Studie 21.11.2024, 15:00 Uhr

Haben wir bald 30 Millionen Umwelttote pro Jahr?

Es wird prognostiziert, dass bis zum Ende des Jahrhunderts jährlich 30 Millionen Todesfälle durch extreme Temperaturen und Luftverschmutzung auftreten. Für rund 20% der Weltbevölkerung stellen extreme Temperaturen dabei ein höheres Risiko dar als Luftverschmutzung.

Dürre

Beunruhigende Zukunft: 30 Millionen Todesfälle durch extreme Temperaturen und Luftverschmutzung prognostiziert.

Foto: PantherMedia / kamchatka

Extreme Temperaturen und Luftverschmutzung stellen weltweit ernsthafte Gesundheitsrisiken dar und tragen in vielen Regionen erheblich zu Todesfällen bei. Hitzewellen, die durch den Klimawandel verstärkt werden, verursachen jährlich Tausende von Hitzetoten, insbesondere bei älteren Menschen, Kindern und Personen mit Vorerkrankungen. Gleichzeitig führt die Luftverschmutzung, vor allem in städtischen Gebieten, zu einer Vielzahl von Atemwegserkrankungen, Herz-Kreislauf-Problemen und Krebs, was zu einer deutlich erhöhten Mortalität führt.

Beunruhigende Ergebnisse durch Computersimulationen

Laut einer internationalen Studie, die vom Max-Planck-Institut für Chemie geleitet wurde, könnte die jährliche Sterblichkeitsrate durch Luftverschmutzung und extreme Temperaturen bis zum Ende des 21. Jahrhunderts auf 30 Millionen steigen. Die Forschung, die auf Computersimulationen basiert, zeigt beunruhigende Ergebnisse: Die Zahl der Todesfälle durch Luftverschmutzung könnte sich verfünffachen, während die Zahl der temperaturbedingten Todesfälle siebenmal höher sein könnte. Extreme Temperaturen könnten somit für mindestens 20 % der Weltbevölkerung ein größeres Gesundheitsrisiko darstellen als Luftverschmutzung.

Regionale Unterschiede bei den zukünftigen Sterberaten

Die Studie zeigt, dass es große regionale Unterschiede bei den zukünftigen Sterberaten gibt. In Süd- und Ostasien, wo die Bevölkerung älter wird, wird erwartet, dass viele Menschen weiterhin durch Luftverschmutzung sterben. In wohlhabenden Regionen wie Westeuropa, Nordamerika und dem asiatisch-pazifischen Raum wird dagegen immer mehr Menschen durch extreme Temperaturen sterben. In Ländern wie den USA, Großbritannien, Frankreich, Japan und Neuseeland sterben bereits heute mehr Menschen durch ungewöhnliche Temperaturen als durch Luftverschmutzung. Diese Entwicklung wird sich auch in Mittel- und Osteuropa, etwa in Polen und Rumänien, sowie in Teilen Südamerikas wie Argentinien und Chile fortsetzen.

Die Forscher*innen basieren ihre Berechnungen auf Projektionen von 2000 bis 2090, die sie in zehnjährigen Abständen untersucht haben.
„Im Jahr 2000 starben rund 1,6 Millionen Menschen aufgrund extremer Temperaturen, sowohl durch Kälte als auch Hitze. Bis Ende des Jahrhunderts steigt diese Zahl im wahrscheinlichsten Szenario auf 10,8 Millionen, also auf rund das Siebenfache. Wegen Luftverschmutzung starben im Jahr 2000 etwa 4,1 Millionen. Bis Ende des Jahrhunderts steigt diese Zahl auf 19,5 Millionen, also auf rund das Fünffache“, prognostiziert Dr. Andrea Pozzer, Gruppenleiter am Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz und außerordentlicher Professor am Cyprus Institute in Nikosia, Zypern.

Stellenangebote im Bereich Energie & Umwelt

Energie & Umwelt Jobs
Hochschule Reutlingen-Firmenlogo
Akademische:r Mitarbeiter:in "Wärmewende" (m/w/x) Hochschule Reutlingen
Reutlingen Zum Job 
IPH Institut "Prüffeld für elektrische Hochleistungstechnik" GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Elektrotechnik LV (m/w/d) IPH Institut "Prüffeld für elektrische Hochleistungstechnik" GmbH
Berlin-Marzahn Zum Job 
Mall GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Wasserwirtschaft / Umweltwissenschaft (m/w/d) Mall GmbH
Donaueschingen Zum Job 
Stadtwerke Bad Vilbel GmbH-Firmenlogo
Referent Regulierungsmanagement (m/w/d) Stadtwerke Bad Vilbel GmbH
Bad Vilbel Zum Job 
VGH Versicherungen-Firmenlogo
Energiemanager (m/w/d) VGH Versicherungen
Hannover Zum Job 
Landeswohlfahrtsverband Hessen (LWV)-Firmenlogo
Dipl.-Ingenieurin / Dipl.-Ingenieur (m/w/d) oder Bachelor / Master (m/w/d) Fachrichtung Architektur oder Bauingenieurwesen Landeswohlfahrtsverband Hessen (LWV)
HUBER SE-Firmenlogo
Vertriebsingenieur (m/w/d) Industrial Solutions - Team Food HUBER SE
Berching Zum Job 
naturenergie netze GmbH-Firmenlogo
Teamleiter (m/w/d) Netzentwicklung naturenergie netze GmbH
Rheinfelden (Baden) Zum Job 
einsfünf Beratungsgesellschaft mbH-Firmenlogo
Berater*in Energiemanagement einsfünf Beratungsgesellschaft mbH
Aachen, Düsseldorf, Köln Zum Job 
Stadtwerke Weimar Stadtversorgungs-GmbH-Firmenlogo
Planungsingenieur (m/w/d) Fernwärme Stadtwerke Weimar Stadtversorgungs-GmbH
Propan Rheingas GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Senior Energieberater (m/w/d) Propan Rheingas GmbH & Co. KG
Technische Universität Berlin-Firmenlogo
Betriebliche*r Umweltbeauftragte*r, Gefahrgutbeauftragte*r, Abfallbeauftragte*r, Gewässerschutzbeauftragte*r / Technische*r Beschäftigte*r (d/m/w) Technische Universität Berlin
Technische Universität Berlin-Firmenlogo
Fachkraft für Arbeitssicherheit / Sicherheitsingenieur*in / Technische*r Beschäftigte*r (w/m/d) - Stabsstelle SDU - Entgeltgruppe 12 TV-L Berliner Hochschulen Technische Universität Berlin
Abfallwirtschaftsbetrieb München-Firmenlogo
Ingenieur*in für Projektplanung (w/m/d) Abfallwirtschaftsbetrieb München
München Zum Job 
Freie Universität Berlin-Firmenlogo
Ingenieur*in (m/w/d) für Gebäude- und Energietechnik als Gruppenleitung Freie Universität Berlin
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Servicetechniker (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Techniker in der Tunnelüberwachung und Verkehrssteuerung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
München Zum Job 
Ostbayerische Technische Hochschule Amberg-Weiden (OTH)-Firmenlogo
Professur (m/w/d) der BesGr. W 2 für das Lehrgebiet Solar Energy and Building Automation Ostbayerische Technische Hochschule Amberg-Weiden (OTH)
Freie Universität Berlin-Firmenlogo
Referatsleiter*in (m/w/d) für die Betriebstechnik und die bauliche Unterhaltung (Ingenieur*in für Aufgaben des technischen Betriebes) Freie Universität Berlin
BG ETEM-Firmenlogo
Aufsichtsperson gemäß des § 18 SGB VII (m/w/d) für ein Aufsichtsgebiet in der Region Dinkelsbühl, Aalen, Schwäbisch-Hall in den Branchenkompetenzen Elektrotechnische Industrie und Feinmechanik BG ETEM
Nürnberg Zum Job 

„Der Klimawandel ist nicht nur ein Umweltproblem; er bedroht direkt die öffentliche Gesundheit“, resümiert Andrea Pozzer. Jean Sciare, Direktor des Forschungszentrums für Klima und Atmosphäre des Cyprus Institute und Mitautor der Studie, ergänzt in einer Pressemitteilung: „Die Ergebnisse der Studie zeigen, wie wichtig es ist, jetzt zu handeln, um künftige Verluste an Menschenleben zu verhindern.“

Hier geht es zur Originalmeldung

Ein Beitrag von:

  • Alexandra Ilina

    Redakteurin beim VDI-Verlag. Nach einem Journalistik-Studium an der TU-Dortmund und Volontariat ist sie seit mehreren Jahren als Social Media Managerin, Redakteurin und Buchautorin unterwegs.  Sie schreibt über Karriere und Technik.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.