Luftfahrt 19.10.2007, 19:30 Uhr

„Dies ist die neue Königin der Lüfte“  

VDI nachrichten, Toulouse, 19. 10. 07, moc – Die erste A380 von Airbus – das größte Passagierflugzeug der Welt – ist Anfang dieser Woche an Singapore Airlines ausgeliefert worden. Das Flugzeug verströmt einen Hauch von Luxus, wie er am Himmel selten ist. Auch für die, die nicht First Class fliegen wird der Flug mit der A380 ein Erlebnis sein.

Ein bisschen peinlich berührt war er schon: Als er gefragt wurde, ob Singapore Airlines (SIA) denn daran denke, die neuen Suiten besonders an Paare auf Hochzeitsreise zu vermarkten, sah man deutlich, dass SIA-Chef Chew Choon Seng die Frage so richtig angenehm nicht war. Mit einem Lächeln überhörte er sie.

Dabei war die Frage gar nicht einmal so weit hergeholt: In der neuen First Class an Bord des Airbus A380 bietet Singapore Airlines zwölf private Suiten. In vier Suiten lassen sich die Sitze zu einem breiten Doppelbett zusammenlegen. Und mitten drauf stand, wie sollte es anders sein, eine Flasche Champagner. Fürs Design verantwortlich war der Yachtenbauer Jean-Jacques Coste, für die Textilien Givenchy.

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Chew hatte am Montag dieser Woche einen Abstecher nach Toulouse gemacht, an den Sitz des Flugzeugherstellers Airbus, um dort seine erste A380 abzuholen – fast zwei Jahre später als ursprünglich vorgesehen.

Dafür ließ er jetzt seiner Begeisterung über das Flugzeug freien Lauf: „Dies ist die neue Königin der Lüfte“, sagte er. „Sie war das Warten wert.“

In diesem Oktober wird eine neue Ära im internationalen Luftverkehr beginnen. Nach der Übernahme des Flugzeuges stehen für SIA noch einige Testtage an, bevor das Flugzeug nach Singapur überführt wird. Am 25. Oktober startet ein Sonderflug von Singapur nach Sydney, bei dem geladene Gäste und Passagiere an Bord sein werden, die ihr Ticket im Internetportal E-bay ersteigert haben. Drei Tage später wird die A380 den Liniendienst zwischen Singapur und Sydney aufnehmen.

Airbus hatte einst, um das Flugzeug besser zu vermarkten, eine Art Luxustempel am Himmel prognostiziert, mit Bars, Geschäften und Fitness-Geräten. Davon ist die Realität zwar meilenweit entfernt, denn die Airlines stellen auf die verfügbare Grundfläche lieber noch einen Sitz mehr, den sie verkaufen können. Die Ausstattung der neuen A380 von Singapore Airlines kommt der Vision aber wahrscheinlich von allen A380-Kunden am nächsten, Qatar und Etihad Airways vielleicht ausgenommen. Und SIA hat sich für deutlich weniger Sitze entschlossen, als die maximal gut 800 Sitze, die in der A380 möglich sind: Bei 471 Sitzen gibt es Beinfreiheit für jeden.

Extra für das Flugzeug hat die Fluggesellschaft die Sitze in allen drei Klassen erneuert. Die First Class ist nach ihrer Ansicht so gut geworden, dass sie sie nur noch Singapore Airlines Suites nennt und in ihr „eine Klasse jenseits von First“ erkennt. In der Tat setzen die Suites neue Maßstäbe in der Branche und sind wohl noch einen Tick besser, als die bislang führenden Bordprodukte von Jet Airways (Indien) und Emirates (Dubai).

Der Sitz lässt sich in ein Bett mit echter Matratze umbauen, nach außen ist die Privatsphäre durch einen Sichtschutz gewahrt. Gegessen wird nach individueller Bestellung und wann immer gewünscht.

Wer arbeiten muss, muss nicht einmal seinen Laptop anschalten, denn der Flachbildschirm an der Wand jeder Kabine dient auch als Computer. Wer sich lieber unterhalten lässt, kann zwischen 100 Filmen und gut 180 Fernsehkanälen wählen.

Auch die Economy-Klasse kann sich sehen lassen: Große Bildschirme, USB-Zugang und Stromversorgung für den Laptop im Sitz sind selbstverständlich.

Singapore Airlines wird in diesem Jahr nur eine A380 erhalten. Die nächsten Maschinen werden vom kommenden Frühjahr an ausgeliefert. Nummer zwei und drei will die Fluglinie für einen täglichen Dienst nach London nutzen. Flugzeug Nummer vier wird nach Tokio eingesetzt, Nummer fünf und sechs werden nach Hongkong und San Francisco fliegen.

Im Jahr 2008 werden außerdem auch noch Qantas Airways (Australien) und Emirates ihre ersten Maschinen bekommen.

Die Lufthansa wird die A380 im zweiten Halbjahr 2009 übernehmen, voraussichtlich einige Wochen nach Air France.

Airbus betreibt einen erheblichen Aufwand, um sicherzustellen, dass die Einführung in den Liniendienst glatt verläuft. 30 Techniker werden in den kommenden Monaten in Singapur stationiert, um im Falle eines Falles einspringen zu können. Für die Einführung des neuen Flugzeugs eignet sich die Sydney-Strecke auch deswegen, weil sie relativ kurz ist. Jeden Tag hat die A380 deswegen sechs Stunden Aufenthalt in Singapur, wo auch längere Reparaturen möglich sind. In Sydney allerdings ist die Bodenzeit nur mit einer Stunde und 40 Minuten angesetzt und damit nur zehn Minuten über dem von Airbus angegebenen Mindestwert.

Australien eignet sich zwar grundsätzlich als Ziel für eine Hochzeitsreise. Allerdings gibt es einen womöglich entscheidenden Einwand gegen die Sondervermarktung für Paare: Aus Sicherheitsgründen sind die Kabinen oben offen – und der Sichtschutz ist auch nicht sehr hoch. JENS FLOTTAU

 

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