Drucker 04.02.2000, 17:24 Uhr

Nadeldrucker – robust, preiswert und langlebig

Von den Druckern der ersten Stunde, den Nadeldruckern, hört und liest man so gut wie nichts mehr. In der Fachpresse tauchen sie nicht mehr auf und in den Computer-Handelsketten fragt man vergeblich nach ihnen. Doch es gibt sie noch – und gute Gründe, sie einzusetzen.

Warten am Flugschalter – es rattert kurz, und die Sitzplatznummer ist auf das Ticket gedruckt. Das gleiche in der Arztpraxis. Sssst, und die Helferin hat das Rezeptformular ausgedruckt – mit einem Nadeldrucker. Tatsächlich, die Oldtimer unter den Druckern existieren, mit gutem Recht. Marktführer hierzulande, was die Stückzahl betrifft, sind Epson und Oki. Und zur CeBIT wartet auch diese Branche mit Neuheiten auf.
„Die Entwicklung geht zum Nischendrucker“, erläutert Harald Gordon, Product Manager Drucker von Oki Systems Deutschland. Neue Nadeldrucker würden häufig speziellen Anwendungen angepasst, insbesondere für die Industrie. Dabei seien die Langlebigkeit der Produkte und die geringen Betriebskosten für die Anwender entscheidend, so Gordon und nennt den Oki ML 4410 als typisches Beispiel. Der Listendrucker arbeitet mit 18 Nadeln, erzielt bis zu zehn Durchschläge und druckt in Schnellschrift mehr als 1000 Zeichen/s.

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Drucken wo es staubt – ein Fall für Matrixdrucker

Selbstbedienungsterminals stehen häufig an öffentlichen, zugigen Stellen. Staub darf darum einem darin vorhandenen Druckwerk nicht schaden oder es nur beeinträchtigen. Beides ist im Gegensatz zu Laser- oder Tintengeräten bei der Nadeltechnik nicht der Fall. Die hämmernden und kreischenden Printer lassen sich auch in Autowerkstätten, in Werkhallen und in Lagerräumen problemlos einsetzen. Die ausgereifte Mechanik verträgt auch schmutzige Luft und Staubbelastungen. Der Schlag der Nadel auf das Farbband hinterlässt auch unter widrigen Umständen seinen Punkt auf dem Papier. Laser- und Tintentechnik sind deutlich staubempfindlicher.
Ein wichtiger Vorteil der auch Matrixdrucker genannten Printer: Sie sind nicht plötzlich „leer“. Wer in einer Bank am Selbstbedienungsterminal seinen Kontostand ausdrucken wollte und es käme jedoch nichts oder nur ein leeres Formular aus dem Schlitz heraus, der wäre verärgert. Bekäme er auf Nachfrage die Antwort, das sei immer dann der Fall, wenn der Toner des Laserdruckers oder die Tinte des Tintendruckers verbraucht ist, der würde am Fortschritt der Drucktechnik zweifeln. Mit einem Nadeldrucker kann das nicht passieren.
Die Tinte im textilen Farbband verbraucht sich zwar auch, aber erst nach und nach. Statt schwarz auf weiß liest sich dann vielleicht der Ausdruck nur noch hellgrau auf weiß – aber er ist lesbar. Diesen Zustand kennen die anderen Drucktechniken nicht. Auch ein Servicetechniker erkennt mühelos, dass oder wann ein Austausch des Farbbandes notwendig ist. Auf jeden Fall kommt ein Farbbandwechsel nicht überraschend.
Wer Durchschläge braucht, dem helfen nur Nadeldrucker weiter. Sie hämmern auf das Papier ein. Wenn es sein muss, gelingen auch acht bis zehn Durchschläge. Bei leichterer Bauweise sind eher ein bis drei üblich. Nicht nur Behörden und Verwaltungen verwenden Formularsätze. Speditionen etwa brauchen bei ihren Versandpapieren Durchschläge für den Empfänger der Sendung, der Absender will einen Beleg und der Fahrer benötigt einen Lieferschein.
Nadeldrucker sind inzwischen fast unverwüstlich. „In den vergangenen Jahren wurden in erster Linie technische Verbesserungen insbesondere im Hinblick auf die Lebensdauer von Nadeldruckern vorgenommen: „Sie vergrößerte sich teilweise um den Faktor drei“, erläutert Ralf Jesse, Produktspezialist für Nadeldrucker im Support bei Epson.
Wenn regelmäßig viel anfällt und es schnell gehen soll, sind Printer mit Nadeltechnik weiterhin gefragt. Philipp von Roe-der, Produkt Marketing Manager der Tally Computerdrucker, ehemals Mannesmann Tally, skizziert den Fortschritt der letzten Zeit: „Druckköpfe werden inzwischen mit Lüftern gekühlt, wodurch die Druckleistung erhöht werden konnte. Es ist nicht mehr nötig, die Druckgeschwindigkeit zur Kühlung des Kopfes zu reduzieren. Außerdem wurde bei neuen Tally-Druckern der Papierweg so gewählt, dass das Papier ohne Umlenkung diagonal durch den Drucker geführt wird.“
Formularsätze, aber nicht nur die, sondern etwa auch Selbstklebeetiketten, werden nur mit einer beiderseitigen Lochreihe sicher durch den Drucker transportiert. Dazu sind Stachelräder bzw. die so genannten Traktoren notwendig, die in die Löcher eingreifen und das Papier sicher führen.
Derartige Papierführungen finden sich nur selten bei Laserdruckern. Bei den heutigen Tintendruckern kamen sie aus der Mode. Wer Endlospapier bedrucken will, hat darum kaum die Wahl und verwendet überwiegend Nadelprinter.
Es greift noch ein schlagkräftiges Argument, das für diese Druckergattung spricht: die Druckkosten. Bei Laserprintern können je Textseite etwa 3 Pf für die Verbrauchsmaterialien veranschlagt werden. Tintendrucker erledigen die Aufgabe für etwa den doppelten Preis. Nadeldrucker dagegen drucken zum Teil für ein Zehntel der Kosten des Laserdruckers. Wer Tag und Nacht Listen druckt, bei dem macht sich dieser Preisunterschied deutlich bemerkbar. Wird das Farbband völlig ausgequetscht, genügt auch noch hellgraue Schrift, sinken die Verbrauchskosten noch weiter nach unten.
Ein weiterer Kostenvorteil: Nadeldrucker können – im Gegensatz zu Lasergeräten – auch einzelne Etiketten bedrucken. Der Seitendrucker mit dem Laserstrahl vermag nur komplette Seiten mit einem Dutzend oder mehr Exemplaren zu verarbeiten. Das ist nicht in jedem Fall wirtschaftlich.
Auch dicke Papiere bis Kartonstärke lassen sich mit Nadeldruckern verarbeiten. Die Hersteller haben dafür so genannte Flachbettdrucker im Programm. Sie kennzeichnet der gerade Papierweg, bei dem das eingelegte Blatt nicht gebogen wird. Das hat Vorteile für steife Druckmaterialien, wie Karteikarten, und auch für kleine Formate, wie die DIN-A6 großen Rezeptformulare.

Neuere Flachbettdrucker erkennen die Papierdicken

Anspruchsvolle, intelligente Gerätetypen können sich automatisch auf wechselnde Stärken des zu bedruckenden Materials einstellen. Das ist beispielsweise beim Bedrucken von Sparbüchern erforderlich. Denn in dem Beispiel ändert sich die Papierstärke von Seite zu Seite. In dem speziellen Fall schaut der Drucker sogar nach, auf welcher Position der letzte Eintrag vorgenommen wurde und fügt die neue Kontobewegung eine Zeile darunter ein.
Diese „sehende“ Konstruktion ist zwar auch mit einem Tintenstrahler denkbar, aber der Eintrag mit Tinte in ein Sparbuch wäre viel leichter manipulierbar, als der eines Nadeldruckers. Die neueste Generation der Flachbettdrucker erkennt sogar, ob ein per Hand eingelegtes Einzelblatt gerade oder schief zugeführt wurde, wie etwa beim Epson DLQ-3000+. Schief zugeführte Formulare weist der Drucker zurück.
Standesämter bevorzugen immer noch die Nadeldrucktechnik, auch wenn sie nicht so „schön“ drucken wie ein Laser- oder Tintendrucker. Denn wenn der Nadeldrucker ein für „Dokumenten geeignetes“ Gewebeband verwendet, dringt die darin enthaltene Tinte beim Druck in den Papierfilz ein und ist nur durch Zerstörung der Oberfläche zu manipulieren. Auch der Kraftfahrzeugschein oder -brief wird mit Nadeldruckern ausgefüllt. Neben der Eigenschaft, dass der Druck gegen Manipulationen relativ sicher ist, vermögen die Flachbett-Nadeldrucker auch das dicke und lappige Material zu verarbeiten.
Da die Nadeldrucker auch dort rattern, wo es nicht laut sein soll – etwa beim Arzt -, haben auch hier die Hersteller etwas getan. „Die Drucker sind durch eine Entkoppelung der Mechanik vom Gehäuse relativ leise geworden“, so Philipp von Roeden von Tally. DIETER GROß
Arbeitstier: Zur CeBIT gibt es neue Nadeldrucker, wie den PP 806 von PSi. Er hat statt einer Druckwalze einen ebenen „Balken“, das macht den Druck präziser.
Rund zwanzig Anbieter tummeln sich laut Dataquest neben den beiden „Großen“ – Epson und Oki – hierzulande auf dem Markt für Nadeldrucker.

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