Teile und verdiene: Hohe Rendite mit Wohnungen
VDI nachrichten, Altena, 10. 9. 04 -Teile und gewinne – so schlicht lässt sich das Geschäftsmodell der SIP AG beschreiben. Die Immobiliengroßhändler aus dem Sauerland erwerben große Wohnungspakete und veräußern die aufgeteilten Eigentumswohnungen. Ein lukratives Geschäft. Nun können sich Privatanleger mit Summen ab 1000 € beteiligen.
Zugegeben, die Idee ist nicht neu. Seit Jahren sind Aufteiler aller Größenklassen im Geschäft. Sie kaufen Mehrfamilienhäuser oder ganze Blocks, teilen sie in Wohneigentum auf und veräußern die Einheiten mit Gewinn. Die Summe der Teile ist in der Regel mehr wert als das Objekt als Ganzes. Wird für ein Mehrfamilienhaus das Acht- bis Zwölffache der Jahresnettomiete verlangt, orientiert sich der Marktwert von Eigentumswohnungen – je nach Region – eher am Faktor 20.
Der Markt scheint verteilt, doch SIP-Vorstand Dirk Inderst ist überzeugt, dass sein Unternehmen in eine Nische stößt. „Große Unternehmen wie auch Wohnungsbaugesellschaften trennen sich verstärkt von Wohnungsbeständen. Auf der anderen Seite sind die Banken oft nicht mehr bereit, die Käufer zu finanzieren“, argumentiert der Betriebswirt. „Ein großes Angebot trifft also auf eine geringere Nachfrage.“
Entsprechend günstig müsste Inderst neue Objekte einkaufen können. „Wir investieren vornehmlich in Nordrhein-Westfalen, kaufen in mittleren bis guten Lagen Immoblien von einfacher bis mittlerer Ausstattung“, so der SIP-Vorstand weiter. Für besonders interessant hält er gut geschnittene 3- bis 4-Raum-Wohnungen um die 80 m2, die im Verkauf etwa 1000 €/m2 bringen sollen. „Wir vertreiben die Wohnungen überwiegend selbst, zunächst an Mieter und Eigennutzer, den Rest an Kapitalanleger.“ Dabei beachte der Vertrieb in besonderem Maße die sozialen Strukturen innerhalb der Wohnanlagen. „Das ist Teil unserer Expertise“, sagt Inderst selbstbewusst.
Ihre finanzielle Bewegungsfreiheit will die SIP nun durch die Hereinnahme von Beteiligungskapital erweitern. Seit dem Frühjahr bietet die Gesellschaft privaten Anlegern die Möglichkeit, mit relativ kleinen Summen ab 1000 € eine atypisch stille Beteiligung oder Genussrechte zu erwerben. Bei beiden Instrumenten werden dem Investor knapp zweistellige Renditen in Aussicht gestellt. Bei der atypisch stillen Beteiligung winken zudem steuerlich verrechenbare Anfangsverluste, maximal 60 % der Einlage. Die Laufzeiten liegen zwischen fünf und 25 Jahren, die Rückzahlung erfolgt bei Kündigung zum Ende der Vertragsdauer.
Bei so hohen Renditen ist naturgemäß auch das Risiko hoch. Gelingt es der SIP nicht, die erworbenen Objekte innerhalb einer angemessenen Frist zu veräußern, bleiben dem Anleger immerhin noch die anteiligen Mieteinnahmen. Sollten die Verfahrens- und Verwaltungskosten aber deutlich über den Erlösen aus Verkäufen und Mieten liegen, sind auch Verluste möglich. Eine Bewertung des Beteiligungsangebots durch unabhängige Rating-Agenturen liegt – noch – nicht vor.mav
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