Virtuelle Werkzeugmaschine zeigt die Schwachstellen in der Produktion
Die Bearbeitung auf modernen fünfachsigen Werkzeugmaschinen wird immer komplexer. Das erhöht auch die Fehlermöglichkeiten. Deshalb läuft das Prüfen, Planen und Optimieren der NC-Programme nach Möglichkeit vor dem ersten Span. Auf der kommenden EMO in Mailand präsentieren die Anbieter Simulationslösungen, wie NC-Maschinen störungs- und kollisionsfrei Fertigungsaufträge abarbeiten – auch über Nacht. VDI nachrichten, Düsseldorf, 25. 9. 09, kip
In modernen CAD/CAM-Prozessketten entstehen NC-Daten für die Bearbeitung mittlerweile hoch automatisiert aus dem vorgelagerten Engineering. Zur Prüfung dieser Programme ist zumeist eine vollständige Simulation der Bearbeitung erforderlich: „Die Top Ten der deutschen Werkzeugmaschinenanbieter sind bei diesem Thema gut aufgestellt“, betonte Detlev Hagemann, Branchenexperte für Systemtechnik und Automation beim Verband Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken (VDW) in Frankfurt. Simulationswerkzeuge würden in Zukunft aber noch weiter an Bedeutung gewinnen. Einzig problematisch für diese notwendige Entwicklung seien derzeit noch die heterogenen Software-Landschaften, was Datenaustausch und -handling anbelangt.
$Bild2$ „Bei modernen 5-Achs-Maschinen läuft heute ohne Simulation fast gar nichts mehr, sie lassen sich ohne Simulationsfunktionen kaum noch von Hand programmieren“, ergänzte Willi Simons, bei MAG Hüller Hille in Mosbach verantwortlich für Steuerungsentwicklung/Software. Dies gelte bisweilen schon für die 2 1/2-D-Bearbeitung. Auch da erfordere jede Werkzeugänderung einen neuen Lauf.
Deswegen würden bei MAG Hüller Hille Bearbeitungszentren zusätzlich mit integrierter CAM-Unterstützung ausgerüstet, was in Mailand demonstriert wird. Ein wesentlicher Vorteil dabei sei, dass CNC-Programme für neue Werkstücke online in einer virtuellen Maschine überprüft werden könnten. Untersuchungen haben laut MAG Hüller Hille ergeben, dass sich durch die Simulation von neuen NC-Programmen in der virtuellen Maschine enorme Zeit und zudem Energieeinsparungen erzielen lassen. In eine ähnliche Richtung zielt das Simulationspaket True 3D von Num aus Holzmaden, vorgestellt als Software-Werkzeug, das eine Werkstücksimulation mit einer Kollisionsüberwachung vereint.
Das produktive Potenzial der Fertigungssimulation hat natürlich auch Gildemeister in Bielefeld erkannt: Beschränkten sich bisherige Simulationssysteme zumeist auf den Zerspanungsabtrag am Werkstück und das Überprüfen des Arbeitsraumes, unterstützt die „DMG Virtual Machine“ darüber hinaus den Rüstvorgang: Die 3-D-Arbeitsraumsimulation der Software zerspant dabei in der graphisch kompletten 3-D-Umgebung eines authentischen Maschinenmodells. Neu dabei ist laut Hersteller die Überprüfung des originalen NC-Programmes mit allen Zyklen und Funktionen in der 3-D-Arbeitsraumüberwachung. EDGAR LANGE/KIP
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