Deutschland drittgrößter Maschinenproduzent der Welt
Das alte Europa ist im Maschinenbau weiterhin der Fertigungsstandort Nr. 1; Deutschland belegt unverändert den dritten Platz bei den weltgrößten Maschinenproduzenten nach den USA und Japan. Das teilte der deutsche Branchenverband VDMA vorige Woche in seiner Marktanalyse 2004 mit. Aber China ist schon auf die vierte Position vorgerückt.
Zuerst die gute Nachricht: „Deutschland hält seinen dritten Platz im Ranking der weltgrößten Maschinenproduzenten.“ Das teilte der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) vorige Woche in Frankfurt mit. „Doch der komfortable Abstand zu den Verfolgern schrumpft“, erklärte Hannes Hesse, VDMA-Hauptgeschäftsführer die aktuelle Auswertung.
Insgesamt stieg die Weltproduktion dank der boomenden Investitionsgüternachfrage in 2004 um rund 10 % real. Das nominale Produktionsvolumen belief sich damit auf fast 1,1 Bill. €. Shootingstar China pushte Asien nun auf Platz Nr. 2 in der Maschinenbautriade mit deutlichem Vorsprung vor Amerika. (Siehe VDI nachrichten „Innovationen & Märkte: Trends im Maschinenbau“, Nr. 09/05, Seite 30.)
„Asien hat sich erst im letzten Jahrzehnt zu einer gewichtigen Produktionsregion im Maschinenbau gemausert“, analysiert Anke Uhlig, Marktforscherin im VDMA. Während vor 30 Jahren nur Japan unter den Top-Ten der Produktionsländern rangierte, zählten nun auch China und Südkorea dazu. Mittlerweile fertigt eine Vielzahl ausländischer Unternehmen Maschinen in China. „In den Statistiken werden diese unabhängig von den Eigentumsverhältnissen als chinesische Produktion ausgewiesen“ erläutert Uhlig.
Bereits 1976 hatte der VDMA die Welt-Maschinenproduktion analysiert. Damals entfielen auf die USA fast 33 % aller weltweit hergestellten Maschinen. Deutschland und Japan folgten erst mit großem Abstand mit Anteil von jeweils 10 %. In Westeuropa war auch Großbritannien ein Zentrum des Maschinenbaus und steuerte 8 % zur Weltproduktion bei heute sind es nur 3 %. Hingegen steckte der Maschinenbau in Italien noch in den Kinderschuhen. Der heute fünftgrößte Produzent der Welt (Anteil 6 %) kam damals nur auf 3 %.
Aber es werden auch Anteilsverluste bei den Ländern Mittel- und Osteuropas ausgemacht, so der VDMA. Der damalige Ostblock habe 1976 mehr als 20 % zur Weltproduktion beigetragen. Obwohl die Arbeitsteilung mit den zehn neuen EU-Mitgliedsstaaten voranschreite, würden dort bislang lediglich rund 3 % der europäischen Maschinen gefertigt. Der Vergleich dieser Anteilssätze sei jedoch nicht ganz unproblematisch.
„Die sozialistischen Länder wiesen Produktionswerte aus, die keinesfalls den tatsächlichen Werten auf dem Weltmarkt entsprachen. Dadurch wurde die Produktion dieser Länder zu Zeiten des Sozialismus nach oben gejubelt“, so Uhlig. VMA/Käm
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