Big Data erfordert neue Hardware
Big Data, die stark wachsende Menge unstrukturierter Daten, und die damit verbundenen Probleme bereiten den IT-Chefs immer mehr Sorgen. Laut einer Untersuchung der Firma Varonis gibt es bereits bei einem Drittel aller Unternehmen spezielle Projekte oder Taskforce-Gruppen, die sich mit der Datenexplosion und deren Folgen befassen. Auch die Speicher-Anbieter sehen einen rasanten Bedarf nach immer größeren Einheiten.

Wachsende Datenmengen erfordern neue Hardware.
Foto: pixabay.com/JohnsonGoh
Die Datenberge wachsen immer schneller. Jede Prognose wird schon bald nach ihrer Veröffentlichung von der Realität überholt. Zwei Ursachen liegen der Datensammelwut zugrunde: die zunehmende Beliebtheit von Social Media – vor allem im Unternehmenseinsatz – und die damit verbundenen Mengen an unstrukturierten Daten sowie die verbesserten Möglichkeiten zur schnellen Analyse von riesigen Datenmengen mithilfe moderner Analyse-Anwendungen.
Folglich sehen sich die Anbieter von Speicherhardware weiterhin im Aufwind. Allen voran der Speicher-Primus EMC, dessen President und COO Pat Gelsinger kürzlich gleich 42 Neuheiten vorstellte – die meisten davon im Bereich Big Data.
Big Data beschert Anbietern von Speicherhardware weiterhin Aufwind
Das neue EMC-Flaggschiff ist das VMAX 40K Array, das sich auf bis zu 4 PByte aufrüsten lässt. Es kann bis zu 3200 2,5-Zoll-Laufwerke aufnehmen oder bis zu 2000 3,5-Zoll-Laufwerke. Laut EMC bietet die VMAX 40K bis zu 60 % mehr Kapazität als Hitachis Virtual-Storage-Plattform und 74 % mehr als IBMs System Storage DS8000. Die Anwendungsbereiche dieser High-End-Geräte finden sich vor allem in hochkonsolidierten Rechenzentren oder als Cloud-Speicher.
Das nächstkleinere Modell ist das System VMAX 20K, das die bisherige VMAX ersetzt. Es lässt sich auf bis zu 2 PByte aufrüsten, indem es bis zu 2400 Laufwerke aufnehmen kann. Neu ist ein drittes Modell, das die VMAX-Familie nach unten abrundet. Die VMAXe bietet maximal 1,5 PByte, die sich auf bis zu 1080 Laufwerke verteilen. Allen drei Modellen gemeinsam ist, dass sie 2,5-Zoll-Multi-Level-Cell-SSDs (SSD: Solid-State-Drive, Speicher auf Basis von Flash-Chips) nutzen, was sie besonders schnell macht.
Auch im mittleren Leistungsbereich hat EMC rund um die VNX-Familie viel Neues präsentiert. Hier wird vor allem die Angebotspalette mit dem Modell VNXe 3150 nach unten erweitert. Die VNX-Systeme werden von EMC vorwiegend über Partner vertrieben und haben sich zu den bestverkauften Systemen des Herstellers entwickelt.
Rund um Big Data: Speicher-Primus EMC bietet Hardware für alle Leistungsbereiche
So soll eigenen Angaben zufolge weltweit jede Minute ein VNX-System verkauft werden, 60 % davon mit Flash-Memory. Laut EMCs deutscher Geschäftsführerin Sabine Bendiek erfreuen sich diese Systeme gerade hier großer Beliebtheit. „Der Mid-Tier-Markt überwiegt in Deutschland, was unter anderem auch an der überwiegend mittelständischen Wirtschaftsstruktur liegt“, sagte sie in einem Gespräch mit den VDI nachrichten.
Die VNX-Systeme lassen sich mit der ebenfalls neuen VNX-Analytics-Software ausstatten, was eine einfache Administration von virtuellen Storage-Umgebungen bedeutet. VNX-Analytics basiert auf VMwares vCenter Operations Management Suite und erlaubt eine einheitliche Sicht auf die gesamte IT-Infrastruktur. Eine weitere neue Administrationssoftware für VNX ist AppSync, das für virtualisierte Applikationen entwickelt wurde. Hiermit können die Administratoren Datenschutzprozesse anlegen, die sich nach dem jeweiligen Service-Level-Agreement der Applikation richtet.
Auch für die erprobten NAS-Anwendungen (NAS: Network Attached Sto-
rage) gab es Neues. So präsentierte EMC eine Vorschau auf das neue Isilon-OneFS-NAS-Betriebssystem. Das unter dem Codenamen „Maverick“ entwickelte System biete eine automatische Datensperrung aufgrund von Regeln und es unterstützt verschiedene Programmschnittstellen zu VMware.
Jobsuche für Ingenieure
Big Data-Neuerungen von EMC für zweite Jahreshälfte angekündigt
Weitere Neuheiten betreffen die Deduplikations- und Back-up-Appliances von Data Domain und Avamar. Die Data Domain DD990 lässt sich bis auf 570 TByte aufrüsten und kann 24 TByte Back-up in jeweils 8 h sichern. Die Avamar-Dedup-Appliance unterstützt jetzt auch spezielle Anwendungen, wie SAP, Sybase, Microsoft SQL Server und Oracle sowie Microsofts Hyper-V-Virtualisierung. Die meisten der neuen Produkte sollen schon bald – spätestens jedoch in der zweiten Jahreshälfte – auf den Markt kommen.