Umwelttechnik 11.01.2002, 17:32 Uhr

Papier killt Schadstoffe

Papier ist aus dem Alltag nicht wegzudenken. Dass Papier auch in der Lage ist, Bakterien zu vernichten, schädliche Dämpfe und unangenehme Gerüche zu beseitigen, erscheint utopisch. Doch kommt Papier mit genau diesen Eigenschaften jetzt aus Japan auf den deutschen Markt.

Das Geheimnis des „Vitan“-Papiers liegt in der Beschichtung mit Titandioxid (TiO2) – der „Weißmacher“ in Wandfarben, Kosmetika oder sogar Zigarren. TiO2 hat neben seiner intensiven Weißfärbung eine weitere herausragende Eigenschaft. „Eine bestimmte Modifikation, die Anatas-Form, ist ein hervorragender Halbleiter“, erklärt Dr. Volker Sperber vom Institut für Werkstofftechnik der Universität Kassel.

Ein solcher Halbleiter zeichnet sich durch eine bedingte Leitfähigkeit aus, die durch Photonen angeregt wird. Wenn Tageslicht oder auch UV-Kunstlicht mit einer Wellenlänge kleiner 390 nm auf dieses Papier fällt, reagiert das TiO2 mit in der Luft vorhandenem Wasser. Dabei entstehen so genannte OH–Radikale, die ein starkes Oxidationsmittel sind und Schadstoffe oder Mikroorganismen durch Oxidation zerstören.

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Untersuchungen durch die japanische Society of Industrial Technology for Antimicrobial Articles ergaben, so Sperber, dass sich E.coli-Bakterien innerhalb von 24 Stunden auf photokatalytischem Papier „vollständig aufgelöst“, sich in einer Kontrollgruppe hingegen im gleichen Zeitraum vervielfacht hatten. Bei Versuchen mit Formaldehyd wurden drei Tage lang im 24-Stunden-Abstand 20 ppm (parts per million) Formaldehyd in einen Testraum eingebracht. Nach drei Tagen war mit Hilfe des Papiers der Schadstoff komplett abgebaut, während sich in einem Kontrollraum 40 ppm Formaldehyd in der Luft angereichert hatten.

Photokatalytisches Papier wird in Japan bereits seit drei Jahren als Tapete, als Bespannung für Trennwände und Lampen oder für Wandkalender verwendet. Im Auftrag des japanischen Unternehmens EIN Engineering Tokio eruieren jetzt die Kasseler Werkstofftechniker mögliche Märkte in Europa. Sie sollen außerdem technische Fragen klären, z.B. wie die TiO2-Partikel so in die zellulosehaltige Trägerschicht eingebracht werden können, um Produktion, Weiterverarbeitung und Endnutzung unbeschadet zu überstehen. han/cf

 

Ein Beitrag von:

  • Christa Friedl

    Redakteurin VDI nachrichten. Fachgebiet: Umweltpolitik, Umwelttechnologien.

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