Die Familie nicht für die Karriere opfern
Das Marktforschungsunternehmen TNS/Infratest hatte im Auftrag von Continental Ende vergangenen Jahres Studenten zu den Themen Arbeitszeit, Karriere, Qualifizierung, Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Deutschland sowie zu Hochschulreformen befragt. Die Probandengruppe splittete sich in 281 Ingenieur-, 217 Natur- und 503 Wirtschaftswissenschaftler.
Bei der Wahl des künftigen Arbeitgebers orientieren sich 40,7 % an Rankings, 68,5 % rechnen mit einer „Abfolge zeitlich befristeter, dafür gut bezahlter Jobs bei unterschiedlichen Unternehmen“. 81,7 % der Befragten schätzen die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Firmen als „gut“ oder „zufrieden stellend“ ein, nur 2 % sind sehr pessimistisch. Auffallend: Ingenieure sind hier mit 85,4 % zuversichtlicher als Naturwissenschaftler (nur 71 %) und Wirtschaftswissenschaftler.
Die Familie ist für das Gros der Studenten ein Wert, den sie für die Karriere nicht opfern möchten. Vor allem Männer (68,5 %) wollen Partner und Kind nicht missen. Die eigenen Karrierechancen werden von 63 % der Studenten als aussichtsreich betrachtet, nur 7,5 % sehen geringe Perspektiven.
Fast 70 % der Befragten gehen davon aus, dass mindestens zwei Drittel der Bezüge im Ruhestand aus Eigenvorsorge stammen werden. Weit mehr als die Hälfte der Studenten würde einen Arbeitgeber bevorzugen, der Alterssicherungsmodelle anbietet. Immerhin 81 % gaben an, bis zu 50 Stunden in der Woche arbeiten zu wollen, um das angesparte Zeitguthaben später der Familie widmen zu können. Dieser Befund beiße sich mit dem mangelnden Wissen der Studierenden um Fragen der finanziellen Vorsorge, erklärt Continental-Personalvorstand Thomas Sattelberger.
Wenig Durchblick haben Studenten bei den Hochschulreformen. Es sei „schwer nachvollziehbar“, so Sattelberger, „dass vier von fünf Befragten noch nie etwas von der Bologna-Erklärung zur Errichtung eines einheitlichen europäischen Hochschulraumes gehört haben“. Skeptisch bewerten Studenten die Umstellung der Studiengänge auf Bachelor und Master: 17,6 % halten grundsätzlich nichts davon, bei Ingenieuren und Naturwissenschaftlern sind es sogar insgesamt 23 %.
Erfreut zeigt sich Johann-Dietrich Wörner, Präsident der TU Darmstadt, über die große Studentenzahl, die im Ausland studiert oder Praktika absolviert. „Dass die Bereitschaft der ,Rundherum-Mobilen“ wächst, ist ein Gewinn.“
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