Medien 01.10.1999, 17:22 Uhr

Fernsehgeräte für das Jahr 2000

Die neuesten Modelle der Hersteller zeigen, was Fernsehgeräte heute alles können. Nahezu flimmerfrei und flach sieht die „Glotze 2000“ aus, die zudem noch mit jeder Menge Features bestückt ist.

Die Zahlen sind beeindruckend: In Deutschlands 37,5 Mio. Haushalten stehen 51,5 Mio. Fernseher und 27 Mio. Videorecorder. Jeder deutsche Haushalt gibt jährlich rund 800 DM für Unterhaltungselektronik aus. Davon werden – nach einer Prognose der Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (gfu) – in diesem Jahr hierzulande unter anderem etwa 5,62 Mio. Farbfernsehgeräte angeschafft – im vergangenen waren es 5,59 Mio. Von den Stückzahlen her bedeutet das immerhin ein Wachstum um 0,5 %, vom Umsatz her dagegen einen weiteren Verlust um 0,7 %.
Walter Struwe, seit einem Jahr Geschäftsführer der Thomson Consumer Electronics Sales und damit in Deutschland für die Marken Thomson, Telefunken und Saba verantwortlich, vermißt seit längerem „marktbestimmende Innovationen“ und muß statt dessen einen beschleunigten Preisverfall konstatieren. Kein Wunder, können doch die Kunden offensichtlich den größten Prestigegewinn verbuchen, die am meisten „sparen“. Alle anderen sind eben „blöd“ – zumindest suggeriert das die Werbung.
Das schwächste Glied der AV-Kette, nämlich der Fernsehbildschirm mit seinen über 50 Jahre alten Standards, wird in Europa, so scheint es, weiterhin mit Aufgaben befrachtet, für die er gar nicht gedacht war. Fernseh- und Computerdarstellungen sind heute grundsätzlich nicht kompatibel.
Daher setzt ein Großteil der Bemühungen, die TV-Geräte zu modernisieren, an der Bildröhre an. Die war bislang immer gewölbt wie ein Kissen. Die notwendige Wölbung nach außen galt als Naturgesetz, konnte doch nur so Widerstand gegen den Luftdruck geboten werden. Den gibt es zwar immer noch, doch die Glastechniken sind auch nicht stehengeblieben. Neue Materialien und spannungsfreiere Abkühlprozeduren lassen es möglich werden, daß zumindest die äußere Erscheinung absolut flach ist – und vielen Programmen darin um nichts nachstehen.
Ob Pure Flat, Cybertube oder FD Trinitron – Flachheit ist Trumpf. Mit etwa zweieinhalb Tonnen drückt die Luft von vorne auf die Frontscheibe. Natürlich auch hinten, sonst würde der Fernseher ja gleich aus der Wohnung katapultiert. Die neuen Modelle europäischer und japanischer Hersteller folgen diesem Trend und zeigen, mit welchen Features die gute alte „Glotze“ ins nächste Jahrtausend geht.
R. BÜCKEN

Ein Beitrag von:

  • Rainer Bücken

    Freier Fachjournalist in Berlin. Seit über 40 Jahren widmet sich Rainer Bücken mit profunden Fachkenntnissen allen Themen rund um Medien, gewissermaßen von der Quelle bis zur Senke. So begleitete er die Einführung von HDTV in Deutschland von den Anfängen bis zum Regelbetrieb und blickt gespannt auf die Entwicklungen bei 4K sowie 8K. Dabei spielen die Digitalisierung der TV-Landschaft und die Einführung neuer Technologien in allen Stufen der Medienverbreitung, vor allem der Glasfasertechnik, zentrale Rollen. Rainer Bücken studierte Nachrichtentechnik der Ingenieurakademie der Deutschen Bundespost Berlin und anschließend Publizistik an der FU Berlin.

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