Publikation von Beta Writer 18.04.2019, 15:33 Uhr

Wissenschaft aus der Feder einer Maschine

Wer hätte gedacht, dass Springer Nature mal ein Fachbuch veröffentlichen würde, das weit über die wissenschaftliche Disziplin hinaus Begeisterung oder doch vor allem Aufmerksamkeit erregt? Das Buch „Lithium-Ion Batteries“ hat es geschafft. Allerdings nicht aufgrund des Titels, sondern dank des besonderen Autors.

Ein Autor: Mann mit Schreibmaschine und zerknülltem Papier

Ob sich die künstliche Intelligenz auch gefreut hat, als es endlich geschafft war? Wir wissen es nicht.

Foto: panthermedia.net/IgorVetushko

Eine Publikation zum recht trockenen Thema „Lithium-Ionen-Batterien“ klingt nicht nach einem bestsellerverdächtigen Buch. Dennoch ist es etwas ganz Besonderes, denn das Buch stammt aus der Feder des Autors „Beta Writer“. Und dieser ist kein Mensch aus Fleisch und Blut, sondern eine künstliche Intelligenz. Die Entwickler wollen mit dieser Publikation zeigen, wie die großen Herausforderungen bei von Maschinen generierten Publikationen mittlerweile gelöst werden können. Die Antwort vorweg: Indem Computerlinguisten mit Fachleuten aus einem wissenschaftlichen Verlag zusammenarbeiten.

Springer Nature veröffentlicht erstes Buch einer KI

Die wissenschaftliche Verlagsgruppe Springer Nature hat das erste maschinengenerierte Buch veröffentlicht. Hinter dem Namen des Autors „Beta Writer“ versteckt sich ein intelligenter Algorithmus. Dieser wurde an der Goethe-Universität in Frankfurt von Forschern der Neuphilologischen Fakultät im Fach Angewandte Computerlinguistik entwickelt. Das erste Buch, das eine KI geschrieben hat, beschäftigt sich mit dem Thema Lithium-Ionen-Batterien und kann kostenlos als PDF heruntergeladen werden.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
Bauingenieur*in / Fachkraft für Arbeitssicherheit (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
DRK-Blutspendedienst Nord-Ost gemeinnützige GmbH-Firmenlogo
Techniker / Mitarbeiter technischer Dienst (m/w/d) DRK-Blutspendedienst Nord-Ost gemeinnützige GmbH
C. Josef Lamy GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) Fertigungstechnik C. Josef Lamy GmbH
Heidelberg Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Projektingenieur im Brückenbau für Neubau-, Ausbau- und Erhaltungsmaßnahmen (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
Kempten Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Abteilungsleitung Grunderwerb, Liegenschaftsverwaltung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
Kempten (Allgäu) Zum Job 
LVR-Klinik Köln-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur der Fachrichtung Versorgungstechnik / Technische Gebäudeausrüstung (m/w/d) LVR-Klinik Köln
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Teamleitung (m/w/d) Straßenbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Darmstadt Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektingenieur/in Planung Ingenieurbauwerke Die Autobahn GmbH des Bundes
Darmstadt Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur Konstruktiver Ingenieurbau/Brückenbau (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Gelnhausen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) Fachrichtung Straßenbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Darmstadt Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Experte Brückenprüfung (m/w/d) in unserer Niederlassung West Die Autobahn GmbH des Bundes
Montabaur Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur/in als Bauwerksprüfer (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Darmstadt Zum Job 
über maxmatch Personalberatung GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur / Fachplaner / Systemplaner Elektrotechnik (m/w/d) über maxmatch Personalberatung GmbH
Stuttgart, München, Ulm, Rosenheim Zum Job 
Advanced Nuclear Fuels GmbH (ANF)-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) in der Lieferantenbetreuung Advanced Nuclear Fuels GmbH (ANF)
Karlstein Zum Job 
Pinck Ingenieure Consulting GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Projektingenieur Raumlufttechnik (m/w/d) Pinck Ingenieure Consulting GmbH & Co. KG
Hamburg Zum Job 
Pinck Ingenieure Consulting GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) Elektrotechnik Pinck Ingenieure Consulting GmbH & Co. KG
Hamburg Zum Job 
Cargill Deutschland GmbH-Firmenlogo
Maintenance Manager (m/w/d) Cargill Deutschland GmbH
Salzgitter Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (m/w/d) konstruktiver Ingenieurbau/Brückenbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Darmstadt Zum Job 
RITTAL GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Business Development Manager (m/w/d) Energietechnik RITTAL GmbH & Co. KG
Herborn Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Teamleitung (m/w/d) Vergabestelle Bauleistungen Die Autobahn GmbH des Bundes
Montabaur Zum Job 

Die wissenschaftliche Verlagsgruppe Springer Nature wurde 2015 gegründet und beschäftigt über 13.000 Mitarbeiter. Indem der Verlag Springer aktuelle Forschungsergebnisse veröffentlicht, , die Erschließung neuer Forschungsgebiete ausdrücklich unterstützt und das Wissen und die Ideen weltweit zugänglich macht, fördert er seit Jahren wissenschaftliche Erkenntnisse. Zudem stellt er allen Beteiligten beachtliche Bibliotheken voller innovativer Daten- und Technologielösungen zur Verfügung.

Beta Writer: Erstlingswerk wie von Menschenhand geschrieben

Der intelligente Algorithmus stammt aus der Frankfurter Goethe-Universität. Er wurde auf mehrere wissenschaftliche Aufsätze, die aus dem wissenschaftlichen Verlag Springer Nature stammen, angesetzt und analysierte ausführlich deren Inhalte. Im Anschluss daran wählte die künstliche Intelligenz alle relevanten Veröffentlichungen als Basis für die Verarbeitung seiner eigenen Publikation aus. Das Verfahren trägt den Namen Beta Writer und wurde von Christian Chiarcos und seinem Forscherteam entwickelt.

Somit wurde der erste KI-Autor zwar nicht vom Springer-Nature-Verlag selbst entwickelt, dennoch halfen die dort veröffentlichten Publikationen bei der Erstellung des Buches über Lithium-Ionen-Batterien, indem sie als Textgrundlage dienten. Einen ausgeklügelten Spannungsbogen weist das Buch ebenso wenig auf wie unerwartete Wendungen. Das liegt aber nicht am Autoren, sondern am eher trockenen Thema. Der KI-Autor selbst kann nicht nur korrekt zitieren und fehlerfrei schreiben, sondern unterscheidet sich vom Schreibstil her nicht gravierend von menschlichen Autoren. Die automatisch erstellten Inhaltsverzeichnisse, Einführungen und Referenzabschnitte erleichtern den Lesern den Zugang zu den trockenen Inhalten des Buches deutlich und sorgen zudem für eine gute Übersichtlichkeit. Obwohl das Buch nicht von einem Menschen geschrieben wurde, lässt es sich problemlos und ohne große Auffälligkeiten lesen.

Da die Publikation kostenfrei heruntergeladen und gelesen werden kann, können sich alle Interessierten selbst ein Bild vom Ergebnis machen. Die bisherigen Rückmeldungen zeigen, dass die meisten Leser dachten, dass das Buch von einem menschlichen Autor geschrieben wurde.

Forschungsstand zu Li-Ion-Batterien zusammengefasst

In der Publikation erhalten die Leser einen umfassenden Überblick über alle aktuellen Forschungsergebnisse zu den Batterien. Was auf den ersten Blick nach nichts Besonderem klingt, ist laut den Beteiligten das genaue Gegenteil. Das Buch ist die weltweit erste maschinengenerierte Publikation, die von einem Computer erzeugt und von einem wissenschaftlichen Verlag veröffentlicht wurde.

Alle einbezogenen, wissenschaftlichen Veröffentlichungen wurden einem Clustering unterzogen. Auf dieser Grundlage konnte eine sinnvolle Gliederung erreicht werden. In dieser wurden alle prägnanten Zusammenfassungen eingebunden und zusätzlich über Hyperlinks mit den ursprünglichen Dokumenten verknüpft. Laut Juniorprofessor Chiarcos soll die Publikation Aufschluss darüber geben, wie viele der Herausforderungen einer maschinengenerierten Publikation mittlerweile gelöst werden können.

Fazit: wissenschaftlicher Meilenstein, aber keine Zukunftsvision

Trotz der beeindruckenden Leistung der künstlichen Intelligenz erwartet Springer Nature auch in Zukunft nicht, dass die menschlichen Autoren von Maschinen abgelöst werden. Dennoch ist der wissenschaftliche Verlag stolz auf die erste maschinengenerierte Publikation. Der wissenschaftliche Verlag erhofft sich, dass sie eine konstruktive Debatte über die Chancen und die Risiken von maschinell generierten Inhalten im wissenschaftlichen Umfeld entfacht.

Ein Beitrag von:

  • ingenieur.de

    Technik, Karriere, News, das sind die drei Dinge, die Ingenieure brauchen.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.