CAD im Handheld-Computer erleichtert die Arbeit auf der Baustelle
Für den Einsatz auf Baustellen und für Geo-Informations-Systeme (GIS) hat Autodesk eine Viewing-Software entwickelt. So sind Daten jederzeit an jedem Ort verfügbar.
Viewer sind Softwaretools zum Anschauen von Zeichnungen, aber auch 3D-Modellen oder Berechnungscharts, die in digitaler Form auf einem Server liegen. Wer kennt die nicht? Neu ist nun eine Variante für Kleinstrechner, die vom amerikanischen CAD-Hersteller Autodesk geschaffen wurde. „Onsite View“, so der Name, bietet die mobile Anzeige von Konstruktionsdaten auf Handheld- und Tablett-Geräten.
„Als Zielgruppe sehen wir vornehmlich Architekten, Bauingenieure und Landvermesser, weniger den Maschinenbau“, so Rüdiger Herfried, Produktmanager bei der deutschen Autodesk- Tochter in München.
Onsite View ermöglicht die Prüfung, Korrektur und Messung von Autocad- Konstruktionsdaten (und allen anderen, die darauf aufbauen) in DWG- und DXF-Format. Dank der direkten Übermittlung der Konstruktionsdaten an den „Ort der Arbeit“, muss sich der Bearbeiter nicht länger mit Einschränkungen herumschlagen, die beim Umgang mit Papierplots auftreten.
Ein Beispiel dafür ist der jetzt mögliche automatische Abgleich von im Feld aufgenommenen Daten mit dem Homeserver. „Dank der Korrektur-Tools in unserer neuen Software kann der Nutzer die von ihm überarbeiteten Informationen per E-Mail schnell überall hin an alle Team-Mitglieder senden. Diese Informationen können dann gemeinsam genutzt werden“, ergänzt Rüdiger Herfried.
Das System hat vier Kernfunktionen: – Volle Vektoranzeige auf Handheld- und Tablett-Geräten und leistungsfähige Korrekturen. – Mobile Anwender können jetzt vor Ort Änderungen an der Konstruktion vornehmen. Diese elektronischen Korrekturen können dann mit der XML-basierten Redline Markup Language von Autodesk zur Überprüfung an die Zentrale zurückgeschickt werden. – Präzise Messungen vor Ort: Es können beliebige lineare Entfernungen, Flächen und Winkel aus Zeichnungen herausgemessen werden. – – Automatische Synchronisation: Durch den Einsatz von Microsoft Activesync wird die Übertragung und Verwaltung der Daten zwischen Server, Desktop Computer und mobilem Einsatzgerät einfach gestaltet. Die Verwaltung der Konstruktionsdaten erfolgt automatisch, der Benutzer des mobilen Gerätes erhält stets die aktuellen Daten.
Als Voraussetzung für die Nutzung von Onsite-View braucht man lediglich einen Kleinstcomputer mit dem Betriebssystem Windows CE. Die Einarbeitung in die neue Software ist dann denkbar einfach, meint Autodesk-Manager Herfried: „Verfügt der Anwender über Windows-CE-Grundwissen, kann er sich in ein bis zwei Stunden in unser Viewing-Tool einarbeiten.“ Onsite View verwendet eine einfache, intuitive Benutzeroberfläche. Sie imitiert die Arbeit mit Stift und Papier. Gleichzeitig zeichnet sich die Software durch Standard-Funktionalitäten aus, wie Snaps (Objektfang), Griffe, Layer usw., die man aus der CAD-Welt kennt und die die Arbeit stark erleichtern.
Um die Übersicht bei größeren Zeichnungen zu behalten, ist der Anwender darauf angewiesen, öfter mit Pan- oder Zoom-Funktionen zu arbeiten. „Das ist zwar hier aufwendiger als am größeren Bildschirm, bildet aber quasi die Voraussetzung, um mit “so leichtem Gepäck“ CAD-Zeichnungen bearbeiten zu können“, so Herfried.
Wer sich vielleicht fragt, ob Onsite View auch auf Laptops und Desktop-Computern läuft, muss enttäuscht werden: Die Software funktioniert nur unter Windows CE. Für andere Plattformen bietet Autodesk die Produkte Volo View und Volo View Express an. Die Daten können zwischen diesen drei Systemen aber ausgetauscht werden.
Die neue Software wird bislang nur in Englisch angeboten und ist für 145 Euro über den Autodesk online-store zu beziehen. Sie beinhaltet eine Kurzhilfe, die automatisch auf dem mobilen Computer installiert wird. Umfangreiche Hilfe-Funktionen findet man im Supportbereich der Web-Site des Herstellers . K. OBERMANN /Käm
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