Automobil 12.03.1999, 17:20 Uhr

Für Aufsehen sorgen die Nischen-Fahrzeuge

Ein Feuerwerk an Neuheiten zünden vor allem die deutschen Aussteller auf dem als europäisches Stimmungsbarometer geltenden Schweizer „Salon de l“Auto“. Zum Genfer „Autofrühling“ werden vom 11. bis 21. März über 700 000 Besucher erwartet.

Auf dem internationalen Automobil-Salon in Genf lockt die Branche mit 95 Welt- und Europapremieren. In den überschaubaren Hallen der Palexpo, direkt am Genfer Flughafen, präsentieren sich Marken, Modellneuheiten und die Führungsriege der Automobilwirtschaft.
Die Rolle der Eye-Catcher auf den Ständen spielen zwar immer noch die Studien. Doch praktisch die gleiche Sogwirkung auf das Publikum üben heute die ausgefallenen Nischenprodukte aus. Serienreife Roadster, wie die offene Version des Audi TT-Coupés fungieren als Blickfang.
Der Zweisitzer von Audi ist ein optischer Leckerbissen, das Stoffverdeck verschwindet unter einem festen Deckel hinter den Sitzen. Als Antrieb dienen die beiden 1,8-l-Vierzylinder, 132 kW (180 PS) stark oder turbogeladen mit 165 kW (225 PS), auf Wunsch auch mit Allrad. Passend die Markteinführung, sie ist für den Sommer angekündigt.
Für Leistungshungrige in der Kompaktklasse hat Audi die Sportversion S3 mitgebracht, die aus dem braven Zwei- und inzwischen auch Viertürer A3 mittels TT-Coupé-Turbomotor eine rundum kraftstrotzende Limousine macht. Daneben parkt auf dem Messestand das ebenfalls souveräne neue A6-Topmodell mit dem 4,2-l-V8 aus dem A8 und ausschließlichem Quattro-Antrieb.
Bei BMW thront der erstmals in Europa gezeigte Freizeit- und Geländewagen X5 über dem zur Weltpremiere angetretenen 3er-Coupé, den facegelifteten Z3-Roadstern und dem 740 d, dem ersten Diesel-V8 in der Luxusklasse. Den im US-Werk Spartanburg gebauten X5 liefert BMW ab Herbst zunächst in Amerika aus, im nächsten Frühjahr mit Sechszylinder-Reihenmotoren und V8 auch in Europa. Etwas kürzer als die 5er-Limousine, bietet der 1,72 m hohe Allradler jede Menge Platz.
Am ersten Messetag enthüllte Mercedes-Benz das CL-Coupé der neuen S-Klasse. Außer dem V8-Motor bekommt das große, optisch aber gut proportionierte Coupé einen völlig neu entwickelten V12-Motor mit 270 kW (367 PS). Um den Fahrkomfort beim Anfahren, Bremsen und in Kurven zu erhöhen, erhält er ein aktives Fahrwerk. Gegenüber dem Vorgänger wird der neue CL durch gewichtsparende Materialien wie Aluminium, Magnesium, Kunststoff sowie hochfeste Stahlsorten um 340 kg leichter. AMG zeigt die Top-Version CLK 55, deren V8 nun eine Leistung von 255 kW (347 PS) bietet.
Ins Scheinwerferlicht rückt Opel den nur 3,90 m langen Speedster, einen vom Lotus Elise abstammenden Roadster, dem die Rüsselsheimer ein flottes Blechkleid verpaßt haben. Dank Aluminium-Rahmen wiegt der Zweisitzer leer nur 800 kg und läßt sich laut Opel von einem 2,2-l-Aggregat in weniger als 6 s von 0 auf 100 km/h beschleunigen. Nicht weniger interessant auf dem Stand und eine wichtige Neuerscheinung für Opel ist der Siebensitzer Zafira auf Astra-Basis, der kurz vor der Markteinführung steht. Noch im Prototypen-Stadium befindet sich der kompakte, viertürige Microvan Concept A mit tropfenförmiger Karosserie, hoher Variabilität und dualem Antrieb – einem turbogestärkten 1,0 – l – Dreizylinder, mal im Benzinmodus, mal im Erdgasbetrieb.
Im Mittelpunkt des Ford-Auftritts in Genf stehen Konzeptstudien vom kompakten Mittelkläßler Focus, von den Sportcoupés Cougar und Puma. Unter dem wohlklingenden Namen Thunderbird lehnt sich ein weiterer Sportwagen an das Design der 50er Jahre an. Der Focus Cosworth (200 PS) feiert Europa-Premiere. Einen Ausblick auf die Elektro-Zukunft gibt der zweisitzige Think von der norwegischen Ford-Tochter Pivco.
Porsche hat den 911 GT3 in die Hallen gerollt, dessen 265 kW (360 PS) die Tachonadel in 4,8 s aus dem Stand auf 100 km/h schnellen lassen können. 200 km/h lassen sich erreichen, wenn normale Autos gerade mal Tempo 100 erreicht haben, nämlich nach 15,8 s. Äußerlich zeigt sich der GT3, dessen Hubraum von 3,4 l auf 3,6 l angehoben ist, ebenfalls modifiziert.
VW als europäischer Marktführer hat sich einige Überraschungen ausgedacht. Dazu zählen die zweckmäßige Kombi-Variante des Golf und die noblere des Bora. Schon im Mai stehen beide bei den Händlern. Zukünftig kann der Wolfsburger Bestseller Golf außerdem in einer Topversion mit V6 und 150 kW (204 PS) geliefert werden. Die RSi-Studie vom Beetle macht dem Fun-car frischen Dampf, und der im Herbst in Paris vorgestellte 3-l-Lupo TDI ist nun serienreif – lieferbar ab Juli.
Die Franzosen zeigen etliche Neuheiten. Renault stellt auf Basis der Großraum-Limousine Espace das „Zukunftsauto“ Avantime vor, einen Zwitter zwischen Coupé und Van (siehe Seite 14). Als Spitzenmodell von „Übermorgen“ enthüllte Citroën-Chef Satinet den C6 Lignage.
Fiat, Alfa und Lancia begnügen sich weitgehend mit Modifikationen, Ergänzungen ihres Motorenprogramms oder mit Facelifts wie beim Fiat Marea. Chrysler schickt den neuen Neon ins Rennen der unteren Mittelklasse. Jaguar führt den S-Type ein, Rover den 75. Neue Kompakt-Vans kommen aus Japan, wie der Nissan Almera Tino oder der Mazda Premacy. Toyota hat den kleinen Lexus und den Yaris dabei. Aus Korea kommt ein Auto für die Oberklasse: Hyundai will mit dem XG 30 ab Mai bei den Nobelkarossen Position beziehen.
INGO REUSS/WOP
Der Audi TT Roadster ist ein Blickfang auf dem Automobil-Salon. Im Sommer soll der offene Zweisitzer eingeführt werden. Sein Preis – erstmals auf Euro-Basis: 30 000 Euro bzw. 58 674,90 DM mit 132-kW-Motorisierung.
Exklusives im Großformat: Mercedes-Benz CL. Mit dem neuen Coupé der S-Klasse will DaimlerChrysler Technologieführerschaft dokumentieren. Für höchste Ansprüche sind voraussichtlich 175 000 DM zu zahlen.
Im Coupé der BMW 3er-Reihe sehen die Bayern einen „Athleten in edlem Outfit“. Das Coupé mit neuentwickelten Vier- und Sechszylindermotoren startet als 323 Ci (125 kW 59 600 DM) und 328 Ci (142 kW 63 500 DM).
Der Ford Think, ein zweisitziges Elektrofahrzeug, wird von der Ford-Tochter Pivco gebaut
Opel setzt auf den Speedster. Der Zweisitzer mit Aluminium-Mittelmotor (108 kW) und -Chassis sowie Kunststoff-Karosserie wiegt ca. 800 kg.

 

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Ein Beitrag von:

  • Ingo Reuss

    Der Autor Ingo Reuss ist Motorjournalist. Er ist seit vielen Jahren für große Tages- und Wochenzeitungen sowie Fachmagazine tätig.

  • Wolfgang Pester

    Ressortleiter Infrastruktur bei VDI nachrichten. Fachthemen: Automobile, Eisenbahn, Luft- und Raumfahrt.

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