Schüler präsentieren geniale Ideenfür die automobile Zukunft
Bei der Suche nach der automobilen Zukunft präsentierten Schüler im Rahmen einer VDA-Initiative jetzt weitreichende Ideen.
Der Fahrer steigt in sein Auto, wählt den gewünschten Zielort und macht es sich danach bequem, um ein Buch zu lesen oder ein auf die Frontscheibe projiziertes Fernsehprogramm zu genießen. Das Fahrzeug unterdessen findet unabhängig vom Fahrer ohne Störung das anvisierte Parkhaus.“ Diese Vision stammt nicht etwa aus dem Forschungszentrum eines internationalen Autokonzerns, sondern aus dem Leistungskurs Physik des Gymnasiums Erkner in Brandenburg.
Die neun Gymnasiasten dieses Leistungskurses beteiligten sich am nationalen Schülerwettbewerb „Inmotion“ des VDA. Dieser Wettbewerb ist Teil der Initiative „Ingenieur – Faszination Bewegung“, mit der der Verband der Automobilindustrie in Frankfurt auf das nachlassende Interesse am Ingenieurstudium reagiert. „Eine wichtige Ursache hierfür ist die ungenügende Information der Abiturienten,“ meinte vor kurzem VDA-Präsident Bernd Gottschalk.
Was da im Verborgenen schlummert, zeigen die ersten Ergebnisse der teilnehmenden Klassen. „Wir waren begeistert über die Kontakte zu großen Konzernen wie VW oder DaimlerChrysler“, erinnert sich Michael Menz, Team-Captain der Erkner Gymnasiasten. „Und vor allem haben sie uns mit unseren zum Teil futuristischen Ideen um den Antrieb, die Navigation oder das Cockpit ernst genommen.“ Ähnlich erging es auch Carsten Rohr, Team-Captain des Leistungskurses Physik an der Berliner Ernst Abbe-Oberschule.
Wie Menz ließ er nicht nur erste Führungsqualitäten erkennen, er präsentierte mit seiner Gruppe eine Arbeit, die einen phantasievollen Blick weit in die nächsten Jahrzehnte der Automobilindustrie erlaubt. „Leistung durch Miniaturisierung“, so die Schlagzeile des Textes, der den Anwendungen der Nanotechnologie freien Lauf läßt. Intelligente Materialien sollen sich selbst reparieren, staubkorngroße Computer steuern das Fahrzeug, Mikrozahnräder bilden reibungsfreie Getriebe. Die Präsentationen dieser beiden Leistungskurse waren so überzeugend, daß VW sie jetzt in Berlin als Gewinner der ersten Wettbewerbsstufe auszeichnete. Sie gehören zu jenen zehn Teams, die nun in einer zweiten Phase aus verschiedenen Materialien ein Fahrzeugmodell konstruieren müssen. Vielleicht haben sie noch einmal eine innovative Idee und etwas Glück, um während der IAA `99 (16./19.September. in Frankfurt) zu den Besten zu gehören und damit die Frage des VDA „Wo sind die Genies der Zukunft?“ zu beantworten.
GREGOR FRECHEN
Fit fürs Studium: Die Physik-Leistungskurse des Gymnasiums Erkner in Brandenburg und der Berliner Ernst Abbe-Oberschule wurden von VW als die besten Teams der ersten Phase des Wettbewerbes „Inmotion“ ausgezeichnet.
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