Metav München, neue Karte sticht
VDI nachrichten, München, 7. 5. 04 – 530 Aussteller aus 16 Ländern, ist das ein Messehit? Und 23.000 Besucher gegenüber 72.000 der Metav Düsseldorf 2002 oder 52.000 der AMB 2002 in Stuttgart, zeigt dies ein Desaster? Nein! Nach dem Ende der 1. Metav München vom 27. bis 30. April sind Messemacher, Aussteller und Besucher zufrieden.
Zuerst die wichtigste Nachricht von der 1. Metav in München: Die nächste findet statt, und zwar vom 4. bis 7. April 2006. Damit ist das Konzept des Veranstalters VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken, Frankfurt), angenommen worden, der Metav in München neben Düsseldorf eine zweite Plattform zu geben und damit insbesondere die Fertigungsfachleute aus Süddeutschland und den angrenzenden Auslandsmärkten anzusprechen. Von den deutschen Besuchern kamen 89 % aus Bayern und Baden-Württemberg aus Stuttgart gab es Sonderzüge.
Weit über die Hälfte der Angereisten waren zuvor noch nie auf der Metav Düsseldorf, konnten also durch die Messe in München neu hinzugewonnen werden. Jeder zehnte Besucher kam aus dem Ausland nach München, um sich über das Angebot der 530 Aussteller aus 16 Ländern zu informieren. Besonders stark war das Besucheraufkommen aus den Nachbarländern, insbesondere aus Österreich, gefolgt von Italien und Tschechien.
Den erstaunlichen Erfolg dieser neuen süddeutschen Metallbearbeitungsmesse neben der etablierten AMB in Stuttgart zeigen die Stimmen von Ausstellern wie Franz-Xaver Bernhard, Vorstand Forschung, Entwicklung, Vertrieb der Hermle AG, Gosheim: „Anfangs sind wir etwas skeptisch gewesen und wollten abwarten, wie die Messe ankommt. Jetzt wissen wir, dass sie gut ankommt. Wir hatten sehr viele Besucher aus Österreich, aber auch aus Italien, Tschechien und Kroatien.“
Ömer S. Ganiyusufoglu, Geschäftsführer Yamazaki Mazak Deutschland, Göppingen, meint: „Das Ergebnis ist besser als wir erwartet hatten. Als „Stuttgarter“ sind wir sehr positiv von der Infrastruktur des Geländes eingenommen. Der Einzugsbereich, der sich bis nach Mittelösterreich erstreckt, Tschechien und die neuen Bundesländer umfasst, lässt uns hoffen, dass die nächste Messe noch erfolgreicher sein wird als diese.“
Jörg Gühring, Geschäftsführer Gühring, Albstadt: „Ich war schon vor Beginn der Messe davon überzeugt, dass München ein Standort ist, der notwendig ist. Wir hatten Besuche in einem Ausmaß, wie ich es nicht erwartet hätte, und das schon beim ersten Mal.“
Berndt Heller, Geschäftsführer Gebr. Heller Maschinenfabrik GmbH, Nürtingen: „Ich bin positiv überrascht über die vielen Besucher. Viele kamen aus Österreich, Tschechien und Norditalien. Unsere drei Neuentwicklungen, die wir hier auf der Messe erstmals vorgestellt haben, sind sehr positiv aufgenommen worden.“
Markus Winterl, Verkaufsleiter, Ixion Maschinenfabrik Otto Häfner, Hamburg: „Vom Volumen und der Qualität der Besucher her sind wir sehr zufrieden. Besonders die Einladungsaktion in Österreich hat sehr viel gebracht.“
Peter Heiden, Geschäftsführer der Saalfelder Werkzeugmaschinen GmbH, Saalfeld, drückt aus, was viele Fertigungstechniker jetzt meinen: „Nach einer äußerst kritischen und zurückhaltenden Betrachtung der Metav München sind wir eines Besseren belehrt worden.“
Die Funktionäre und Macher der Metav in München sind entsprechend zufrieden. „Wir mussten diese Messe in Süddeutschland machen“, begründet Detlev Elsinghorst, Vorsitzender des Metav-Komitees, die Entscheidung, „weil wir als Werkzeugmaschinenhersteller Kundennähe brauchen.“ Es kämen nicht genug Besucher der Düsseldorfer Veranstaltung aus dem Süden. Gemeint sind damit nicht nur Bayern und Baden-Württemberger, sondern auch Italiener, Schweizer und Österreicher. Und natürlich will man sich der EU-Ost-Erweiterung stellen.
Das mit dem Osten hatte sich Messeveranstalter Schall, der mit seiner Fameta von Stuttgart nach Nürnberg ziehen musste, ab 1990 auch so gedacht – und bei der (gescheiterten) Messe Meba in Leipzig 1992 lief es ähnlich: Jeder glaubte über seinen Standort an die gute Erreichbarkeit der Anrainer und an einen Erfolg seiner Veranstaltung.
Das gilt natürlich auch für die Stuttgarter AMB, die sich sehr sicher fühlt, weil sie eben im Herzen des deutschen Maschinenbaus platziert ist und mit dem fertig geplanten Messegelände in Leinfelden in eine neue Dimension wachsen will. Aber es könnte doch sein, dass die hohen Messekosten der Unternehmen und das unattraktive Messegelände am Killesberg bis dahin noch als Regulativ wirken.
Als voller Erfolg erwies sich in München auch die Sonderschau „Faszination Maschinenbau – Den Aufschwung gestalten!“, zu der 2500 Jugendliche auf Einladung des VDW gekommen waren. Die Schirmherrschaft über die Jugendaktion hatte Monika Hohlmeier, Staatsministerin im Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus.RSL/VDW/KÄM