Forschung 20.06.2008, 19:35 Uhr

Ingenieur-„Nobelpreis“ geht in die USA  

VDI nachrichten, Helsinki, 20. 6. 08, wop – Für seine Innovationen auf dem Gebiet der gezielten Medikamentenapplikation und der Züchtung künstlicher Gewebe wurde Robert Langer letzte Woche mit dem großen Millenium-Technologiepreis „Huippu“ geehrt. Drei kleine „Gipfel“ gehen an Ingenieure, die sich um die Grundlagen der optischen sowie der drahtlosen Kommunikation verdient gemacht haben.

Der weltweit höchstdotierte Technologiepreis geht 2008 an den US-Chemieingenieur Robert S. Langer. Den mit 800 000 € dotierten Preis der finnischen Millennium-Stiftung übergab Finnlands Staatspräsidentin Tarja Halonen am 11. Juni in Helsinki. Mit dem Millennium-Preis werden bahnbrechende Erfindungen aus den angewandten Wissenschaften ausgezeichnet. Er schließt damit die „Ingenieur-Lücke“ des Nobelpreises. Finanziert wird der Preis von Hightechunternehmen wie Nokia und dem finnischen Staat.

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Prof. Langer hatte in den 70er Jahren gegen stärkste Widerstände etablierter Kollegen Möglichkeiten erforscht, Medikamente in maßgeschneiderten Polymeren einzuschließen und in den Körper zu bringen, damit sie wirken können, ohne vorher abgebaut worden zu sein. Jährlich werden über 100 Mio. Menschen, vor allem bei Herzerkrankungen und Krebs, nach seiner Methode kuriert.

Langer leitet am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge, Massachusetts/USA, das größte biochemische Forschungsinstitut der Welt und ist Doktorvater einer ganzen Generation von Biochemikern. Auch auf dem Gebiet der Gewebezüchtung (Tissue-Engineering) ist Langer erfolgreich. Nächster Schritt soll ein Sensorchip sein, der im Körper die eingeschlossenen Medikamente genau dann abgibt, wenn es die Krankheit erfordert. „Ein gutes Betätigungsfeld für Intel, Microsoft und vielleicht Google“, so Langer nach der Preisvergabe.

Die kleinen Millennium-Preise von jeweils 115 000 € gehen an Ingenieure, die sich um die Grundlagen der optischen sowie der drahtlosen Kommunikation verdient gemacht haben. Das World Wide Web wäre ohne hochperformante Untersee-Glasfaserstrecken undenkbar, da Satellitenverbindungen zu teuer und Kupfer zu leistungsschwach ist. Alle 500 km bis 800 km erneuern heute Faserverstärker in kleinen Boxen die schwächer werdenden Impulse.

Die Technik, durch „verunreinigte“ Glasfasern, denen mithilfe eines Lasers Energie zugeführt wird, Lichtimpulse ohne teure Umwandlung in elektrische Signale verstärken zu können, brachte Emmanuel Desurvire (Physics Research Group, Thales Research & Technology Orsay/Frankreich), Randy Giles (Alcatel-Lucent-Bell-Labs Murray Hill, New Jersey,/USA) und David Payne (University of Southampton/Großbritannien) den kleinen Millennium-Preis. Sie hatten über Jahre in enger Abstimmung gemeinsam geforscht.

Sir Alec Jeffreys (University of Leicester, Großbritannien) wurde geehrt für die Entdeckung des genetischen Fingerabdrucks, der binnen weniger Jahre bei der Verbrechensbekämpfung Standard wurde, sowie Andrew Viterbi für das erste brauchbare digitale Fehlerkorrekturverfahren (Viterbi-Algorithmus). Es ist unverzichtbar in der Raumfahrt und in jedem Handy präsent. Viterbi dürfte das Preisgeld kaum benötigten. Er ist Mitbegründer vom Mobilfunkkommunikationsentwicklungs- und Forschungsunternehmen Qualcomm Corporation, San Diego, Kalifornien/USA, und besitzt laut Forbes ein geschätztes Vermögen von über 600 Mio. $. BERND SCHÖNE/WOP

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