Forschung 13.06.2008, 19:35 Uhr

„Unabhängig vom Hersteller gelten immer die Gesetze der Physik“  

VDI nachrichten, Berlin, 13. 6. 08, cha – Die Berliner Ingenieurgesellschaft Auto Verkehr (IAV) forscht und entwickelt für die Autoindustrie. In der Abteilung Brennverfahren Ottomotoren sorgt Ingenieur Marc Sens dafür, dass Motoren sparsamer werden.

Verschwiegenheit gehört zu seinem Job. Schließlich arbeitet Marc Sens, Ingenieur bei der Berliner Ingenieurgesellschaft Auto Verkehr (IAV), an Motoren nahezu aller großen internationalen Autohersteller. Der 37-Jährige kennt Details, auch sehr sensible. Stärken und Schwächen von Motoren bis hin zum Design der Kolben im Zylinder. Marc Sens“ Aufgabe ist es, die Stärken herauszuarbeiten und Schwächen aus der Welt zu schaffen. In unzähligen Wagenmodellen steckt Technik, die er zusammen mit seinem Team entwickelt hat. „Für jedes Fahrzeugteil haben wir hier bei der IAV einen Spezialisten“, sagt Marc Sens stolz.

Die knapp 3000 Mitarbeiter der IAV arbeiten daran, das Auto der Zukunft besser zu machen. Knapp 60 % von ihnen sind Ingenieure. Die Aufgabenpalette reicht von der Entwicklung ganzer Motoren bis hin zu Modulen für Navigationsgeräte. Eng wird dabei mit der Technischen Universität (TU) Berlin zusammengearbeitet, aus deren Kooperation mit dem Volkswagenkonzern die IAV hervorging. Für VW war die IAV unter anderem an der Entwicklung eines der ersten Serienfahrzeuge mit weniger als 3 l Treibstoffverbrauch auf 100 km beteiligt, dem Lupo 3l-TDI.

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Energieeffizienz ist auch heute das alles bestimmende Thema bei der IAV. Marc Sens ist für die Abteilung Brennverfahren Ottomotoren zuständig. Sie hat eine zentrale Bedeutung bei der Frage, wie Motoren sparsamer werden. Der Einzylinder, den gerade einer seiner Mitarbeiter testet, muss einiges aushalten.

Er muss beweisen, dass er unter den verschiedensten Bedingungen seine Leistung bringt. Gleichzeitig wird geprüft, wie die Struktur des Motors verändert werden muss, um die vom Kunden gewünschten Parameter zu erfüllen. Sensoren registrieren Temperaturen und Drücke im Motor. Zusammen mit den Angaben zum CO2-Ausstoß und Schadstoffemissionen werden alle Angaben von einem Computer aufgezeichnet und dann ausgewertet.

Die IAV übernimmt viele Aufgaben, die von den eigenen Entwicklungsabteilungen der Automobilkonzerne nicht geleistet werden können. „Unsere Kunden kommen oft mit Prototypen zu uns. Wir müssen dann daran arbeiten, dass das Konzept auch serienreif wird“, sagt Marc Sens. Nicht nur im Experiment muss die Technik funktionieren, sondern draußen beim Endkunden, dem Autofahrer. Der IAV steht die ganze Palette moderner Messverfahren zur Verfügung: Simulationen im Prüfstand, Schwingungsanalysen, Akustikuntersuchungen, Dauerfestigkeitsuntersuchungen bis hin zum Crashtest des fertigen Fahrzeugs.

Marc Sens ist fasziniert von der Vielfalt des Arbeitens. Immer wieder ist er mit neuen Motoren konfrontiert und muss sich hineindenken in die Technik, aber auch in die Philosophie des Herstellers. Durcheinander kommt er im Getümmel der Typen und Serien jedoch nicht. „Unabhängig vom Hersteller gelten doch immer die Gesetze der Physik“, sagt Marc Sens.

Studiert hat Sens an der Technischen Fachhochschule (TFH) Berlin. Als Werksstudent arbeitete er beim damaligen BMW-Rolls-Royce-Werk in Dahlewitz bei Berlin in der Triebwerkherstellung. Seine Diplomarbeit jedoch schrieb er im englischen Coventry, wo er bei einem kleinen Unternehmen aus dem Motorsport angestellt war. Im Rahmen seiner Studienarbeit analysierte er dort die Festigkeit von Pleuelstangen. Eigentlich hatte er sich schon in England eingelebt und plante auch, dort zu bleiben. Doch wegen seiner Freundin und späteren Frau zog es ihn wieder nach Berlin. Heute beschäftigt er sich vor allem mit den Motoren von Personenwagen.

Seine Entscheidung hat er nicht bereut. Inzwischen Vater von vier Kindern, ist er zum Abteilungsleiter aufgestiegen. Zwölf Mitarbeiter arbeiten in seinem Team. „Ich bin leider nur viel seltener im Prüfstand als mir lieb ist“, sagt Marc Sens. Viel Zeit wendet er dafür auf, die zahlreichen Projekte mit den Kunden zu koordinieren. Die Zusammenarbeit ist sehr eng. Dass allerdings Ingenieure der Auftraggeber den Entwicklungsprozess bei der IAV begleiten, kommt nicht vor. Auch in der anderen Richtung werden die IAV-Ingenieure nicht in den Autokonzernen eingesetzt. Oft wird insbesondere von Gewerkschaftsseite gegenüber Ingenieurdienstleistern der Vorwurf erhoben, bei ihnen handele es sich um bessere Zeitarbeitsfirmen. Marc Sens wehrt sich gegen dieses Vorurteil: „Hier wird niemand entliehen. Wir machen eigenständige Forschung und Entwicklung.“

Mit Erfolg. Das Unternehmen wächst beständig. Auf dem neu ins Leben gerufenen Karriereportal der IAV werden derzeit Mitarbeiter für über 300 neue Stellen gesucht. Im Kampf um den Nachwuchs in den Ingenieurwissenschaften hat man die Kooperationen mit den Universitäten verstärkt. Studenten werden früh an das Unternehmen herangeführt. Sei es über Praktika oder die Möglichkeit, eine Diplomarbeit bei der IAV zu schreiben. Der Austausch mit den jungen Kollegen macht Marc Sens sichtlich Spaß. „Die bringen frischen Wind.“ Und Ideen, damit Autos in Zukunft sparsamer und umweltschonender werden.

HENNING ZANDER

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