Speichermedien 05.01.2001, 17:27 Uhr

Speicherversorgung auf Knopfdruck

Ausbau und Verwaltung der internen EDV-Speicherressourcen belasten Unternehmen heutzutage mit stark wachsenden Investitions- und Personalkosten. Mit „Storage on demand“-Konzepten versprechen Storage Service Provider gestressten EDV-Verantwortlichen jetzt Abhilfe.

Eskalierende Kosten für Datenkapazitäten auf der einen Seite, eklatanter Fachkräftemangel auf der anderen – der Druck auf die EDV-Abteilungen wächst. „In unserem Geschäft ist Wandel das einzig Konstante: Einerseits wissen wir, dass der Speicherbedarf ansteigen wird, andererseits können wir nicht vorhersehen, um wie viel und in welchen Abständen wir zusätzliche Kapazitäten und Leistungen benötigen“, skizziert Martin Voegli, Assistant Vice President der Credit Suisse, das Dilemma vor dem immer mehr Unternehmen stehen.
Eine mögliche Lösung für die EDV-Abteilungen liegt im Storage Service Providing (SSP) – besser Speicher mieten, auslagern oder nach Bedarf ordern, statt sich immer neue graue Kisten in die Keller zu stellen. Die Credit Suisse hat sich als einer der ersten europäischen Großkonzerne kürzlich für das „Storage on demand“-Angebot von Hitachi Data Systems entschieden. Voegli attestiert dem Konzept Innovation und Kundennähe.
„Ausschlaggebende Faktoren sind: Eine hohe Verfügbarkeit, stabile Performance, der Wunsch nach einem überschaubaren Investitionsrahmen sowie eine spürbare Entlastung bei Verwaltungs- und Personalkosten“, skizziert Benoit Panier, zuständiger Manager bei IBM Global Services EMEA den Kundenbedarf. Auch IBM ist deswegen kürzlich in das vielversprechende SSP-Geschäft eingestiegen.
Das weltweite Volumen des Speicher-Outsourcings von gerade einmal 11 Mio. Dollar im Jahr 1999 soll nach Angaben von Marktforschern der International Data Corporation (IDC) auf 8,8 Mrd. Dollar im Jahr 2004 explodieren. Kein Wunder, dass der Run auf die vermeintliche Goldgrube „Speicherdienstleistungen“ begonnen hat.
Neben Speicherunternehmen wie Storage Networks, Managed Storage International (MSI), Storability oder Storage Way, zählen die IT-Schwergewichte IBM, Compaq, Hitachi oder Storagetek zu den SSPs der ersten Stunde. IDC prophezeit, dass sich die Zahl der Anbieter jedoch in Kürze deutlich erhöht.
Traditionelle IT-Spezialisten mit Outsourcing-Erfahrung wie EDS, CSC oder Hewlett Packard (HP), aber auch eine Reihe von Application Infrastructure Providern (AIPs), Application Service Providern (ASPs) sowie Network und Internet Service Providern (NSPs bzw. ISPs) stehen nach Angaben der Analysten bereits in den Startlöchern.
Grundsätzlich werden mit Private Services und Public Services derzeit zwei SSP-Modelle unterschieden (s. Kasten). Der Hauptunterschied: Beim Private Service steht die Speicher-Hardware beim Kunden, beim Public Service beim SSP.
In beiden Fällen mietet der Kunde den Speicherplatz – und zahlt nur für die in Anspruch genommene Kapazität. Auch Mischvarianten, bei denen extrem kritische oder sicherheitsrelevante Daten beim Kunden bleiben, während andere ausgelagert werden, sind möglich. Erweitertes Web-Hosting oder ein Remote-Backup-Service, wie ihn die Firma Netstore anbietet, ergänzen das Spektrum der SSP.
Weniger Kostenaufwand für die Kundschaft und keine Sorge vor Datendiebstahl oder -beschädigung durch Feuer oder Wasser – bei diesem Konzept übernimmt Netstore per Fernverbindung die gesamte Datensicherung und -verwaltung. Damit entfällt für den Kunden die Notwendigkeit, selbst ein zeitaufwändiges Backup zu fahren und Daten physikalisch auf Datenträgern innerhalb des Unternehmens zu lagern. Datenmissbrauchs durch Dritte sei weitgehend ausgeschlossen, da die Backup-Daten verschlüsselt an den Netstore-Server übertragen werden.
Typische „Dot.com“-Unternehmen, aber auch ISPs und ASPs zählen derzeit zur bevorzugten Zielgruppe der SSP. Wie eine aktuelle IDC-Umfrage unter 31 großen US-Industrie-Unternehmen zeigt, herrscht dort jedoch noch oft eine Kombination aus Informationsdefizit und Skepsis. Dennoch wären 84 % der befragten Firmen bereit, auf SSP zurückzugreifen, wenn die Kosten stimmen, die Datensicherheit und -verfügbarkeit gewährleistet ist – und vor allen Dingen, die Speicherressourcen im Hause des Kunden verbleiben.
Private Services werden also bevorzugt. Der Haken für die Kunden zurzeit: Die Einrichtung von Private Services liegt im Schnitt bei 30 Dollar/GByte und Monat (Quelle: Compaq). Das ist sicher noch nicht das Nonplusultra in Sachen Kostenkontrolle.
Für die SSP sind die Private Services ein Einfallstor, um später ihre Public Services besser anbieten zu können – eine Art vertrauensbildende Maßnahme. Zwar würden einige schwächere SSPs wieder vom Markt verschwinden, aber Doug Chandler, Program Manager IDC Storage & Data Management Services, ist sicher: „Gleichzeitig wird die Akzeptanz seitens der Kunden kontinuierlich wachsen und dem Konzept zum Durchbruch verhelfen.“ SIEGFRIED DANNEHL

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Storage Service Provider

Datenspeicher bezahlen nach Bedarf

VDI nachrichten, Düsseldorf, 5. 1. 01 – Zurzeit sind zwei Modelle für Dienstleistungen von Storage Service Providern (SSP) am Markt.
Beim Private Service steht die Speicher-Hardware nach wie vor beim Kunden. Der Storage gehört allerdings dem SSP und wird auch von ihm entweder von einem externen Rechenzentrum aus oder über einen Vor-Ort beschäftigten Mitarbeiter verwaltet. Der Kunde kann bei steigendem Kapazitätsbedarf auf Knopfdruck schrittweise auf bereits vorinstallierte Speicherressourcen zugreifen.
Public Service heißt, dass die Speicherressourcen im zentralen Rechenzentrum des SSP stehen, der die nötige Storage-Hardware und -Software besitzt. Der Kunde ist über breitbandige Datendirektleitungen mit dem jeweiligen Host-Rechenzentrum verbunden und kann quasi stufenlos auf den dortigen Speicherpool zugreifen. sd

Ein Beitrag von:

  • Susanne Donner

    Susanne Donner ist studierte Chemikerin und schreibt als Wirtschaftsjournalistin über Technik- und Medizinthemen u.a für die Wirtschaftswoche, GEO, FAZ und ingenieur.de.

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