Energieversorgern fehlt Attraktivität
Die Energieversorger haben wenig für ihr Image getan. Während Fachkräfte andere Branchen bevorzugen, weisen die Arbeitgeber auf eine „gefährliche Blockade der MINT-Wertschöpfung“ hin.

Energieversorger: Fachkräfte bevorzugen andere Branchen.
Foto: EWE Energie
Durch die hohe Zahl älterer Mitarbeiter und die steigende Verrentung stehen die Personalabteilungen vor immensen Problemen. Besonders hart ist die Energiebranche betroffen, die laut einer Studie der Hochschule Koblenz einen besonders hohen Altersdurchschnitt und eine überdurchschnittlich lange Betriebszugehörigkeit der Mitarbeiter aufweist.
Erschwerend kommt die Energiewende hinzu, die an Fachkräfte völlig neue Herausforderungen stellt. Allein mit den Routiniers wird das nicht zu stemmen sein. Um hoch qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen, müssten die Versorger, so die Studie, ihr verstaubtes Image aufpolieren.
Lage der Energiebranche wird durch fehlenden Nachwuchs im MINT-Bereich zusätzlich belastet
Und die Lage wird laut „MINT-Herbstreport 2012“ der Arbeitgeberverbände nicht entspannter. Die Fachkräftelücke in den technisch-naturwissenschaftlichen Berufen betrug demnach im Oktober 120 000 Personen. „Trotz der gestiegenen Zahl von Studienanfängern im MINT-Bereich bleibt die Lage unverändert angespannt“, heißt es. Der demografische Wandel verstärke diese Entwicklung: „Auch die Zahl der MINT-Fachkräfte mit abgeschlossener Berufsausbildung wird langfristig jährlich um rund 100 000 zu niedrig sein. Es droht eine gefährliche Blockade der MINT-Wertschöpfung.“ In den kommenden Jahren werde auch wegen der Energiewende die Nachfrage nach MINT-Akademikern weiterhin zunehmen.
Der kommissarische Gesamtmetall-Hauptgeschäftsführer Peer-Michael Dick fordert: „Wir müssen ältere Fachkräfte länger im Betrieb halten. Das hat Konsequenzen für die Weiterbildung, für die Gestaltung der Arbeitsplätze und für die Gesundheitsvorsorge.“ ws
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