrkosten für die Berichterstattung stehen reduzierte Zinssätze und ein insgesamt leichterer Zugang zu Fremdkapital gegenüber.
Eilerts: Nein, überhaupt nicht. Unser Credo ist: Entweder man nimmt die Dinge so, wie sie kommen, oder man lässt sie so kommen, wie man sie gerne nehmen würde.
Eilerts: Wir haben die gewünschten Informationen dann – ergänzt um unsere eigenen Ideen – in einem beispielhaften Monatsreporting zusammengestellt. Den Report haben wir uns anschließend von den Finanzierungspartnern als angemessen und ausreichend freigeben lassen.
Eilerts: Sowohl als auch. Die Berichterstattung umfasst die Bereiche G+V, Bilanz, Cashflow sowie die Liquiditätsvorschau. Darüber hinaus fassen wir die wesentlichen wirtschaftlichen Entwicklungen in einem Kennzahlen-Präsentations-Cockpit noch einmal zusammen.Ferner werden für die Bankvorstände in einem Executive-Summary die wesentlichen wirtschaftlichen Entwicklungen in Prosa beschrieben.
Eilerts: Über die eigenen Leistungen spricht man ja nicht gerne, aber unsere Finanzierungspartner sagen, dass diese Berichterstattung für unsere Unternehmensgröße von außerordentlicher Qualität bzw. Transparenz ist.
Bei manch anderem Unternehmen ist es wohl so, dass sehr verklausulierte Kennzahlen herausgegeben werden. Die sehen zwar gut aus, sind aber im Grunde wenig informativ.
Eilerts: Nein, wir berichten eins zu eins und ungeschminkt. Wir kommentieren die Zahlen natürlich, auch um Ursachen, wie Einmaleffekte, deutlich zu machen. Es wird grundsätzlich so berichtet, wie es ist.
Eilerts: Nein, der Wirtschaftsprüfer ist einer der Adressaten des Berichtswesens.
Eilerts: Ein positives Image fürs Unternehmen, weil wir auch mit vielen Partnern im In- und Ausland zusammenarbeiten. Das ist auch für die wirtschaftliche Stabilität Kaimanns von besonderer Bedeutung. Wenn ein Unternehmen mit einem solchen Award ausgezeichnet wird, dann dokumentiert das für unsere Geschäftspartner hohe Verlässlichkeit. Jeder, der offen kommuniziert, hat nichts zu verbergen.
Eilerts: Von unserer Art und Weise der Berichterstattung erhoffen wir uns, dass der gesamte Stakeholderkreis profitiert. Solch einen Award zu bekommen, ist auch ein Beitrag zur Finanzierungssicherheit. Einem Unternehmen, das offen und qualitativ hoch informiert, werden eher Kredite gegeben, als jemandem, der mit der Wahrheit vielleicht hinterm Berg hält.
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