Medien 10.08.2007, 19:29 Uhr

Medienwächter prüfen Angebote im Firmen-TV  

Noch nie war es so einfach, einen Sender zu gründen. Das haben auch die Marketingabteilungen großer Konzerne und Firmen bemerkt, die nun verstärkt ihr eigenes Fernsehen produzieren.

Die Idee ist nicht neu. Bereits um die Jahrtausendwende gab es einige Versuche. Doch die waren zu kostspielig. DaimlerChrysler beispielsweise zahlte jährlich Millionen von Euro allein für die Bereitstellung eines Satellitentransponders, über den das Programm übertragen wurde. Jetzt hat der Automobilkonzern erneut einen Kanal gestartet: mit einer eigenen Website, auf der Downloads zu Themengebieten wie „Motor & Sport“, „Historie & Mythos“ und „Lifestyle“ angeboten werden.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
BP Europa SE-Firmenlogo
EV Charging Delivery Engineer (m/f/d) - Aral Pulse BP Europa SE
Bochum, Hamburg Zum Job 
OTTO FUCHS Dülken GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Mitarbeiter Technologie Strangpresse (m/w/d) OTTO FUCHS Dülken GmbH & Co. KG
Viersen Zum Job 
Infraserv GmbH & Co. Höchst KG-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Infraserv GmbH & Co. Höchst KG
Frankfurt am Main Zum Job 
Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung IOSB-Firmenlogo
Business Development Industrie 4.0 und Digitalisierung Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung IOSB
Karlsruhe Zum Job 
Bundeswehr-Firmenlogo
Leitende Ingenieurin / Leitender Ingenieur (m/w/d) mit Master Bundeswehr
verschiedene Standorte Zum Job 
UX Gruppe-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Forschung und Entwicklung UX Gruppe
Gilching Zum Job 
Bundeswehr-Firmenlogo
Leitende Ingenieurin / Leitender Ingenieur (m/w/d) Bundeswehr
verschiedene Standorte Zum Job 
ACONEXT Engineering GmbH-Firmenlogo
Konstrukteur / Technischer Produktdesigner CATIA V5 oder Siemens NX (m/w/d) von Kunststoff- oder Metallbauteilen ACONEXT Engineering GmbH
München Zum Job 
Bundeswehr-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur (m/w/d) mit Bachelor Bundeswehr
verschiedene Standorte Zum Job 
ACONEXT Engineering GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur Automotive (m/w/d) ACONEXT Engineering GmbH
München Zum Job 
ACONEXT Engineering GmbH-Firmenlogo
Versuchsingenieur/-techniker zur Erprobung Gesamtfahrzeug und Testing von Komponenten (m/w/d) ACONEXT Engineering GmbH
München, Ingolstadt Zum Job 
ACONEXT Engineering GmbH-Firmenlogo
Softwaretester Automotive (m/w/d) ACONEXT Engineering GmbH
München Zum Job 
ACONEXT Engineering GmbH-Firmenlogo
Software Entwickler Automotive (m/w/d) ACONEXT Engineering GmbH
München Zum Job 
Richard Hönig Wirtschaftsberatungen-Firmenlogo
Strategischer Einkäufer (w/m/d) Richard Hönig Wirtschaftsberatungen
Südbayern Zum Job 
Mainova AG-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) Instandhaltung Mainova AG
Frankfurt am Main Zum Job 
SWM Services GmbH-Firmenlogo
Projektleitung Mittelspannungsanlagen (m/w/d) SWM Services GmbH
München Zum Job 
DEKRA Automobil GmbH-Firmenlogo
Sachverständiger Schallschutz und Bauakustik (m/w/d) NRW DEKRA Automobil GmbH
Nordrhein-Westfalen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektingenieur Ladeinfrastruktur (w/m/d) im Geschäftsbereich Betrieb und Verkehr Die Autobahn GmbH des Bundes
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektingenieur im Brückenbau für Neubau-, Ausbau- und Erhaltungsmaßnahmen (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektingenieur im Hochbau (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
München Zum Job 

Einige Wochen zuvor startete auch Audi TV. Die Leiterin Liane Scheinert sieht darin ein weiteres „Marketing-Tool“ mit dem Ziel, das Image der Marke deutlich zu machen und zu transportieren: „Wir haben viel zu unserer Marke zu sagen, insofern ist Audi TV ein weiterer Kommunikationskanal.“ Auch hier gibt es audiovisuelle Inhalte zu Auto-, Technik-, Kultur- sowie Lifestylethemen. Und das als Livestreaming oder als Downloadangebot. Die Kosten bewegen sich in einem „unteren einstelligen Mio.-€-Bereich“. Damit sollen 15 min bis 20 min neues Programm pro Woche produziert werden – alles nach „hochwertigen, qualitativen, journalistischen Ansprüchen“. Die Verweildauer der Zuschauer beträgt laut Scheinert im Schnitt zwischen 8 min und 10 min: „Wir erreichen so zurzeit 10 % der 1 Mio. User, die unser Portal monatlich besuchen.“

Ein Klassiker des Unternehmensfernsehens ist Bahn TV. Nach eigenen Angaben erreicht der Sender über digitale Kabelnetze mehr als 11 Mio. Haushalte, für den Onlinebereich werden 1,8 Mio. Page-Impressions angegeben. Davon dürfte auch eine große Anzahl auf das 24-stündige Livestream-Programm entfallen. Im Dezember letzten Jahres wurden jedenfalls 530 000 Videos abgerufen.

Die drei wichtigsten Arten des Firmenfernsehens beschreibt Ingo Wolf: Brand-Kommunikation, interne Kommunikation und Schulungen der Mitarbeiter am Bildschirm. Der Geschäftsführer von Grid TV hat für Kunden wie die Deutsche Bank, Bayer, Siemens oder die Deutsche Post AG Präsenzen dieser Art umgesetzt: „Vor drei Jahren war die Anzahl der Unternehmen, die ein derartiges Firmen-TV betrieben haben, verschwinden gering, mittlerweile hat sich das grundlegend geändert.“

Das wird von Michael Wurzer, Geschäftsführer von verytv, bestätigt. Er beschreibt den Kanal T-Home Inside, den verytv produziert, als „extrem serviceorientiertes Firmen-TV“: „Neben Service und Information für die Kunden von T-Home beinhaltet unser Sender auch Marketing- und Vertriebsfunktionen, um zusätzlich buchbare Inhaltepakete zu verkaufen.“ Seine wichtigste Erfahrung: „Inhalte müssen so aussehen, wie man es vom Fernsehen gewohnt ist, die Nutzerführung ist dabei besonders wichtig.“ Mit einigen aneinandergeschnittenen Videos im Netz sei es nicht mehr getan. Wurzer: „Wir glauben, dass Web-TV zukünftig für viele Unternehmen zur Pflichtveranstaltung wird – in der internen wie der externen Kommunikation.“

Laut Wolf würden bei ihm bereits zahlreiche Anfragen der verschiedensten Markenartikler vorliegen, die in naher Zukunft einen eigenen Kanal planten: „Das ist auch logisch, denn viele Brands sind bekannter als manche Sender.“ So plant Red Bull offenbar über Satellit einen eigenen Sender mit einem breiten Programmangebot. Bei Audi TV dagegen denkt man zwar an Kooperationen mit anderen großen Sendern. Fiktionale Themen oder der Schritt zum Vollprogramm sind kein Thema. „Fernsehen und Internet werden sowieso mehr zusammenwachsen“, glaubt Scheinert, „insofern ist Audi TV eine Vorstufe zu richtigem Fernsehen, wenn unsere Inhalte in naher Zukunft auch auf dem Fernsehbildschirm landen.“

Mittlerweile sind auch die Landesmedienanstalten aufmerksam geworden. Zwar gilt zurzeit der Staatsvertrag für lineare Mediendienste, der Web-TV generell von einer Zulassung befreit, doch haben die Medienwächter bereits Bedenken angemeldet. „Wir müssen die Angebote im Detail prüfen“, erklärt der Sprecher der nordrhein-westfälischen Landesmedienanstalt Peter Widlok. Denn die besseren technischen Kapazitäten im Netz könnten Veranstalter auf den Plan rufen, die klassisches Fernsehprogramm übers Internet machen. Aber wie wären Sender wie Audi TV in diesem Rahmen zu definieren? Das wissen bisher weder die Macher noch die Landesmedienanstalten. Dass Firmen mit ihren Angeboten als Rundfunk eingestuft werden, kann sich Widlok zurzeit allerdings noch nicht vorstellen: „Wir würden als Messlatte für Rundfunk die klassischen Kriterien anlegen: z. B. Aktualität, ein lineares Programmschema, das sich an die Allgemeinheit richtet, oder die Ausübung von Meinungsmacht.“ W. URBE

Ein Beitrag von:

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.