Deutsche Bahn macht den Kaufvertrag schnell perfekt
Mit der Aktion „Weniger Staat“, die wir jetzt abschließen, haben wir wohl vielen Lesern und Leserinnen aus der Seele gesprochen. Die Resonanz war riesengroß. Natürlich konnten wir nicht alle geschilderten Fälle recherchieren und veröffentlichen – dafür waren sie oftmals zu kompliziert. Zum Schluss ein Fall, der Wirkung zeigte.
Seit November 2002 haben die VDI nachrichten Wirtschaftsminister Clement bei seinen Entbürokratisierungsplänen geholfen. Inwieweit er erfolgreich sein wird ist noch ungewiss. Dass wir aber einem Leser mit der Schilderung seines Falles recht flott ein Erfolgserlebnis bescheren konnten, möchten wir Ihnen zum Schluss nicht vorenthalten.
Vielleicht erinnern Sie sich an den „Grundstückskauf von der Bahn“ (Seite 18, Ausgabe 1/2 vom 10. Januar 2002). Dabei ging es darum, dass ein Interessent ein kleines Grundstück (5 m x 7 m) zur Abgrenzung einer Parzelle von der Deutschen Bahn (DB) erwerben wollte. DB-Imm war zuständig, dann aber auch DB Netz und DB Streckenmanagement. Das ganze wurde zu einem Verkaufs-Slalom mit vielen Hindernissen. Aber jetzt erreichte uns erfreulicherweise folgender Brief von Matthias Kiekebusch, Vorsitzender der Geschäftsführung der DB Services Immobilien, Berlin, den wir hier gekürzt wiedergeben:
„Wir haben diesen Artikel sehr ernst genommen und unsere Niederlassung der DB Services Immobilien GmbH in Frankfurt beauftragt, den Vorbereitungsprozess zum Abschluss des Kaufvertrages in Zusammenarbeit mit dem Interessenten zu beschleunigen. Das Ergebnis: Der Kaufvertrag über das Grundstück konnte am 25. Februar 2003 in Frankfurt beurkundet werden.
Lassen Sie mich kurz den sehr aufwendigen und leider auch zeitintensiven Prüfungsprozess erklären, der aufgrund bestehender Gesetze, Bestimmungen und Richtlinien auch innerhalb des DB-AG-Konzerns beschritten werden muss.
Mit Eintreffen einer Kaufanfrage eines Interessenten, von denen täglich sehr viele eingehen, wird nach Feststellung der erforderlichen Grundstücksdaten, die „Entbehrlichkeit“ des Grundstücks geprüft. Das bedeutet, dass sämtliche Konzerngesellschaften der DB AG intern prüfen, ob das betreffende Grundstück für den Bahnbetrieb notwendig oder nicht betriebsnotwendig ist und dies auch mit den bestehenden langfristigen Planungen abgleichen müssen.
Dieser Prozess ist auch für die auf dem Grundstück befindlichen Anlagen und Gebäude durchzuführen und nimmt aus verständlichen Gründen einen längeren Zeitraum als bei vielen anderen Immobilieneigentümern in Anspruch.
Natürlich geben auch wir uns nicht mit den teilweise zu langwierigen Prüfungsprozessen zufrieden und versuchen, diese tagtäglich zu optimieren. So arbeiten wir unter anderem daran, neben diversen Maßnahmen auch ein operatives Portfoliomanagement aufzubauen, das es uns künftig besser ermöglichen wird, eine höhere Kundenzufriedenheit und damit das letztendlich auch bessere Vertriebsergebnis zu erreichen.
Als Immobiliendienstleister der Deutschen Bahn AG steht Service und Kundenorientierung für uns an oberster Stelle. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, arbeiten unsere Mitarbeiter täglich an der Optimierung der bestehenden Prozesse und tragen damit ihren Teil zur Entbürokratisierung bei.
Hierbei wünschen auch wir uns eine Vereinfachung in der Gesetzgebung, die diese Prozesse beschleunigen und effektiver gestalten ließe.“
Danke, Herr Kiekebusch. elb
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