Seltenstes Element der Erde 27.06.2013, 14:49 Uhr

Erstmals erfolgreiche Astat-Vermessung

Astat ist das seltenste Element, das auf der Erde vorkommt. Dementsprechend gering war bisher auch der Kenntnisstand über Astat. Jetzt ist einem Forscherteam des Instituts für Physik an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz die Lasermessung der atomaren Bindungsenergie von Astat gelungen. 

Blick in das Mainzer Lasersystem.

Blick in das Mainzer Lasersystem.

Foto: Pascal Naubereit

Wie extrem selten Astat wirklich ist, geht schon allein daraus hervor, dass der Erdmantel nur 0,07 Gramm dieses Elements aufweist. Dies erklärt sich daraus, dass Astat beim natürlichen Zerfall von Uran entsteht und eine Halbwertszeit von lediglich maximal acht Stunden aufweist. Seiner Seltenheit verdankt Astat auch den Namen, der sich aus dem griechischen Wort für ‚instabil‘ ableitet. Astat gehört zur Gruppe der Halogene wie Chlor, Fluor und Iod.

Besonders für Krebstherapie interessant

Bislang sind mehr als 20 Astat-Isotope bekannt. Beim Zerfall von Astat entsteht eine Alpha-Strahlung. Letztere macht in Verbindung mit der extremen Kurzlebigkeit Astat für eine gezielte Krebstherapie ganz besonders interessant. Das Interesse der Pharmawirtschaft an Astat konzentriert sich in dabei vor allem auf dessen Isotop 211. Letzteres bietet für die Krebsbehandlung wesentliche Vorteile. Das beginnt mit einer äußerst aggressiven Alpha-Strahlung und reicht über die kurze Reichweite dieser Strahlung bis hin zur Zugehörigkeit zur Gruppe der Halogene. Letztere ist von großem Nutzen, weil sich damit das Astat Isotop 211 besonders gut in den menschlichen Körper einschleussen und direkt an die Krebszellen andocken lässt.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Planungsingenieur (w/m/d) Straßenbau Die Autobahn GmbH des Bundes
ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH-Firmenlogo
Softwareentwickler und Softwaretester im Bereich virtuelle Simulation (gn) ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH
Fürstenfeldbruck Zum Job 
Max-Planck-Institut für Kernphysik-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) als Leitung der Betriebstechnik Max-Planck-Institut für Kernphysik
Heidelberg Zum Job 
ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH-Firmenlogo
Senior Softwareentwickler Missionsautomatisierung für FCAS (gn) ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH
Berlin, Fürstenfeldbruck, Koblenz Zum Job 
ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH-Firmenlogo
Expert Systems Engineering Drohnenabwehr (gn) ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH
Fürstenfeldbruck Zum Job 
Kölner Verkehrs-Betriebe AG-Firmenlogo
Ingenieur*in Betriebsleiterbüro (m/w/d) Kölner Verkehrs-Betriebe AG
Schwermetall Halbzeugwerk GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Automatisierungstechniker (m/w/d) Schwermetall Halbzeugwerk GmbH & Co. KG
Stolberg Zum Job 
GDMcom-Firmenlogo
Teamleiter Automation (m/w/d) GDMcom
Leipzig Zum Job 
STC Germany GmbH-Firmenlogo
Ingenieur/Techniker vorzugsweise für Hochfrequenztechnik (m/w/d) STC Germany GmbH
Frontenhausen Zum Job 
GDMcom-Firmenlogo
Sachbearbeiter für Verwaltung von Liegenschaften und Dienstbarkeiten (w/m/d) GDMcom
Leipzig Zum Job 
GDMcom GmbH-Firmenlogo
Systemingenieur für Informations- und Telekommunikationstechnik (m/w/d) GDMcom GmbH
Leipzig Zum Job 
Griesemann Gruppe-Firmenlogo
(Lead) Ingenieur EMSR-Technik (m/w/d) Griesemann Gruppe
Wesseling Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur Straßenplanung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Kempten Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur für Bauvorbereitung und -leitung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Kempten Zum Job 
Zink Ingenieure GmbH-Firmenlogo
Landschaftsarchitekt / Ingenieur (m/w/d) Zink Ingenieure GmbH
Lauf, Offenburg, Teningen Zum Job 
Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik IAF-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/d) - CVD-Diamant-Technologie Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik IAF
Freiburg im Breisgau Zum Job 
IMS Messsysteme GmbH-Firmenlogo
Elektrotechnikingenieur/-techniker (m/w/i) für die Prüfung von Messsystemen IMS Messsysteme GmbH
Heiligenhaus Zum Job 
Mehler Vario System GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Bereich Entwicklung neue Systeme Mehler Vario System GmbH
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Bauingenieur als Projektleiter Bau und Erhaltung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
Kempten Zum Job 
ONEJOON GmbH-Firmenlogo
Techniker / Ingenieur (m/w/d) für unser Test Center im Bereich Anlagenbau / Thermoprozesstechnik ONEJOON GmbH
Bovenden Zum Job 

Für die Arbeiten des Mainzer Physikers Sebastian Rothe wurde ein künstlich erzeugtes Astat verwandt. Rothe gelang es das Ionisationspotenzial des Elements zu ermitteln. Das ist die Bindungsenergie, die erforderlich ist, um ein Elektron aus der äußeren Schale eines Atoms zu entfernen. De facto bestimmt diese Bindungsenergie die chemischen Reaktionen sowie deren Stabilität, wenn das jeweilige Element an diesen Vorgängen beteiligt ist.

Am Genfer CERN-Institut Messungen durchgeführt

Mittels Laserspektroskopie ergab sich für Astat ein Wert von 9,31751 Elektronenvolt (eV). Die entsprechenden Messungen wurden mit speziellen Lasern der Arbeitsgruppe Larissa (Laser Resonanz Ionisation für Spektroskopie in selektiven Anwendungen) aus Mainz am CERN-Institut in Genf vorgenommen. Dabei wurde das äußerste Valenzelektron eines Astat-Atoms stufenweise Laserlicht ausgesetzt. Das reichte schließlich bis zur Ionisation. Alle angeregten Zustände wurden dabei vermessen. Die Arbeiten der Mainzer Forscher in Genf wurden anschließend vom kanadischen Forschungszentrum für Teilchen- und Kernphysik TRIUMF in Vancouver erweitert und in den Ergebnissen bestätigt.

Wie Rothe betont, war Astat das letzte natürlich vorkommende Element auf der Erde, dessen Ionisationspotenzial bisher noch nicht experimentell ermittelt und bestimmt worden war. Möglich wurden die geschilderten Messungen durch die Arbeiten des Mainzer Physikers Professor Ernst Otten. Er hatte schon vor 30 Jahren am Isotopen-Massenseparator Isolde von CERN Messungen vorgenommen. Inzwischen wird das auf diesen Anfängen aufbauende Larissa-Verfahren mit dem Mainzer Laser-System in weiten Teilen der Welt in der Produktion und Untersuchung exotischer Radioisotope eingesetzt.

 

Ein Beitrag von:

  • Peter Odrich

    Peter Odrich studierte Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Verkehrsbetriebe. Nach 28 Jahren als Wirtschaftsredakteur einer deutschen überregionalen Tageszeitung mit langer Tätigkeit in Ostasien kehrte er ins heimatliche Grossbritannien zurück. Seitdem berichtet er freiberuflich für Zeitungen und Technische Informationsdienste in verschiedenen Ländern. Dabei stehen Verkehrsthemen, Metalle und ostasiatische Themen im Vordergrund.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.