Autonomes Fahren 18.11.2024, 16:20 Uhr

Trump möchte Musk mit seinen Robotaxis in die Spur helfen

Autonomes Fahren kämpft noch mit zahlreichen Kinderkrankheiten und kommt daher nicht richtig in die Spur. Donald Trump ist das egal, er will die Regeln für selbstfahrende Autos in den USA lockern. Das spielt Elon Musk in die Karten, der mit seinen Robotaxis durchstarten möchte.

Tesla Robotaxi

So soll Teslas Robotaxi Cybercak aussehen. Musks Firma könnte der große Profiteur von Regeländerungen in den USA bezüglich autonomen Fahren werden.

Foto: Tesla, Inc.

Donald Trump plant, mit seinem Team die Regulierungen für autonome Fahrzeuge in den USA deutlich zu lockern. Insidern zufolge soll das Verkehrsministerium unter seiner Regierung eine überarbeitete Regelung für selbstfahrende Autos entwickeln. Ziel ist es, die Markteinführung vollautonomer Fahrzeuge zu erleichtern.

Für die Automobilindustrie, besonders für Tesla, könnte das eine richtungsweisende Entwicklung sein. Elon Musk, ein wichtiger Unterstützer der Trump-Kampagne, plant ab 2026 die Serienproduktion von Robotaxis. Weniger strenge Vorschriften würden seinen ambitionierten Zeitplan für die sogenannten „Cybercabs“ deutlich beschleunigen.

Hindernisse für die Industrie abbauen

Die bisherigen Regularien gelten als große Hürde für Unternehmen, die autonome Fahrzeuge in größerem Umfang auf den Markt bringen wollen. Tesla verfolgt dabei einen besonders kosteneffizienten Ansatz: Die Fahrzeuge nutzen ausschließlich Kameras und verzichten auf teure Lidar-Sensoren, was sie von Konkurrenten wie Waymo unterscheidet. Kritiker sehen diesen Ansatz jedoch als weniger sicher.

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Musk hat sich bereits mehrfach für eine Vereinfachung der gesetzlichen Rahmenbedingungen ausgesprochen. Die engen Verbindungen zwischen dem Unternehmer und der Trump-Regierung könnten diesen Wunsch nun Realität werden lassen.

Lesen Sie dazu: Donald Trump holt Elon Musk ins Weiße Haus

Suche nach neuen Führungspersönlichkeiten

Die Neuausrichtung der Verkehrspolitik beginnt mit einer neuen Leitung für das Verkehrsministerium. Bloomberg berichtet, dass das Trump-Team derzeit mögliche Kandidat*innen prüft. Ein Name, der dabei häufig fällt, ist Emil Michael, ein ehemaliger Uber-Manager.

Mit ihm könnte eine Führungspersönlichkeit an Bord kommen, die Erfahrung mit disruptiven Technologien hat. Kritiker warnen jedoch, dass ein schneller Wechsel zu lascheren Vorschriften die Verkehrssicherheit gefährden könnte.

Chancen und Risiken: Eine geteilte Debatte

Die möglichen Änderungen stoßen auf gemischte Reaktionen. Befürworter sehen in einer Lockerung der Regeln große Chancen. Sie könnte Innovationen im Bereich des autonomen Fahrens beschleunigen und die USA als Technologiestandort stärken.

Gegner argumentieren dagegen, dass die Technologie noch nicht ausgereift genug ist. Ohne umfassende Tests und Sicherheitsvorkehrungen könnten neue Gefahren für den Straßenverkehr entstehen. „Die Einführung vollautonomer Fahrzeuge ohne ausreichende Kontrollen wäre ein riskanter Schritt“, so eine anonyme Quelle aus dem Verkehrswesen.

Wird Tesla zum großen Profiteur?

Tesla könnte zu den größten Gewinnern der Gesetzesänderungen zählen. Das Unternehmen hat bereits Milliarden in die Entwicklung der sogenannten „Full Self-Driving“-Software investiert. Der kamerabasierte Ansatz bietet Vorteile bei den Produktionskosten, steht aber auch wegen Sicherheitsbedenken in der Kritik.

Die enge Beziehung zwischen Musk und Trump könnte Teslas Interessen weiter voranbringen. Vor Kurzem ernannte Trump Musk und Vivek Ramaswamy zu Leitern einer neuen Abteilung für Regierungseffizienz. Diese soll bestehende Vorschriften prüfen und reduzieren.

Lesen Sie dazu: Tesla stellt sein Robotaxi vor

Ein Beitrag von:

  • Dominik Hochwarth

    Redakteur beim VDI Verlag. Nach dem Studium absolvierte er eine Ausbildung zum Online-Redakteur, es folgten ein Volontariat und jeweils 10 Jahre als Webtexter für eine Internetagentur und einen Onlineshop. Seit September 2022 schreibt er für ingenieur.de.

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