Mathematik der Reifen 03.01.2025, 10:59 Uhr

Wie Hula-Hoop-Reifen die Robotik effizienter machen

Forschende aus New York haben sich mit der Physik und Mathematik von Hula-Hoop-Reifen beschäftigt. Ihre Erkenntnisse könnten die Robotik verbessern.

Hula-Hoop-Reifen

Forschende haben die Mathematik hinter dem Kreisen des Hula-Hoop-Reifens erforscht und spannende Anwendungen gefunden.

Foto: PantherMedia / Rawpixel

Wer hat nicht schon einmal versucht, einen Hula-Hoop-Reifen auf den Hüften rotieren zu lassen? Doch wie viele von uns haben sich dabei gefragt, welche mathematischen und physikalischen Prinzipien dahinterstecken? „Was hält einen Hula-Hoop-Reifen gegen die Schwerkraft oben?“ und „Sind einige Körpertypen besser für Hula-Hoop geeignet als andere?“ Ein Forschungsteam aus New York hat sich genau mit diesen Fragen beschäftigt. Ihre Ergebnisse liefern nicht nur eine detaillierte Erklärung der Dynamik, sondern auch spannende Ansätze für die Robotik und industrielle Anwendungen.

Die Wissenschaft hinter dem Hula-Hoop

Bereits in der Antike nutzten die Menschen Reifen, um sich fit zu halten. Die indigene Bevölkerung erlernte damit Jagdtechniken, indem sie lange Stangen durch die rollenden Reifen warfen. Erst später ließen die Menschen den Reifen um ihre Hüften kreisen, und der Name Hula-Hoop ist erst seit 1958 bekannt, als ein amerikanischer Spielzeughersteller Kunststoffreifen mit diesem Namen auf den Markt brachte. Seitdem hat sich die Geschicklichkeitsübung weltweit verbreitet. Mit der Physik und Mathematik dahinter hat sich allerdings noch niemand beschäftigt. Bis jetzt.

Das Team um Leif Ristroph vom Courant Institute of Mathematical Sciences der New York University hat untersucht, welche Körperbewegungen und -formen einen Hula-Hoop-Reifen in der Schwebe halten. Die Forschungsergebnisse, die in den Proceedings of the National Academy of Sciences veröffentlicht wurden, zeigen, dass nicht jede Körperform gleichermaßen geeignet ist, den Reifen in Bewegung zu halten.

Besonders interessant: Die Form und Bewegungsweise des Körpers beeinflussen den Winkel und die Energieübertragung auf den Reifen. Dies sind zentrale Faktoren, um die Schwerkraft zu überwinden und den Reifen stabil zu halten.

Stellenangebote im Bereich Forschung & Entwicklung

Forschung & Entwicklung Jobs
HygroMatik GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur für Hard- und Softwarelösungen (m/w/d) HygroMatik GmbH
Henstedt-Ulzburg Zum Job 
Leuze electronic GmbH + Co. KG-Firmenlogo
Experienced Mechanical Engineer (m/f/x) Leuze electronic GmbH + Co. KG
Owen bei Kirchheim / Teck Zum Job 
B. Braun Melsungen AG-Firmenlogo
R&D Manager (w/m/d) für die Entwicklung von medizinischen Kunststoffeinmalartikeln B. Braun Melsungen AG
Melsungen Zum Job 
MARTIN BRAUN Backmittel und Essenzen KG-Firmenlogo
Head of Production / Leitung Lebensmittelproduktion (m/w/d) MARTIN BRAUN Backmittel und Essenzen KG
Hannover Zum Job 
THD - Technische Hochschule Deggendorf-Firmenlogo
Wissenschaftlicher Mitarbeiter / Wissenschaftliche Mitarbeiterin (m/w/d) als Entwicklungsingenieur/Entwicklungsingenieurin auf dem Gebiet der additiven Fertigung Metall THD - Technische Hochschule Deggendorf
Parsberg Zum Job 
Siegfried PharmaChemikalien Minden GmbH-Firmenlogo
Betriebsingenieur Mehrprodukte-Betrieb (w/m/d) Siegfried PharmaChemikalien Minden GmbH
Fresenius Kabi Deutschland GmbH-Firmenlogo
Process Expert Injection Molding / Ingenieur Spritzguss - Expertenlevel (m/w/d) Fresenius Kabi Deutschland GmbH
Bad Hersfeld Zum Job 
Delta-X GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) - Schwerpunkt: Simulation von Innenraumklima Delta-X GmbH
Stuttgart Zum Job 
Amcor Flexibles Singen GmbH-Firmenlogo
Teamleiter Prozessingenieure / Prozessingenieur (m/w/d) Amcor Flexibles Singen GmbH
Christoph Miethke GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Produktionsingenieur*in Automatisierung (w/m/d) Christoph Miethke GmbH & Co. KG
Potsdam Zum Job 
IMS Röntgensysteme GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/i) für digitale Inspektionssysteme IMS Röntgensysteme GmbH
Heiligenhaus Zum Job 
Energyminer GmbH-Firmenlogo
Elektroingenieur (m/w/d) für die Entwicklung innovativer Elektrotechnik für Erneuerbare Energien Energyminer GmbH
Gröbenzell Zum Job 
Schumacher Precision Tools GmbH-Firmenlogo
Maschinenbau-Ingenieur auf Führungsebene (m/w/d) (z. B. Bachelor oder Master im Maschinenbau) Schumacher Precision Tools GmbH
Remscheid Zum Job 
Rimowa GmbH-Firmenlogo
Senior Project Manager R&D (m/f/d) Rimowa GmbH
AbbVie Deutschland GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Senior Device Mechanical Engineer (all genders) AbbVie Deutschland GmbH & Co. KG
Ludwigshafen am Rhein Zum Job 
VIVAVIS AG-Firmenlogo
Referent für Standardisierung und Förderprogramme / Wissenschaftlicher Mitarbeiter (m/w/d) VIVAVIS AG
Ettlingen Zum Job 
JUMO GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Teamleiter Elektronikentwicklung (m/w/d) JUMO GmbH & Co. KG
Helmholtz-Zentrum Hereon-Firmenlogo
Ingenieurin (m/w/d) für radioaktive Abfälle Helmholtz-Zentrum Hereon
Geesthacht (bei Hamburg) Zum Job 
Helmholtz-Zentrum Hereon-Firmenlogo
Ingenieurin (m/w/d) für Herausgabe und Freigabe von Reststoffen aus der atom- und strahlenschutzrechtlichen Überwachung Helmholtz-Zentrum Hereon
Geesthacht (bei Hamburg) Zum Job 
Technische Universität Braunschweig-Firmenlogo
W3-Professur für Produktionsmesstechnik Technische Universität Braunschweig
Braunschweig Zum Job 

Simulationen im Labor

Im Labor wurden Hula-Hoop-Bewegungen in Miniaturformat simuliert. Die Wissenschaftler verwendeten 3D-gedruckte Modelle, die unterschiedliche menschliche Körperformen nachbildeten – von Zylindern über Kegel bis hin zu Sanduhrenformen. Motoren übernahmen die Aufgabe, die charakteristischen Rotationsbewegungen nachzuahmen. Mit Hochgeschwindigkeitskameras wurden die Bewegungen der 15 cm großen Reifen aufgezeichnet und analysiert.

Die Studien ergaben, dass die Form des Körperquerschnitts – ob kreisförmig oder elliptisch – kaum Einfluss auf die Rotationsfähigkeit des Reifens hatte. Entscheidend war jedoch die Kombination aus einer geneigten Fläche an der „Hüfte“ und einer gekrümmten „Taille“. Diese Eigenschaften erleichtern es, den Reifen gegen die Schwerkraft zu drücken und stabil zu halten.

Hula Hoop

Für erfolgreiches Hula-Hoop-Tanzen ist ein Körpertyp mit den richtigen Kurven erforderlich.

Foto: NYU’s Applied Mathematics Lab

Mathematische Modellierung

Die mathematische Modellierung dieser Dynamiken liefert Formeln, die weit über das Hula-Hoop hinausgehen. „Die Physik hinter einer so beliebten Aktivität wie Hula-Hoop war bisher erstaunlich wenig erforscht“, erklärt Ristroph. Seine Erkenntnisse könnten helfen, die Bewegung und Energieeffizienz von Robotern deutlich zu verbessern.

Roboter, die in der industriellen Fertigung oder Verarbeitung eingesetzt werden, könnten von den Prinzipien der Hula-Hoop-Bewegung profitieren. Die durchdachte Kombination von Rotationen und Kräften könnte helfen, Vibrationen besser zu nutzen, Energieverluste zu minimieren und komplexe Bewegungsabläufe effizienter zu gestalten.

Was lässt sich mit den Ergebnissen anfangen?

Die Anwendung der Hula-Hoop-Physik könnte Roboter designen, die sich an die Umgebung anpassen und dynamische Bewegungen ausführen. „Unsere Forschung zeigt, dass selbst alltägliche Phänomene wie Hula-Hoop tiefgehende technische Lösungen bieten können“, so Ristroph. Die gewonnenen Erkenntnisse könnten nicht nur die Robotik, sondern auch Energiegewinnung aus Vibrationen revolutionieren.

Hier geht es zur Originalpublikation

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.