Lärmender Farblaser
Laserdrucker verrichten im Büro ihre Arbeit schnell, liefern eine gute bis sehr gute Druckqualität ab und ihre Betriebskosten sind gering. Von Farb-Laserdruckern lässt sich das noch nicht behaupten.
Schnellere Bürodrucker für den Schwarz-Weiß-Druck verbrauchen auf einer Textseite für etwa 1,5 Cent Toner. Farblasergeräte können zumindest in diese Hinsicht konkurrieren, zeigt der neue Epson C1000: Auf dem DIN-A4-Modell kostet die Textseite ca. 1,4 Cent (Gerätepreis: 1657,64 ‰).
Farbig drucken ist jedoch teurer. Jede zu 5 % bedruckte Seite kostet mit 2,65 Cent fast das Doppelte. Aber damit ist die Seite ist noch billiger, als vom Tintendrucker ausgegeben. Der verbraucht mit bis zu 6 Cent mehr als das Doppelte. Doch der Farblaserdrucker verbraucht nicht nur Toner. Rechnet man Bildtrommel, Ölrolle und Rest-
tonerbehälter mit ein, wird es fast doppelt so teuer (s. Tabelle).
Im Vergleich zum Tintenstrahler druckt der Farblaser viel schneller. Der C1000 bringt es auf 5 Farbkopien/min. Wer 20 Exemplare einer Farbgrafik benötigt, der wartet beim Tintendrucker über eine Stunde, der Epson Farblaserdrucker braucht zwischen 4 min und 5 min. Wer nur monochrom druckt, der erzielt sogar bis zu 20 Kopien/min.
Der Drucker druckt schneller, wenn er das fertig aufbereitete Bild in sich gespeichert hat. Aber bis es so weit ist, dauert es bei aufwändigen Bildern geraume Zeit. Das bekannte Testfoto „Dame mit rotem Hut“ gleitet nach 3,2 min in die Auffangschale. An einer besonders umfangreichen Bilddatei rechnet und druckt der Epson auch schon einmal 12,5 min herum.
Zum Fotodruck musste der Speicher von 16 MByte um 64 MByte erweitert werden. Der Epson-Drucker verwendet ein spezielles, kürzeres Format. So stellt Epson sicher, dass die Speichererweiterung bei ihm erworben wird.
Die Farbdruckqualität des Aculaser C1000 reicht an hochwertige Tintenstrahldrucker bei weitem nicht heran. Beim Fotodruck wird klar, dass es sich um einen Farblaser der unteren Preisklasse handelt. Die Interpretation der „Dame mit rotem Hut“ wirkt dumpf. Die Schwarz-Weiß-Druckqualität genügt den Ansprüchen im Büro. Texte sehen etwas fett aus. Ein Graukeil mit 20 Stufen gelingt vorbildlich.
Die Gefahr, einen Ausdruck für ein Echt-Foto zu halten, die besteht keinesfalls. Der Druckertreiber bietet verschiedene Farbanpassungen an. Sie helfen etwas, aber richtig gut werden die Bilder dadurch nicht.
Ein paar Ohrenschützer sollten mit auf dem Bestellzettel stehen: Wenn der Drucker hochfährt und auch wenn er arbeitet, ist sein Lärmpegel störend hoch. Epson nennt im Datenblatt für den Betrieb 55 db (A).
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Der Epson-Drucker bietet kein Display, sondern nur zwei Leuchtdioden, die per Blinkzeichen morsen, ob Papier fehlt oder Daten verarbeitet werden.
Der Drucker scheint solider, als es Epson den Kunden zugestehen will: Laut Datenblatt sollte die Bildtrommeleinheit eine Lebensdauer von 5000 Drucken in Farbe und 10 000 Seiten Schwarzweiß haben. Minolta-QMS dagegen, Hersteller des Druckwerks, gibt eine Lebensdauer von 50 000 Seiten an. Auf Rückfrage korrigierte Epson die Angaben auf 7500 bzw. 30 000 Seiten und nahm die Angabe von Minolta-QMS staunend zur Kenntnis.
DIETER GROSS
Fazit
Der Epson AcuLaser ist im Büro sowohl für den Schwarz- wie den Farbdruck geeignet. Beim Ausgeben von Texten sind aber höhere Kosten im Vergleich zum reinen Schwarz-Weiß-Drucker hinzunehmen. Der Farbdruck ist preisgünstiger als mit einem Farb-Tintenstrahldrucker. Die Anschaffung lohnt aber nur bei einem entsprechend großen Druckvolumen. Genügt die Farbdruckqualität fürs Büro, so dürften die Ansprüche einen Grafiker oder in der Druckvorstufe nicht befriedigen. dg
Betriebskosten AcuLaser C1000
Verbrauchmaterial |
Preis € je Seite s/w* |
Lebensdauer € je Seite Farbe* |
Toner Farbe | 159,05 € 6000 | 0,0265 € |
Toner S/W | 81,85 € 6000 | 0,0136 € |
Resttonerbehälter | 23,05 € 20 000 | 0,0012 € |
Ölrolle | 50,48 € 10 000** | 0,0050 € |
Bildtrommel | 104,27 € 30 000** | 0,0035 € |
Summe | 0,0233 € | 0,0517 € |
*) Bei 5 % Flächendeckung **) Bei Farbdruck 7500 Seiten Lebensdauer