Schweden will den Erdöl-Ausstieg
„Wir werden die Voraussetzungen schaffen, um Schwedens Abhängigkeit von fossilen Energieträgern bis 2020 zu beenden“, so Mona Sahlin, Ministerin für Nachhaltige Entwicklung. Ein Schwerpunkt: die massive Förderung von Biokraftstoffen.
Schweden und die USA haben etwas gemeinsam: Sie wollen den auf Erdöl-Importe verzichten. „Die Abhängigkeit von ausländischem Öl gefährdet unsere Fähigkeit zu wachsen“, erklärte US-Präsident George W. Bush am 4. September anlässlich des „Labor Day“. Er sprach davon, die Atomenergie weiter auszubauen, die sei “ sicher, sauber und erneuerbar“. Bush zeigte sich auch u. a. interessiert an Bioethanol als Kraftstoff. Die Schweden im „alten Europa“ handeln. Ihr Regierungsziel ist die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern bis 2020 zu beenden.
„Wir haben den Vorteil, dass unsere Industrie und Wirtschaft im internationalen Vergleich nur in geringem Maß von Öl abhängig ist“, erklärte jüngst Mona Sahlin, Schwedens Ministerin für Nachhaltige Entwicklung. Seit 1994 ginge der Ölverbrauch im Dienstleistungsbereich zurück, und obwohl die industrielle Produktion seitdem um 70 % zunahm, sei der Ölbedarf der Industrie nahezu konstant geblieben.
Die Entwicklung will Schwedens Regierung nun auch auf den Verkehr und die Haushalte ausdehnen und hat dafür ein Programm aufgelegt. So werden u. a. der Wechsel von Ölheizungen auf solche mit erneuerbaren Energien finanziell gefördert, Maßnahmen von Büchereien, Schwimmbädern oder Krankenhäusern zur Energieeffizienzerhöhung und Umstellung auf erneuerbare Energien unterstützt.
Im Verkehrssektor soll die Abhängigkeit von Kraftstoffen aus Erdöl gebrochen und die Entwicklung von Biokraftstoffen vorangetrieben werden. Dazu befreit Schwedens Regierung CO2-neutrale Kraftstoffe für fünf Jahre von der CO2-abhängigen Kfz-Steuer und Energiesteuer.
In Schweden stammte in den 1970er-Jahren noch 60 % der Energie aus Erdöl, heute nur noch 30 % – dank Wasserkraft, und 2020 soll das Ölzeitalter dort ganz enden. Deshalb, so Sahlin, werde der Etat nur für Forschungen im Energiebereich jährlich auf 90 Mio. € aufgestockt. Das Ziel sei eine höhere Produktion erneuerbarer Energie und ihre effizientere Nutzung. Seiten 15 bis 17 PT/WOP
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